„Der Rücktritt von Jens Weidmann fällt in eine Zeit, in der die Geld- und Finanzpolitik vor erheblichen Herausforderungen steht. Insbesondere zeichnet sich ab, dass der Euroraum den Weg aus der Nullzinspolitik finden muss, was angesichts hoher Verschuldung auch in großen Mitgliedsländern kein Spaziergang wird. Voraussetzung für eine stabilitätsorientierte Entwicklung ist das Vertrauen der Marktakteure in die Handlungsfähigkeit der Notenbank. Sollten die längerfristigen Inflationserwartungen ins Rutschen kommen, kann es schnell sehr ungemütlich werden. Herr Weidmann steht wie wenige andere konsequent für das Bekenntnis zur Geldwertstabilität. Es kommt jetzt darauf an, diese wichtige Position überzeugend nachzubesetzen. Sollte die Bundesbank als Mahnerin gegen die Gefahren der monetären Staatsfinanzierung und für einen eng umrissenes Mandat ausfallen, wird dies nicht ohne Einfluss auf die Inflationserwartungen bleiben. Eine solche Entwicklung wäre ohnehin schon problematisch, in der jetzigen Situation käme sie zur völligen Unzeit.“
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