Den Koblenzer Hochschulpreis vergab am 27. November erstmalig die Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz e.V. Koblenz. Die feierliche Verleihung im Historischen Rathaussaal jährte sich in diesem Jahr zum 25. Mal. Die Allianz blickt bereits auf eine lange Tradition zurück – sie ist aus dem ehemaligen Förderkreis Wirtschaft und Wissenschaft in der Hochschulregion Koblenz e.V. hervorgegangen. In einem Festakt erhielten acht ausgezeichnete Akademikerinnen und Akademiker der fünf Hochschulen der Region und der ZFH ein Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro, zur Verfügung gestellt von der Stiftung Zukunft der Sparkasse Koblenz und der Kreissparkasse Mayen.

„Die Spitzenleistungen der Preisträger spiegeln eindrucksvoll die vielfältige und leistungsstarke Hochschullandschaft der Region wider“, betonte Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz und neuer Vorsitzender der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz. Durch ihr Studienangebot und ihre Forschungsaktivitäten trügen die Hochschulen zur Fachkräftesicherung bei und dienten als Motor für regionale Innovationen: „Sie wirken durch einen gezielten Wissens- und

Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft hinein.“

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, betonte in seinem Grußwort: „Das Niveau der akademischen Forschung in unserer Hochschullandschaft beeindruckt mich immer wieder. Unsere fünf Hochschulen bilden die Spitzenkräfte der Zukunft aus, die Wirtschaft wie Wissenschaft unseres Landes dringend benötigen“.

Prof. Dr. Ralf Haderlein, Leiter der Zentralstelle für  Fernstudien an Fachhochschulen – ZFH, führte durch den Abend und moderierte die Preisverleihung. Die ZFH war in diesem Jahr für die Organisation der Veranstaltung mitverantwortlich. Nachdem Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Arnold, wissenschaftlicher Direktor des Distance and Independent Studies Center (DISC) der TU Kaiserslautern, die Gäste mit seiner Festrede zur ‚Bildung der Zukunft‘ in den Bann gezogen hatte, folgte die Vorstellung der prämierten Arbeiten.

Acht Preisträger der fünf Hochschulen – der Hochschule Koblenz, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV), der Universität Koblenz-Landau, der WHU – Otto Beisheim School of Management und der ZFH präsentierten gemeinsam mit ihren betreuenden Professorinnen und Professoren beziehungsweise Dozenten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse.

Anschließend überreichten Jörg Perscheid, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Koblenz und Michael Kaltz, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Mayen, den Preisträgern Urkunden und Preisgelder. Oberbürgermeister Hofmann-Göttig lud alle Gäste zu einem Imbiss ein.

Über die Preisträger:

Florian Brauers, Preisträger der ZFH, absolvierte das berufsbegleitende Fernstudium Betriebswirtschaft (B.A.), das die ZFH in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern durchführt. In seiner prämierten Bachelor-Arbeit analysierte er die Übertragbarkeit von Methoden und Werkzeugen der Prozessoptimierung auf den Bereich der Wirtschaftsprüfung und untersuchte die Chancen und Risiken dabei. Seine Arbeit gibt einen Überblick über die vielfältigen Theorien und Techniken der Prozessoptimierung und beurteilt die Anwendungsmöglichkeiten in der Wirtschaftsprüfung. Die größte Herausforderung sieht er in der geforderten Prüfungssicherheit – Potenzial für Verbesserung bieten Anwendungen des Lean Management Ansatzes.

Dominique Gelhard, Absolventin der Hochschule Koblenz, wird für Ihre Masterthesis mit dem Titel „Konzeption für das Personalmarketing der Lidl Vertriebs GmbH (Regionalgesellschaft Koblenz) am Bewerbermarkt der Hochschule Koblenz (Rhein-Mosel-Campus)” ausgezeichnet. Die Arbeit vermittelt einen ganzheitlichen Überblick über das Personal- und insbesondere unternehmerische Hochschulmarketing. Daneben beschreibt und analysiert sie die gegenwärtige Situation bei der Lidl Vertriebs GmbH & Co. KG Regionalgesellschaft Koblenz, um für dieses Unternehmen eine Konzeption entwickeln und eine Handlungsempfehlung aussprechen zu können.

Dirk Schwitkowski, Absolvent der Hochschule Koblenz, schrieb seine prämierte Masterarbeit zum Thema  „Industrie 4.0 – In der Kleinserie des Versuchsfahrzeugbaus der BMW Group“. Er befasste sich mit dem Einsatz innovativer Technologien zur Steigerung der Produktivität im Versuchsfahrzeugbau der BMW Group und fokussiert Technologiefelder der Industrie 4.0, aus denen neue Technologien hervorgebracht und in die Produktionsprozesse implementiert werden sollen. Die Arbeit zeigt für jeden Unternehmensbereich Handlungsschwerpunkte in den Technologiefeldern auf, die sich aus internen Relevanzen und der Betrachtung des Umsetzungsstandes der Industrie 4.0 in externen Projekten ableiten.

Sabine Erbschwendtner wird als Absolventin der Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Soziale Praxis ambulant Pflegender im Kontext von Kommunikation und Dokumentation mit mobilen Endgeräten. Ergebnisse empirischer Erhebungen“ ausgezeichnet. Sie befasst sich mit Prozessen der Etablierung einer neuen Technologie in der ambulanten Pflege. Die Kandidatin fragt – und dies erstmalig für Deutschland – konkret danach, wie sich die soziale Praxis der ambulanten Pflege durch die Verwendung von mobilen Endgeräten (hier in Form von Smartphones) verändert.

Christopher Horbach ist Absolvent der Hochschule für öffentliche Verwaltung und hat sich in seiner ausgezeichneten Bachelorarbeit dem Thema „Die Bedeutung der Nivellierungshebesätze im kommunalen Finanzausgleich, dargestellt am Beispiel des Landes Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Land Baden-Württemberg“ gewidmet. Er untersuchte die jüngste Reform des kommunalen Finanzausgleichs in Rheinland-Pfalz und veranschaulichte Verteilungswirkungen mit Hilfe einer eigenen Modellrechnung. Ein Vergleich mit dem System im Land Baden-Württemberg ermöglicht das Aufzeigen alternativer Komponenten und Parameter.

Dr. phil. Marina Bonanati führte für ihre Dissertation an der Universität Koblenz-Landau eine empirische Studie durch, in der sie die Untersuchung von Lernentwicklungsgesprächen in Grundschulen dokumentiert.  Lernentwicklungsgespräche werden als bedeutendes Element einer auf Partizipation ausgerichteten Pädagogik verstanden, in denen Schüler und Schülerinnen Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen sollen und diesen gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern im LEG reflektieren und neue Ziele für das nächste Schulhalbjahr festlegen.

Dr. Christoph Carl Kling erhielt die Prämierung für seine Dissertation an der Universität Koblenz-Landau mit dem Titel “Neue Wahrscheinlichkeitsmodelle und Inferenz-Techniken für Kontextinformationen im World Wide Web”. Er befasste sich in der Dissertation mit der Erkennung von Mustern in Web-Dokumenten mit Metadaten. Schwerpunkt der Arbeit sind sogenannte Topic Models. Mithilfe von Topic Models können automatisch Themen in großen Dokumentensammlungen erkannt werden. In seiner Arbeit werden neuartige Topic Models vorgestellt, die die Einbeziehung von (fast) beliebigen Kontextinformationen erlauben, messbar die Qualität der erkannten Themen verbessern und aufgrund ihrer Struktur eine effiziente Inferenz ermöglichen.

Daniel Pesch, wurde für seine Bachelorarbeit an der WHU – Otto Beisheim School of Management mit dem Titel „Firm value implications of announcing the takeover announcement“ ausgezeichnet. Darin untersucht er die Auswirkungen der Ankündigung von Firmenübernahmen auf den Unternehmenswert. Detailliert analysiert er einzelne Übernahmeverhandlungen und die Marktreaktion darauf. Seine Auswertungen versetzen Unternehmen in die Lage, optimale Verhandlungsstrategien abzuleiten, die für Bieter die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Übernahme erhöhen und die Kosten der Akquisition senken können.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial der Veranstaltung sind auf der Internetseite www.zfh.de/hochschulpreis zu finden.

Über zfh – Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund

Die ZFH – Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz. Auf der Grundlage eines Staatsvertrages der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland kooperiert sie seit 1998 mit den 13 Hochschulen der drei Länder und bildet mit ihnen gemeinsam den ZFH-Fernstudienverbund. Darüber hinaus kooperiert die ZFH mit weiteren Hochschulen aus Bayern, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Das erfahrene Team der ZFH fördert und unterstützt die Hochschulen bei der Entwicklung und Durchführung ihrer Fernstudienangebote. Mit einem Repertoire von über 70 berufsbegleitenden Fernstudienangeboten in betriebswirtschaftlichen, technischen und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen ist der ZFH-Fernstudienverbund bundesweit größter Anbieter von Fernstudiengängen an Hochschulen mit akkreditiertem Abschluss. Alle ZFH-Fernstudiengänge mit dem akademischen Ziel des Bachelor- oder Masterabschlusses sind von den Akkreditierungsagenturen AQAS, ZEvA, ACQUIN, AHPGS bzw. FIBAA zertifiziert und somit international anerkannt. Neben den Bachelor- und Masterstudiengängen besteht auch ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungsmodulen mit Hochschulzertifikat. Derzeit sind über 6.000 Fernstudierende an den Hochschulen des ZFH-Verbunds eingeschrieben.

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