Die Unternehmen der Saarwirtschaft sehen nach der Bundestagswahl viel Arbeit auf die neue Bundesregierung zukommen. Es besteht ihrer Meinung nach erheblicher Handlungsbedarf, um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Wichtige Stellschrauben sind dabei aus Sicht der Betriebe Steuern, Beschäftigung, Energie- und Klimaschutzkosten, Infrastruktur, Bürokratieabbau sowie Innovationsförderung. Auf all diesen Feldern erwarten die Unternehmen deutliche Verbesserungen gegenüber dem Status quo. Signifikante Fortschritte wünscht sich die breite Mehrheit der Unternehmen insbesondere beim Ausbau der Netzinfrastruktur, bei der Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, bei der Digitalisierung von Bildung und Verwaltung sowie bei der überbordenden Steuer- und Abgabenlast. Zudem erwartet die Wirtschaft von einer neuen Bundesregierung, dass sie die ökologischen, ökonomischen, sozialen und zeitlichen Wechselwirkungen von Klimaschutzzielen und -maßnahmen deutlich stärker als bisher berücksichtigt.

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen einmal mehr, wie groß der wirtschaftspolitische Handlungsbedarf ist. Die Unternehmen brauchen gute und verlässliche Rahmenbedingungen, um den strukturellen und digitalen Transformationsprozess meistern und sich nach den Corona-bedingten Einschränkungen weiter erholen zu können.  Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen gerade auch die Unternehmen im Saarland stehen, müssen die zentralen Weichen für die nächsten Jahre gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode gestellt werden. Auf vielen Feldern, insbesondere bei der Umsetzung der digitalen Agenda und bei der Energiewende, braucht es mehr Tempo, damit wir den Anschluss nicht verlieren. Wir erwarten daher von einer neuen Bundesregierung, dass sie die Anliegen der Wirtschaft ernst nimmt und den Standort rasch fit für die Zukunft macht. Dabei ist eine wirtschafts- und mittelstandsfreundlichere Politik unerlässlich für mehr private Investitionen, Innovationen und Wachstum. Denn nur mit einer starken Wirtschaft können Wohlstand, Beschäftigung und soziale Sicherheit langfristig gewährleistet werden.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die ersten Ergebnisse der IHK-Umfrage zu den Erwartungen an eine neue Bundesregierung, an der sich vom 3. bis 17. August rund 200 Unternehmen mit gut 50.000 Beschäftigten aus allen Branchen beteiligt hatten.

Die IHK wird beginnend mit der kommenden Woche in mehreren Sequenzen die detaillierten Ergebnisse der Umfrage zu den einzelnen Politikfeldern veröffentlichen und dabei jeweils konkrete Handlungsempfehlungen und Appelle an die Politik im Bund richten.

Zugleich wird die IHK die Ergebnisse dazu nutzen, im Vorfeld der Bundestagswahl mit den saarländischen Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien in vielfältigen Formaten in einen vertieften Diskussionsprozess einzusteigen. Das Highlight bildet eine Podiumsdiskussion am 13. September in der Congresshalle. Darüber hinaus wird IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé im Rahmen der virtuellen Reihe „IHK im Gespräch mit … “ an sechs Terminen im Zeitraum vom 28. August bis zum 8. September mit den Kandidatinnen und Kandidaten für den Bundestag über deren Programme sowie über konkrete Wünsche und Bedarfe der Unternehmen diskutieren. Interessierte haben die Möglichkeit, den aufgezeichneten Debatten über die von der IHK bespielten Social-Media-Kanäle (Facebook, YouTube, LinkedIn, Instagram) sowie über die IHK-Homepage zu folgen. Die Termine werden noch bekanntgegeben. Für beide Formate sucht die IHK noch Stimmen aus der regionalen Wirtschaft: „Machen Sie mit und bringen Sie sich mit Ihren Ideen, Wünschen und Erwartungen an eine neue Bundesregierung in die Debatten ein – es lohnt sich“, so Thomé.

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