Dass damit ein großes Stück zusätzlicher Hochschulautonomie verbunden ist, liegt in der Natur der Systemakkreditierung begründet: Stimmt nämlich die Qualität des gesamten Systems einer Hochschule, so wird geschlossen, dass auch die daraus hervorgehenden Studiengänge den einschlägigen Anforderungen entsprechen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen kann die HS Kaiserslautern somit ihre Studiengänge zukünftig selbstständig akkreditieren, d.h. überprüfen, ob alle formalen Vorgaben an Bachelor- und Masterstudiengänge erfüllt sind und beurteilen, ob Güte und Qualität von Curriculae und Lehre gesichert sind und weiterentwickelt werden. „Dies hat unter anderem den Vorteil, dass nicht verschiedene externe Agenturen damit beauftragt werden, sondern die interne Expertise unter Einbindung externer Fachleute sicherstellt, dass Standards eingehalten und gegebenenfalls Optimierungsmaßnahmen getroffen werden“, erläutert Viola Küßner, die als Leiterin der Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre maßgeblich am Verfahren der Systemakkreditierung mitgewirkt hat.
Die Vorreiterrolle, die die HS Kaiserslautern auch in Bezug auf das Thema Systemakkreditierung im Bundesland übernommen hat, kommt nicht von ungefähr: Unterstützt vom Wissenschaftsministerium des Landes wurden im Rahmen von zwei Modellprojekten mit der TU Kaiserslautern und den anderen (Fach)Hochschulen von Rheinland-Pfalz bereits seit 2010 nicht nur wichtige Erfahrungen gesammelt, sondern elementare Bausteine und Konzepte des nunmehr für gut befundenen Qualitätsmanagementsystems entwickelt, erprobt und etabliert. Damit war die HS Kaiserslautern im Jahre 2014 sozusagen „reif“ für das Verfahren der Systemakkreditierung, das nach vielen Arbeitsschritten, Gremiensitzungen, Entscheidungen und insbesondere nach zwei umfassenden Vor-Ort-Begehungen durch externe Gutachter/innen einen wichtigen Meilenstein erreicht und eine hohe Hürde genommen hat.
Entsprechend groß ist auch der Stolz an der Hochschule über die Akkreditierungsentscheidung: „Hervorragend koordiniert und unterstützt von der Stabsstelle für Qualität und Lehre war das eine echte Gemeinschaftsarbeit von Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden, die nur deshalb Früchte tragen konnte, weil sich inzwischen eine spürbare, vielseitig getragene Qualitätskultur an unserer Hochschule entwickelt hat, die sich gewiss in Zukunft positiv weiterentwickeln wird“, kommentiert Präsident Schmidt einen weiteren wichtigen Aspekt des Prozesses der Systemakkreditierung.
Da es sich augenblicklich um eine „Akkreditierung mit Auflagen“ handelt, was im bundesweiten Vergleich durchaus üblich ist, steht der HS Kaiserslautern bis zum finalen Erhalt des Akkreditierungssiegels allerdings noch ein gewisses Stück Arbeit bevor. Konkret bedeutet dies, dass die Hochschule bis Ende September 2018 noch einzelne Optimierungen ihres internen Qualitätssicherungssystems vorzunehmen und der Akkreditierungsagentur nachzuweisen hat. „Die konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule unter der kompetenten und engagierten Moderation durch die Stabsstelle geben mir die Sicherheit, dass wir diese letzten Arbeitsschritte auch noch erfolgreich zu bewältigen“, zeigt sich Professor Schmidt mehr als zuversichtlich. Sobald die Auflagen erfüllt sind, wird die Hochschule bis 2023 systemakkreditiert sein, bevor turnusgemäß eine Zwischenevaluation und anschließend die Reakkreditierung erfolgen muss.
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