„Mit Blick auf mehrere gescheiterte Versuche anderer Marktteilnehmer gab es in der Branche zunächst viele Vorbehalte gegen ein Teilladungssystem. Da gab es viel Überzeugungsarbeit zu leisten“, erinnert sich ELVIS-Vorstand Jochen Eschborn. „Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Heute ist das Konzept integraler Bestandteil des Geschäftsmodells fast aller angeschlossenen Spediteure und Frachtführer.“
Ein Erfolg, der sich auch an den Zahlen ablesen lässt: Gestartet im Mai 2011 unter Beteiligung von 27 Partnern wurden im ersten Monat 5.512 Sendungen abgewickelt, die insgesamt 27.074 Stellplätze belegt haben. Heute zählt das Netzwerk 130 Partner, die den Hub in Knüllwald im Nachtsprung bedienen. Zusammen schlagen sie binnen eines Monats im Durchschnitt mehr als 16.000 Sendungen mit mehr als 90.000 Stellplätzen um. „Solche Zahlen hätten wir uns vor zehn Jahren nicht träumen lassen“, bilanziert Eschborn.
Auch in puncto Qualität erfüllt das Teilladungssystem alle Erwartungen. So liegt die Schadensquote beispielsweise aktuell bei gerade einmal 0,09 Prozent. Zurückzuführen ist das nicht zuletzt auf das Be- und Entladesystem. Denn anders als man es bis dato beispielsweise von Stückgutsystemen kannte, ist der ELVIS-Hub nicht mit Rampen ausgestattet. Stattdessen fahren die Lkw vollständig in die in Summe inzwischen 20.000 Quadratmeter messenden Hallen ein, wo sie per Stapler seitlich erst ent- und schließlich wieder beladen werden.
Eigens hierfür hat ELVIS zusammen mit dem Fahrzeughersteller Krone 2011 einen Trailer entwickelt, der mit 60 Palettenstellplätzen die Ladekapazitäten pro Zug nahezu verdoppelt. „Gerade bei flach gepackten Paletten transportiert der Lkw zur Hälfte Luft. Dieses Potenzial wollten wir nicht länger ungenutzt lassen" erklärt Eschborn. Ausgestattet wurde der Trailer zudem mit einer verlängerten Planenführung, dank derer sich das Fahrzeug über die komplette Länge öffnen lässt, ohne, dass die zusammengeschobene Plane einen Teil der Öffnung verdeckt. Auf diese Weise lässt sich der Umschlag schneller und effektiver durchzuführen.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die eigens entwickelte EDV zur Steuerung der Sendungen. Steffen Renner, Prokurist des ELVIS-Teilladungssystem: „Über GPS und Geofencing wissen wir immer genau, wann eine Sendung bei uns eintreffen wird. So können wir die Abläufe am Hub bestmöglich planen und dafür sorgen, dass die Lkw nach kürzester Verweildauer und optimal ausgelastet wieder abfahren.“ Im Ergebnis beweist das ELVIS-Teilladungssystem damit selbst in der aktuellen Situation – knapper Laderaum bei gleichzeitig hohem Sendungsaufkommen – seine Leistungsfähigkeit. „Statt die Einspeisung beschränken zu müssen, konnten wir zuletzt sogar noch zusätzliche Mengen aufnehmen“, berichtet Renner.
Bevor es das ELVIS-Teilladungssystem gab, wurden solche entweder mehr schlecht als recht über Stückgutsysteme abgewickelt, oder unsystematisch von Frachtführern abgefahren. Das hatte zur Folge, dass die Leerkilometer-Quote in diesem Bereich besonders hoch war. „Nicht selten legten die Spediteure bei solchen Aufträgen sogar drauf, nur, um einen Kunden nicht zu vergraulen“, erinnert sich Renner.
Die ELVIS AG (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) ist der führende Verbund von Lkw-Speditionen und Frachtführern Europas und die Interessensvertretung von über 200 Partnerunternehmen. Über seine Partner ist der Verbund an 280 Standorten in Deutschland und in mehr als 30 Ländern Europas vertreten. Primäres Ziel der ELVIS AG ist es, Vorteile für die angeschlossenen Unternehmen zu realisieren, die sich aufgrund von Skaleneffekten und der Zusammenarbeit untereinander ergeben.
Zum Leistungsportfolio des Verbundes zählen der zentrale Einkauf von Waren und Dienstleistungen, der eigene Onlineshop „ELVIS Truckstar“ sowie Beratungslösungen. ELVIS informiert seine Partner frühzeitig über alle Markt- und Branchenveränderungen sowie über relevante politische Entwicklungen und deren Auswirkungen.
Als Dachorganisation fungiert der Verbund als zentraler Ansprechpartner und Interessensvertretung seiner Partner gegenüber Politik und Verwaltung. Mit dem Ziel, praxisrelevante Mehrwerte und Vorteile für die angeschlossenen Unternehmen zu generieren, initiiert und betreut die ELVIS AG zudem regelmäßig Pilotprojekte und Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen.
Zudem bestehen unter dem Dach der ELVIS AG verschiedene operative Netzwerke: ein Part Load Network, ein Full Load Network, ein Volume Load Network, ein Baustoffnetzwerk sowie ein Palettenportal.
Die ELVIS AG besteht seit 2006 und verfügt mittels ihrer Partner heute über eine Flotte von mehr als 17.000 Lkw.
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