Die Saarkonjunktur hat sich im August auf hohem Niveau stabilisiert. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. Zwar gab der IHK-Lageindikator leicht um 0,5 Punkte auf 41,3 Zähler nach, er liegt damit aber nur minimal unter dem Niveau des Vormonats und weiterhin deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt. Ursächlich für den leichten Dämpfer sind Lieferengpässe und Preissprünge bei Rohstoffen und Vorprodukten, die Teilen des industriellen Sektors trotz voller Auftragsbücher die Geschäfte erschweren. Dagegen profitiert die Dienstleistungswirtschaft insgesamt nun auch von der guten Konsumlaune in Handel, Gastronomie und Hotellerie. Wegen des hohen Strukturgewichts der Saarindustrie kann dies den leichten Rücksetzer des Lageindikators für die Gesamtwirtschaft aber nicht vollständig kompensieren. Unverändert zeigen sich hingegen die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Mit abermals 7,9 Zählern liegt der IHK-Erwartungsindikator weiterhin deutlich im positiven Bereich. „Nach dem rasanten Erholungskurs der letzten zwölf Monate ist die Saarwirtschaft auf einen moderaten Wachstumskurs eingeschwenkt. Rückenwind kommt nach wie vor von der wiedererstarkten Binnenkonjunktur sowie vom kräftigen Exportgeschäft, das von der wirtschaftlichen Dynamik in den USA und der Eurozone profitiert. Sorge bereitet jedoch zunehmend die Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus, die die Produktionsnetzwerke in Asien und die weltweiten Lieferketten erheblich beinträchtig und die Angebotsengpässe in der Industrie auch hierzulande zusätzlich verschärft. Umso mehr kommt es nun darauf an, dass sich der Erholungskurs der Binnenwirtschaft auch bei steigenden Inzidenzen hierzulande fortsetzen kann und nicht durch einen weiteren Lockdown oder sonstige staatliche Eingriffe gefährdet wird. Die Unternehmen brauchen mehr denn je Verlässlichkeit und Planungssicherheit.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der August-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 52 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 38 Prozent mit befriedigend und nur noch 10 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, im Maschinenbau, in der Keramikindustrie sowie in Teilen der Automobilwirtschaft, der Stahlindustrie, der Gießereien, der Gummi- und Kunststoffindustrie und bei den Herstellern von Metallwaren. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 88 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Dies ist der beste Wert seit März 2020. Gute bis sehr gute Geschäfte vermelden die IT-Branche und die sonstigen unternehmensnahen Dienstleister, die Versicherungswirtschaft und Teile des Verkehrsgewerbes. Bei den Banken ist die Lage überwiegend befriedigend. Im Handel ist die Situation gespalten. Zwar ziehen Frequenzen und Umsätze angesichts steigender Konsumfreude weiter an – allerdings dämpfen Materialknappheit, lange Lieferzeiten und steigende Einkaufspreise in einigen Segmenten die Geschäftstätigkeit. Differenziert zeigt sich auch die Situation in der Hotellerie- und Gastronomie. Hier profitieren aktuell jene Betriebe, die im Tourismussegment gut positioniert sind.

Den Standort fit für die Zukunft machen!
Für den weiteren Jahresverlauf zeigen sich die Unternehmen mehrheitlich zuversichtlich. 14 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 80 Prozent mit gleichbleibenden und nur sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere aus der IT-Wirtschaft und aus der Industrie. Ursächlich dafür sind die über die Sommermonate nochmals deutlich gestiegenen Auftragseingänge, die inzwischen ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufweisen (Bund: +31 Prozent). Bei den Banken, in Teilen des Handels und im Fahrzeugbau überwiegt dagegen die Skepsis. „Damit die Unternehmen den ökologischen, ökonomischen und digitalen Transformationsprozess meistern können, benötigt die Wirtschaft nach der Bundestagswahl rasch ein Entfesselungsprogramm. Signifikante politische Fortschritte sind vor allem beim Ausbau der Netzinfrastruktur, bei der Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, bei der Digitalisierung von Bildung und Verwaltung sowie bei der überbordenden Steuer- und Abgabenlast unerlässlich, um den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht, braucht es auf all diesen wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern dringend mehr Mut und Tatkraft“, so Thomé.

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