Neben Unternehmensmeldungen unserer Portfoliogesellschaften, Analysen und eigenen Standpunkten erhalten Sie von uns auch immer wieder fachliche Hintergrundinformationen rund um die Börse und den Kapitalmarkt.

In den letzten Wochen sind wir vermehrt auf den SHARE PURCHASE PLAN (SPP) angesprochen worden. Während dieser in Europa hauptsächlich zur Mitarbeiterintensivierung verwendet wird, nutzen vor allem Australische börsennotierte Unternehmen dieses Instrument, um an frisches Geld zu gelangen.

Dabei richtet sich der SPP im ersten Schritt nur an bestehende Aktionäre, welche in Relation zu ihrem bisherigen Anteil dann neue Aktien erwerben dürfen. Nicht erworbene Aktien könnten dann Dritten angeboten werden.

Eine SPP-Platzierung unterliegt weder der Prospekt- noch einer sonstigen Dokumentationspflicht, schließt somit den Großteil institutioneller Investoren aus und wird daher häufig nur mangels Alternativen benutzt. Auch können mit SPP Transaktionen nur begrenzt Mittel eingeworben werden, da die Annahmequote häufig sehr gering ist. Vor allem ausländische Aktionäre müssen zudem sehr genau prüfen, ob überhaupt und zu welchen Kosten ihre Hausbanken die Zertifikate dann akzeptieren und einbuchen, da diese sonst nicht gehandelt werden können.

Auch wenn es grundsätzlich eine gute Idee ist, bestehenden Aktionären zuerst die Möglichkeit zu geben, sich an „ihrem“ Unternehmen zu beteiligen, so macht die formale Ausgestaltung dieses Instrument jedoch zu einer Notlösung, welcher in der Regel andere Finanzierungsversuche erfolglos voraus gegangen sind. In der Konsequenz werden SPPs häufig bei akutem Kapitalbedarf und stark gefallen Kursen verwendet (was auch die aktuellen Anfragen hierzu erklärt).

Eventuell als „Geschenk“ mitbegebene Optionen machen SPP Transaktionen ebenfalls kaum attraktiver, da die Aktionäre zum einen weiteres Kapital in die Hand nehmen müssen und zum anderen der Kurs schon deutlich und nachhaltig über den Optionspreis steigen muss, damit sich eine Ausübung lohnt.

Zu guter Letzt sollte beobachtet werden, ob der Kurs vor einer solchen Transaktion ungewöhnlich steigt, um diese attraktiver aussehen zu lassen.

Aktionäre müssen sich bei ihrer SPP-Investitionsentscheidung daher sehr gut überlegen, ob der günstigere Preis der neuen Aktien die fehlende Transparenz, offensichtliches mangelndes Interesse großer Investoren, kein Zugang zu günstigen Fremdkapitalinstrumenten und ausbleibendes eigenes Engagement des Managements überwiegt.
 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

DGWA GmbH
Kaiserhofstraße 13
60313 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (172) 6901241
http://www.dgwa.org

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel