Ein Dauerthema für mittelständische Unternehmen ist die ausreichende Finanzierung und Aufrechterhaltung der Liquidität. Mit geschickter Planung lassen sich viele Effekte erzielen.

Eine gezielte Steuerung der Liquidität senkt bei gegebenem Kontokorrent-Kredit (KK-Kredit) die Bedarfsspitzen. „Wir vereinfachen planungstechnisch häufig so, indem wir monatsbezogen bestimmen, in welcher Höhe Ein- und Auszahlungen für das Unternehmen zu erwarten sind“, erklärt Dr. Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Würzburg. Bei einer Unterdeckung wird die Kapitaldienstfähigkeit und Ausfinanzierung des Unternehmens durch den KK-Rahmen gesichert. Was aber ist zu tun, wenn diese vereinfachte Vorausschau zu einer Überschreitung des KK-Limits führt?

Buchungszeiträume verändern
Der Monat hat nicht nur – wie häufig praktiziert – einen Buchungstag, sondern im Durchschnitt 22 Geschäftstage. „Werden Zahlungseingänge ein paar Tage nach vorn verlegt und die Zahlungsausgänge ein paar Tage nach hinten geschoben, sinkt die durchschnittliche langfristige Inanspruchnahme der KK-Linie signifikant und spürbar“, sagt Fischer.

Ein Beispiel
Ein produzierendes Unternehmen mit einem Umsatzerlös von 30 Millionen Euro pro Jahr hat bei üblichem Zahlungsverhalten einen durchschnittlichen debitorischen Forderungsbestand in Höhe von knapp 3 Millionen Euro bei einem durchschnittlichen beanspruchten Zahlungsziel von 30 Tagen. Bei 250 Banktagen beträgt der rechnerische durchschnittliche Zahlungseingang daraus rund 120.000 Euro täglich. Beeinflusst das Unternehmen unter sonst gleichbleibenden Bedingungen das Zahlungsverhalten seiner Kunden zu seinen Gunsten um nur drei Tage, lässt sich die durchschnittliche Beanspruchung der KK-Linie dauerhaft um rund 360.000 Euro senken.

Das Zahlungsverhalten ändern
Auf der Aufwandseite ist die entgegengesetzte Position einzunehmen. Innerhalb von Skonto- und Valutierungszeiträumen lässt sich das eigene Zahlungsverhalten ausreizen. Daraus folgen positive Effekte:
• Es bleibt mehr Spielraum in einer vorhandenen Linie.
• Der Zinsaufwand sinkt.
• Das Unternehmen vermeidet, dass es bei der Bank durch geduldete Überziehungen auffällig wird.
• Bilanziell ist der schnellere Forderungseingang gegen KK-Inanspruchnahme eine Bilanzverkürzung und erhöht damit das relative Eigenkapital.
• Der langsamere Zahlungsabfluss auf der Aufwandseite bei Inanspruchnahme einer KK-Linie ist ein Passivtausch und damit bilanziell neutral.

Dr. Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Würburg

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Darüber hinaus steht die Ecovis Akademie für fundierte Ausbildung sowie für kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung. All dies gewährleistet, dass die Beraterinnen und Berater ihre Mandanten vor Ort persönlich gut beraten.

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