Die allgemeine Zustimmung war verständlicherweise groß, als Tesla ankündigte, in Brandenburg eine Mega-Fabrik bauen zu wollen. Die CGM fragt an dieser Stelle: Wie aber werden die Arbeitsbedingungen dort aussehen? Denn mit der Werbung um potenzielle Arbeitskräfte stellt Tesla zugleich harte Forderungen an seine potentiellen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Aussicht. Musk sucht vor allem nach hoch qualifizierten Arbeitskräften wie Technikern, Ingenieuren und Betriebswirten, aber auch nach Mitarbeitern in der Fertigung. Wer einen Job in Grünheide bekommen will, muss bereit sein, Stress und harten Druck auszuhalten. Ein Blick in die Stellenausschreibungen von Tesla macht diese Erwartungshaltung an zukünftige Mitarbeiter sehr schnell deutlich: Musk sucht Mitarbeiter, die „unter Druck sehr gut arbeiten und in der Lage sind, enge Deadlines zu erfüllen“. heißt es erhellend in den Tesla-Anzeigen im Jobportal Stepstone. Immer wieder ist in diesen Annoncen von „hohem Druck“, „extrem knappen Zeitfenstern“ und „aggressiven Zielen“ die Rede. Ganz unverhohlen werden hier von Tesla Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die bereit sind, um vorgegebener Produktionsziele willens sehr harte Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.

Inzwischen steht wohl fest, dass Elon Musk mit seiner Mega-Fabrik in Brandenburg ein fester Bestandteil der deutschen Autobauer werden wird. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze begrüßt die CGM ausdrücklich, stellt aber auch unmissverständlich klar: Arbeitsbedingungen wie bei Tesla in den USA kann und darf es hierzulande nicht geben! So müssen die Arbeitnehmer am Fleißband in der Tesla-Fabrik im Südosten der Bucht von San Francisco bis zu zwölf Stunden am Stück arbeiten. Fließbandarbeit ist jedoch ergonomisch und psychisch besonders anstrengend und monoton. Sie ist besonders kräftezehrend und belastend. Musk selbst soll intern ganz offen von einer „Produktionshölle“ in Bezug auf sein Werk bei San Francisco gesprochen haben. Auch in den Stellenausschreibungen für Grünheide wird immer wieder besonders die körperliche Belastbarkeit als Einstellungskriterium hervorgehoben. Die CGM stellt unmissverständlich klar: Zwölf-Stunden-Schichten am Fließband sowie schlechte und unsicherere Arbeitsbedingungen darf es in Grünheide von Anfang an nicht geben! Auch Dumping-Löhne, wie sie Musk in den USA seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlt, darf es in Deutschland ebenfalls nicht geben! Hier hilft nur eine gute gewerkschaftliche Organisation aller Beschäftigten.

Denn es waren die Gewerkschaften, die in Deutschland einen hohen Standard im Arbeitsschutz, Teilzeitregelungen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, faire Löhne für alle Beschäftigten, Überstundenregelungen und die Mitbestimmung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Unternehmen erkämpft haben. Sobald mehr als fünf Menschen hierzulande in einer Firma einen Betriebsrat haben wollen, können sie ihn einfach gründen. Auch dürfen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frei gewerkschaftlich organisieren und im Betrieb offen gewerkschaftliche Arbeit betreiben. Die CGM ruft deshalb die Beschäftigten in Grünheide von Anfang an dazu auf, sich gewerkschaftlich zu engagieren und organisieren und einen Betriebsrat zu gründen!

Wenn Musk diese in Deutschland selbstverständlichen Standards beachtet, kann er seine Fahrzeuge hierzulande gerne bauen. Traurig über diese Vorgaben des deutschen Arbeitsrechts muss er deshalb gar nicht sein. Die CGM ist aus jahrzehntelanger guter Erfahrung fest davon überzeugt: Wer als Chef eine gute Arbeitsatmosphäre bietet, kann dafür auf loyale und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen! Deshalb gehören gute Arbeitsbedingungen unverzichtbar dazu, wenn das Werk in Grünheide eine Erfolgsstory werden soll. Die CGM hält deshalb unverrückbar daran fest, dass die tägliche Arbeitszeit auf maximal acht Stunden begrenzt bleibt.

Die CGM stellt in Bezug auf das neue Tesla-Werk in Grünfelde jetzt schon klar: Auch bei Tesla muss es um für den Menschen gemäße Produktions- und Arbeitsverhältnisse gehen! Die CGM begrüßt die neuen Arbeitsplätze in Grünheide, sagt aber Musk schon heute ganz klar: US-amerikanischen Arbeits- und Produktionsbedingungen können in Grünheide kein Vorbild sein! Elon, das geht hier bei uns anders und vor allem – besser!

 

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