Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur hat auf dem Herbstempfang der HWK Düsseldorf am Dienstagabend den Beitrag des Handwerks zur Erneuerung der Infrastrukturen des Landes gewürdigt. „Handwerkerinnen und Handwerker haben mit ihrer Innovationskraft und ihrer Leidenschaft eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen und unserer wichtigen Zukunftsaufgaben. Für die klimaneutrale und digitale Transformation in Nordrhein-Westfalen sind die Fachkräfte aus den Handwerksbetrieben unverzichtbar“, erklärte die auch für Industrie, Klimaschutz und Energie zuständige Ressortchefin, die die Festansprache vor 250 geladenen Gästen aus Handwerk, Wirtschaft, Politik und Verwaltung hielt. Neubaur betonte, die Landesregierung stehe „jetzt und zukünftig fest an der Seite des Handwerks.“

In seiner Begrüßungsansprache zollte der Gastgeber, Kammerpräsident Andreas Ehlert, seinerseits Anerkennung für die Nähe der Ministerin und den bereits seit Jahren von ihr eng getakteten Gesprächsfaden zum Handwerk und zur HWK. „Erst vor wenigen Tagen haben Sie sich aus erster Hand bei unseren Bäckern über die existenziell schwierig gewordene Situation dieser Branche informiert.“ Konkretes Lob ergänzte Ehlert auch jüngstem Regierungshandeln: Die Etablierung einer Meisterprämie von 2.500 Euro zur Übernahme der Fortbildungskosten ab Mitte des nächsten Jahres sei ein „wichtiger Schritt zur Stärkung der Leistungsträgerinnen und Leistungsträger des Handwerks“.

Neubaur und ihrer Regierungspartei attestierte Ehlert überdies „Pragmatismus und Realismus“ in der Energiepolitik: „Wir wissen zu schätzen, wie bei Themen wie Kohle und Atomstrom über den Schatten gesprungen wurde“ – Ein „Kurs der Verantwortung, der weitergehen muss“: Denn angesichts großer, multipler Herausforderungen komme speziell dem Landeswirtschaftsministerium selbst eine „Schlüsselrolle“ zu, um die Energieversorgung zu auskömmlichen Preisen zu sichern und Klimaneutralität zu erreichen, ohne Wohlstand einzubüßen und Existenzen zu gefährden. „Das Handwerk ächzt unter den Energiekosten. Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand!“ betonte Ehlert. Es sei deshalb „gut, dass jetzt Entlastung für unsere Betriebe kommt.“ Es gehe dabei auch darum, Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der kleinen und mittleren Betriebe zu verhindern. Darüber hinaus brauche es jedoch „endlich einen klaren Plan für die Energieversorgung“, mit dem Ziel, gleichzeitig mehr einzusparen und das Angebot auszuweiten. „Das geht nur mit dem Handwerk!“, betonte Ehlert. Ohne Klimahandwerkerinnen und -handwerker bleibe die Energiewende „blanke Theorie“, so Ehlert, der die Fachministerin mit in die Pflicht nahm, die Rahmenbedingungen für Ausbildung, Fachkräftesicherung und den Schritt in unternehmerische Selbstständigkeit zu verbessern. Unter anderem müsse der „längst ausgeschöpfte Topf“ für die Meistergründungsprämie vergrößert werden. Ehlert zeigte sich zuversichtlich, dass diese Agenda im Wirtschaftsministerium auch vorankomme: „In Ihrem Ressort steckt ganz viel Handwerk!“

Der von den Wortbeiträgen ausgelöste Spannungsbogen beschäftigte die Festversammlung auch beim anschließenden Abendessen weiter, in prominent besetzten Tischrunden unter anderen mit OB Dr. Stephan Keller und den Landräten Frank Petrauschke (Neuss), Thomas Hendele (Mettmann) und Dr. Andreas Coenen (Viersen), Landtags-Vizepräsident Christoph Rasche, CDU-Landtagsfraktionschef Thorsten Schick, Fraktions-Vize Wibke Brems von den Grünen und André Stinka, dem Wirtschaftspolitischen Sprecher der Landtags-SPD, Jürgen Rüttgers, Handwerkerchef Hans Peter Wollseifer (ZDH) und DEHOGA-Präsident Patrick Rothkopf, aber auch der trial studierenden angehenden Tischlermeisterin Lucia Siebold, „Lehrling des Monats“ Oktober im Kammerbezirk. Für musikalische Auflockerung sorgte das Pop-Trio „Small is beautiful“.

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