„Die Zusammenarbeit beim Aufbau des Archivs ist ein schönes Beispiel für den Regionsgedanken: Als große Verwaltung haben wir andere Möglichkeiten als die kleineren Städte und Gemeinden. Die nutzen wir, um den Kommunen auch über gesetzliche Verpflichtungen hinaus unter die Arme zu greifen“, erklärt Regionspräsident Steffen Krach. Uetze nimmt als vierte Regionskommune an dem niedersachsenweit einmaligen Pilotprojekt teil. „Damit ermöglichen wir der Gemeinde, der Verantwortung für ihr historisches Erbe gerecht zu werden und sichern einzigartige Zeitzeugnisse.“
„Ich freue mich sehr über die fachkundige Unterstützung bei der Einrichtung unseres Archivs“, sagt Uetzes Bürgermeister Florian Gahre. „Das Projekt stärkt den Austausch zwischen Gemeinde und Region, schafft Transparenz und macht einen neuen Teil von Uetzes Geschichte für interessierte Bürger*innen erforschbar.“
Die Dokumente im Keller werden jetzt Stück für Stück von Regionsarchivarin Ute Rasche gesichtet. „Räumlichkeiten, Umfang der Sammlungen und Fundstücke sind in jeder Kommune anders. Das macht meine Arbeit so spannend“, berichtet Rasche. „Die Voraussetzungen in Uetze sind sehr gut: Die Unterlagen sind ordentlich sortiert, der Rathauskeller bietet ausreichend Platz und die vorhandenen Rollregale können wir weiter nutzen.“ Als nächstes bewertet die Fachfrau im engen Austausch mit den zuständigen Abteilungen der Gemeinde, welche Unterlagen entsorgt werden können. Die anderen Stücke werden erschlossen, verzeichnet und in säurefreien Verpackungen möglichst langlebig aufbewahrt.
Sebastian Post leitet das Regionsarchiv im Neustädter Schloss Landestrost. Er weiß: „Alle Städte und Gemeinden sind verpflichtet, ihr Archivgut zu sichern und nutzbar zu machen. Gerade für kleinere Kommunen ist das eine echte Herausforderung. Mit der kommunalen Archivpflege leisten wir eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.“ Neben Uetze profitieren bereits seit 2021 Sehnde, Burgwedel und die Wedemark von der Expertise des Regionsarchivs. Im Laufe des Jahres soll Wennigsen als fünfte Kommune folgen.
Das Archivgut wird zukünftig allen Interessierten für die Recherche offenstehen. Bereits verzeichnete Stücke können Interessierte dann über das Online-Portal des Landesarchivs Niedersachsen www.arcinsys.niedersachsen.de nachverfolgen.
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