Warum ein Strategisches Risiko-Audit?
Herkömmliche Audits konzentrieren sich auf die Einhaltung von Normen und Standards. In Krisenzeiten reicht das jedoch nicht aus. Unternehmen müssen jetzt über die Standardprüfungen hinausblicken und sich auf folgende Fragen fokussieren:
- Sind alle relevanten Risiken erkannt?
- Welche Szenarien könnten sich in den kommenden Monaten oder Jahren negativ auswirken?
- Wie gut sind wir auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet?
Das Strategische Risiko-Audit geht tiefer und untersucht nicht nur messbare Faktoren, sondern auch schwer quantifizierbare Risiken. Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und neue Herausforderungen proaktiv anzugehen.
Feuerwehrübung oder Flächenbrand? Die richtige Perspektive
Interne Audits können mit Feuerwehrübungen verglichen werden: Sie testen, ob alle Beteiligten für den Ernstfall vorbereitet sind. Doch in einer Krise, in der „Flächenbrände“ auftreten können, müssen Unternehmen mehr tun. Es reicht nicht aus, bekannte Prozeduren zu üben – es gilt, unvorhersehbare Szenarien zu antizipieren und schnell darauf zu reagieren. Ein Strategisches Risiko-Audit bietet hier einen entscheidenden Vorteil, indem es:
- verschiedene Krisenszenarien analysiert,
- Schwachstellen identifiziert,
- und die Handlungsfähigkeit in Ausnahmesituationen verbessert.
Tools im Risikomanagement
Viele Unternehmen verfügen bereits über Risikomanagementsysteme, die in Krisenzeiten wertvolle Dienste leisten können. Doch sind diese Tools ausreichend und aktuell, um auf die Krisen von 2024/2025 zu reagieren? Hier einige Tools und Ansätze, die Unternehmen dabei helfen können, ihre Risiken systematisch zu analysieren und Szenarien zu planen:
Szenarioanalyse
Die Szenarioanalyse ist ein mächtiges Werkzeug, um die Zukunft in einer unsicheren Welt zu denken. Dabei wird nicht nur ein zukünftiges Szenario modelliert, sondern mehrere mögliche Entwicklungen durchgespielt, von denen einige auch sehr negativ ausfallen können.
In der aktuellen Wirtschaftskrise ist es wichtig, solche Szenarien zu entwickeln, die realistisch und dennoch herausfordernd sind. Beispiele für relevante Szenarien könnten sein:
- Ausfälle von Zulieferern durch Insolvenzen: Wie könnte sich ein massiver Ausfall in der Lieferkette auf das Unternehmen auswirken? Was wäre der kurzfristige, mittelfristige und langfristige Effekt?
- Lieferengpässe aufgrund geopolitischer Krisen: Wie schnell kann das Unternehmen reagieren, wenn wichtige Handelswege blockiert werden oder wenn Rohstoffe plötzlich teurer werden?
- Wirtschaftliche Schocks durch hohe Inflation oder drastische Zinserhöhungen: Wie kann das Unternehmen seine Liquidität sichern, wenn sich die finanziellen Rahmenbedingungen unerwartet verschlechtern?
Weitere Methoden / Tools
- SWOT-Analyse: Identifiziert Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen im Kontext der Krise.
- Monte-Carlo-Simulationen: Berechnen Wahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Szenarien und visualisieren deren Auswirkungen.
Krisenreaktions- und Notfallpläne
Diese Pläne sollten regelmäßig überprüft und an die neuesten Erkenntnisse angepasst werden, um auch in unerwarteten Krisensituationen praktikabel zu bleiben.
Fazit: Strategisches Risiko-Audit als Kriseninstrument
Ein Strategisches Risiko-Audit hilft Unternehmen, tiefgreifender zu analysieren, als es ein herkömmliches Audit je könnte. Indem es Risiken systematisch bewertet und Szenarien durchspielt, werden Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber externen Schocks. Unternehmen, die dieses Instrument nutzen, können nicht nur die aktuelle Krise überstehen, sondern gestärkt aus ihr hervorgehen.
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