Vor welcher Ausgangslage steht der diesjährige BETD: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns in Europa gezeigt, wie sehr die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten fossiler Energie zu einem Sicherheitsrisiko werden kann. Gleichzeitig bekommen Millionen von Menschen auf der Welt die katastrophalen Auswirkungen der globalen Erwärmung zu spüren. Schon jetzt werden dreimal mehr Menschen durch die Klimakrise vertrieben als durch Kriege. Der Klimawandel ist ebenfalls eine große Sicherheitsgefahr. Der aktuelle IPCC-Report bestätigt: Die Antwort auf beide Risiken ist eine beschleunigte und globale Energiewende. In der Reaktion auf Russlands Krieg hat sich gezeigt, wie schnell sich Energieversorgungssysteme umbauen lassen, wenn der Wille und die Notwendigkeit dazu bestehen.
Wie können wir global und gemeinsam eine nachhaltige, sichere und weitgehend unabhängige Energieversorgung aufbauen? Welchen Beitrag können erneuerbare Energien zu einer politisch stabilen, gerechten und wirtschaftlich prosperierenden Welt leisten? Diese Fragen werden auf dem BETD auf offener Bühne besprochen, aber auch in politischen Gesprächen am Rande. Hier geht es auch darum, welche strategischen Investitionen in erneuerbare Energien notwendig sind. Denn mit einem Umstieg auf erneuerbare Energien geht nicht nur mehr Klimaschutz einher, sondern auch mehr Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung.
Diese Erkenntnis beschleunigt weltweit den Ausstieg aus den fossilen Energien. Auch Staaten, die traditionell Exporteure fossiler Brennstoffe sind, bereiten sich auf eine Zukunft vor, in der heimische erneuerbare Energien die vorherrschenden Energiequellen sind. Damit stehen sie vor der Herausforderung, ihre Wirtschaftssysteme anpassen zu müssen. Für sie, aber auch für viele andere Staaten entstehen neue Chancen, ihre Wirtschaft zu diversifizieren und günstiger als bisher Energie zu produzieren.
Durch die globale Energiewende nehmen auch der Energiehandel und die Vernetzung von Staaten zu. Ein Beispiel dafür sind die Energiepartnerschaften, die Deutschland rund um den Globus unterhält. Viele dieser Akteurinnen und Akteure erwarten wir heute in Berlin.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock: „Der massive Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht nur dringend nötig, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, er ist zugleich eine riesige wirtschaftliche Chance für Unternehmen und Staaten. Die Investitionen von heute entscheiden darüber, wer in dieser neuen industriellen Revolution die Nase vorn hat. Deutschland unterstützt Partner auf der ganzen Welt dabei, ihre Chance zu ergreifen. Länder, die heute etwa in grünen Wasserstoff investieren, können die Gewinner von morgen sein. Der Ausbau von Solar- und Windkraft auch in Gebieten, wo bis heute Strom Mangelware ist, bietet Millionen Menschen auf der Welt die Aussicht auf einen Sprung aus der Armutsfalle. Der BETD ist der globale Treffpunkt für diejenigen, die diese Chance nutzen wollen oder schon vorangehen. Kenia zum Beispiel zeigt, dass es möglich ist, komplett auf Erneuerbare umzusteigen. Die weltweite Energiewende muss jetzt an Tempo zulegen – für das Klima und für unseren Wohlstand.“
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck: „Unser Ziel bleibt klar: Die Erderhitzung muss auf 1,5 °C begrenzt werden. Das Ziel ist nach wie vor machbar. Wir haben das Wissen, die Technologie und die Werkzeuge dafür. Wir müssen allerdings noch mehr als bisher ins Handeln kommen. Der aktuelle IPCC-Report mahnt und spornt uns genau dazu an. Entscheidend ist jetzt, bei der globalen Energiewende weiter voranzukommen. Eine enge internationale Zusammenarbeit ist dafür Voraussetzung. Die Klimakrise erfordert mehr, nicht weniger Kooperation: für den klimaneutralen Umbau der Energiesysteme wie auch für die Dekarbonisierung der Industrie, die wir nun als nächstes einleiten müssen: wir brauchen einheitliche Standards für grüne Wasserstoffnetze, für grünen Stahl und die klimafreundliche Produktion von Baustoffen. Wir wissen, was zu tun ist, um die Klimakrise einzudämmen. Es ist jetzt politischer Wille gefragt, ohne weiteres Zögern dies auch zu tun.“
Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Dr. Simone Peter: „Die fossile Versorgungs- und Kostenkrise, die sich mit dem Krieg in der Ukraine erheblich verschärft hat, kann nur durch die vollständige Transformation der Energieversorgung hin zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien überwunden werden. Alle Länder haben Potentiale heimischer sauberer Energieträger. Deren Nutzung ist für Menschen und Wirtschaft sicherer und kostengünstiger ist als Importe fossiler und nuklearer Brennstoffe. Die nötigen Technologien sind über alle Sektoren vorhanden und jetzt umfassend einzusetzen. Der BETD bietet eine wichtige internationale Plattform, um diesen Prozess global voranzubringen“
Ganz in der Tradition des BETD als einem globalen Forum der Energiewende sprechen und diskutieren in diesem Jahr außerdem Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Entwicklungsministerin Svenja Schulze und der Generaldirektor der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) Francesco La Camera. Mit dem kenianischen Staatspräsidenten William Ruto besucht erstmals ein Staatsoberhaupt den BETD und hält die Eröffnungskeynote des ersten Veranstaltungstags, die Eröffnungskeynote des zweiten Veranstaltungstags gibt Dr. Sultan Al Jaber (Vereinigte Arabische Emirate), Präsident der diesjährigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28).
Der Berlin Energy Transition Dialogue findet seit 2015 auf Einladung der Bundesregierung statt und wird gemeinsam mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar), der Deutschen Energie-Agentur (dena) und der Firma eclareon veranstaltet.
Insgesamt werden zum BETD über zwei Tage über 2.000 Gäste aus fast hundert Ländern erwartet.
Das aktuelle Programm der Konferenz sowie das Begleitprogramm finden Sie auf www.energydialogue.berlin. Hinweise zu weiteren Pressetermin finden Sie unter www.energydialogue.berlin/press/ Auf Twitter können Sie sich mit dem Hashtag #betd23 und @greensofa_betd beteiligen. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
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