Der südafrikanische Gold- und Platinproduzent Sibanye-Stillwater (ISIN: ZAE000173951 / JSE: SGL) gab ein Unternehmensupdate und Finanzergebnisse für das zweite Halbjahr sowie das Gesamtjahr 2017 bekannt. Dabei beeindruckte insbesondere die zweite Jahreshälfte durch eine starke Betriebs- und Kostenperformance. Sowohl die südafrikanischen Gold- als auch Platingruppenmetallaktivitäten (‚PGM’) erzielten eine Jahresproduktion die über den eigenen Prognosen lagen und dabei sogar noch unter den erwarteten Kosten zurückblieben. Die verlustbringenden ‚Cooke’-Betriebe wurden vorerst stillgelegt, was die zukünftigen Gesamtproduktionskosten (‚All-in-Sustaining-Costs‘ / ‚AISC‘) für die Goldproduktion konzernweit signifikant runter bringen soll.

Die Integration der ‚PGM’-Aktivitäten auf den ‚Rustenburg’-Minen übertraf ebenfalls alle Erwartungen. So haben die ‚Rustenburg’-Betriebe durchweg eine solide Produktion gewährleistet und somit ein besseres Finanzergebnis erzielt. Die durch die Eingliederung erzielten Einsparungen lagen bei unglaublichen 86,5 Mio. USD, wobei in den ersten drei Jahren lediglich eine Einsparung von 69,2 Mio. USD erwartet wurde. Ebenfalls erfolgreich verlief die Stillwater Übernahme, die vom Timing her besser hätte nicht getätigt werden können. Denn seit der Übernahme im Mai 2017 ist der Palladium-Preis um über 60 % gestiegen.

Sibanye-Stillwaters Wachstum wurde im vergangenen Jahr aber noch weiter vorangetrieben. Wie der Konzern gegen Mitte Dezember bekannt gab, hat man ein Angebot zum anteiligen Erwerb von Lonmin abgegeben. Laut Unternehmen komplettiere diese Transaktion die geplante vier stufige Strategie von Sibanye-Stillwaters ‚PGM’-Ausbau. Lonmin biete Zugang zu einem erstklassigen Verarbeitungsunternehmen und ermögliche Sibanye-Stillwater ein voll integrierter ‚PGM’-Produzenten in Südafrika zu werden, der zudem durch Lonmins fortgeschrittene Projekte noch langfristiges Wachstumspotenzial biete. Berechnungen zeigen deutliche Synergieeffekte beider Gesellschaften, die den ‚PGM’-Betrieben sowohl von Lonmin als auch von Sibanye-Stillwater SA größere Stabilität bringen werden.

Zusätzlich zu den ‚PGM’-Transaktionen kam es auch im Goldbereich zu einer Übertragung bestimmter Gold-Oberflächenaktiva auf ‚West Rand‘ von DRDGOLD Limited. Hieran beteiligte sich Sibanye-Stillwater mit 38 %. Der Konzern hat sich aber die Option einräumen lassen, auch einen höheren Anteil an der Gesellschaft zu erwerben. Diese Transaktion schafft laut Unternehmen unmittelbaren Mehrwert aus dem ‚West Rand Tailings Retreatment‘-Projekt (‚WRTRP’) sowie für zukünftige Optionen, ohne dass erhebliche Kapitalinvestitionen erforderlich würden.

Sibanye-Stillwater plant nach der aggressiven Wachstumsstrategie nun auch seinen Schuldenabbau wieder weiter voranzutreiben, um finanziell noch flexibler zu werden. Die Nettoverschuldung belief sich zum 31. Dezember 2017 auf rund 23,176 Milliarden ZAR, bzw. 1,875 Mrd. USD, was einem Rückgang von 7 % gegenüber dem 30. Juni 2017 entspricht. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2017 über liquide Mittel in Höhe von 3,653 Milliarden ZAR, bzw. 296 Mio. USD. Um auch zukünftig ausreichende Liquidität vorzuhalten, wurde die Refinanzierung und Aufstockung der revolvierenden Kreditfazilität (‚RCF’) in Höhe von 350 Mio. USD lanciert. Weiter beschloss der Konzern im vergangenen Jahr eine Kapitalerhöhung durchzuführen, an der Bestandsaktionäre für 100 gehaltene Aktien die Möglichkeit bekamen vier weitere Aktie der Gesellschaft vergünstigt zu erwerben.

Zudem hat sich das politische Umfeld in Südafrika in letzter Zeit verändert. Während sich strukturelle Veränderungen noch zeigen müssen, ist die allgemeine Einschätzung der Aussichten des Landes auf wirtschaftliche Stabilität und Wachstum deutlich positiver. Dies hat sich insbesondere in der Stärke der Landeswährung widergespiegelt, die 2018 gegenüber dem USD um 6 % und seit Anfang 2017 um bemerkenswerte 18 % gestiegen ist. Gleichzeitig sind auch die Edelmetallpreise auf USD Basis gestiegen.

Sibanye-Stillwater CEO Froneman – https://www.youtube.com/watch?v=URd4m-Te4Ds -, dessen Unternehmen sich unter schwierigen Marktbedingungen deutlich besser aufgestellt hat, ist davon überzeugt, dass der Tiefpunkt im Edelmetall-Rohstoffpreiszyklus durchlaufen sei. Die zuletzt wieder angezogenen Edelmetallpreise in Kombination mit besseren Marktfundamentaldaten unterstreichen seine Einschätzung. Trotz der positiveren politischen und regulatorischen Aussichten mit einem Aufwärtstrend für die angeschlagene Bergbauindustrie fahre man dennoch weiterhin einen vorsichtigen Ansatz. Mittlerweile sei Sibanye-Stillwater strategisch bestens positioniert, um bestmöglich vom Anstieg der Edelmetallpreise zu profitieren. Er ergänzte zudem, dass die soliden Ergebnisse die Zweckdienlichkeit der Entscheidung unterstrichen, das Geschäft auf regionaler Basis umzustrukturieren, um Rollenklarheit und nachhaltige operative Umsetzung zu gewährleisten. „Die südafrikanischen ‚PGM’-Aktivitäten steuerten im ersten vollen Jahr der Zusammenführung rund 1,6 Mrd. ZAR bzw. 120 Mio. USD, also rund 18 %, zum bereinigten EBITDA des Konzerns bei, was vor allem auf ein effektives Kostenmanagement und verbesserte ‚PGM’-Preise zurückzuführen ist.“ Das sei ein bemerkenswertes Ergebnis. Denn bevor sie Teil der Sibanye-Stillwater-Gruppe wurden, hätten diese Bereiche seit Jahren signifikante und anhaltende Verluste erwirtschaftet. „Darüber hinaus trugen die kürzlich akquirierten US-amerikanischen ‚PGM’-Aktivitäten in den acht Monaten seiner Zugehörigkeit zu Sibanye-Stillwater rund 2,1 Mrd. ZAR bzw. 161 Mio. USD, also rund 24 % zum bereinigten EBITDA des Konzerns bei.“ Angesichts der aktuellen Stärke des Rand, die sich weiterhin auf die Margen aller südafrikanischen Operationen auswirke, ermögliche dies eine willkommene Diversifizierung und unterstützte den einwandfreien Zeitpunkt der Übernahme, erklärte Froneman abschließend.

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