Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) ihren Unmut über die Äußerungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geäußert. Sie kritisierte, dass Lauterbach wichtigen Fragen ausgewichen sei und befürchtete, dass er seine geplanten Reformen für das Apothekensystem schönrede. Overwiening betonte, keine "Geschenke" seitens des Ministers zu sehen und rief zu massiven Protesten im November auf.

Nach dem Treffen am 13. Oktober soll entschieden werden, wie gesprächsbereit Lauterbach tatsächlich ist und wie die weiteren Schritte aussehen werden. Das Vertrauen in Lauterbach scheint bei Overwiening verloren gegangen zu sein, was zur Ausrufung des November als Protestmonat führte. Die geplanten Aktionen umfassen die Schließung der Apotheken an bestimmten Tagen, zentrale Kundgebungen in den Regionen ab dem 8. November und eine große Abschlusskundgebung in Berlin am 29. November. Bis dahin wird genau beobachtet, wie sich Lauterbach weiter verhält.

Eine Online-Umfrage der Abda während des Vortrags von Lauterbach zeigte, dass 99 Prozent der Teilnehmer ihre Bereitschaft zu weiteren Protesten bekundeten.

Overwiening kündigte außerdem an, den ursprünglichen Ablauf des DAT zu ändern. Der Bericht des Hauptgeschäftsführers wird nur zum Download verfügbar sein, stattdessen wird sie nach einer Pause über das weitere Vorgehen diskutieren. Die Veranstaltung soll um 15:45 Uhr in Düsseldorf fortgesetzt werden.

Kommentar: Die Entschlossenheit der Apothekenbranche

Die klaren Worte und die Entschlossenheit von Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) verdeutlichen die ernsten Bedenken und Sorgen der Apothekenbranche in Deutschland. Die Tatsache, dass 99 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Vortrags von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ihre Bereitschaft zu weiteren Protesten bekundeten, zeigt, dass die Branche geschlossen hinter Overwienings Aufruf steht.

Die Apotheken spielen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, insbesondere auf dem Land. Die Befürchtungen bezüglich der geplanten Reformen und der Auswirkungen auf die Versorgung sind daher verständlich. Overwiening macht deutlich, dass das Vertrauen in die Politik verloren geht, wenn wichtige Fragen unbeantwortet bleiben und Reformpläne als "Geschenke" präsentiert werden.

Die angekündigten Protestaktionen im November zeigen, dass die Apothekenbranche bereit ist, für ihre Anliegen einzutreten und auf die Straße zu gehen, wenn es notwendig ist. Es bleibt abzuwarten, wie die politische Führung auf diese Entwicklungen reagieren wird und ob es Raum für konstruktive Lösungen gibt, um die Bedenken der Apotheken ernst zu nehmen und die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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