Der aktuelle DIHK-Report „Unternehmensgründung 2024“ zeigt, wie wichtig das Beratungs- und Seminarangebot der IHK für Gründerinnen und Gründer sowie den Wirtschaftsstandort Heilbronn-Franken ist. Das Gründungsklima könnte nach Auffassung der IHK aber besser sein, wenn die Politik die Voraussetzungen verbessern würde.

„Der Bürokratieabbau muss kommen – und zwar jetzt.“ Für Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, gerät der Wirtschaftsstandort Heilbronn-Franken zunehmend unter Druck. „Es gibt eine Reihe von ganz unterschiedlichen Initiativen zur Stärkung des Standorts Heilbronn-Franken. Sie können aber nur erfolgreich sein, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Davon entfernen wir uns aber immer mehr, auch weil ausufernde Regulierung und Bürokratie die Unternehmen an die Grenze ihrer Belastung bringen und Gründungswillige abschrecken, den Weg in die Selbstständigkeit einzuschlagen“, stellt Elke Döring fest und bezieht sich auf die Ergebnisse des DIHK-Reports „Unternehmensgründung 2024“.

Denn neben den Kosten, strukturellen Unzulänglichkeiten und wirtschaftspolitischer Verunsicherung lässt auch das Dickicht bürokratischer Regelungen viele potenzielle Gründer zögern, ihre Geschäftsidee im eigenen Unternehmen zu verwirklichen.  Laut DIHK-Report hat es 2023 bundesweit sechs Prozent weniger beratende Einstiegsgespräche zur Existenzgründung gegeben, im Kammerbezirk der IHK Heilbronn-Franken beträgt der Rückgang 3,4 Prozent. Um knapp elf Prozent zugenommen haben die individuellen Gründungsberatungen, wenn schon eine konkrete Geschäftsidee vorliegt.

Dass in Baden-Württemberg und in der Region Heilbronn-Franken ein vergleichsweise gutes Gründungsklima vorherrscht, führt Christina Nahr-Ettl, Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmen und International, auf ein starkes Unterstützernetzwerk und das umfangreiche Angebot auch der IHK zurück. „Gerade weil viele Gründerinnen und Gründer mit der Flut an Informationen, Anforderungen, Anträgen und Formularen überfordert sind, bieten wir fortlaufend Informationsveranstaltungen und Beratungen an. Ziel ist es, dass eine gute Geschäftsidee auch in ein tragfähiges Konzept mündet und überzeugen kann.“ Dazu gehören Erst- und Intensivberatungen, Gründungssprechtage und -seminare sowie Informations- und Netzwerkveranstaltungen zu speziellen Gründungsthemen und vieles mehr. Allein das Tool Unternehmenswerkstatt Baden-Württemberg hat mehr als 160 Projekte weiterentwickelt.

„Wir unternehmen alles, um Gründerinnen und Gründern den Einstieg in die Selbstständigkeit zu erleichtern, unterstützen sie von der Idee bis zur Gründung.  Aber allein die Vielfalt der Themen zeigt schon, wie schwer ihnen der Weg in die Selbstständigkeit gemacht wird“, sagt Elke Döring.

Die IHK-Hauptgeschäftsführerin schließt sich der DIHK-Forderung an, bürokratische Hürden drastisch abzubauen, Formulare zu entschlacken sowie Ausländerinnen und Ausländern die Gründung zu erleichtern.  „Gründungspolitik ist Standortpolitik. Eine wirtschaftlich erfolgreiche Region benötigt auch ein günstiges Gründungsklima als Voraussetzung für Wachstum und Innovation“, so Elke Döring. „Wir als IHK und die Region liefern – konkret mit unseren Dienstleistungen und regional mit Projekten wie dem KI-Innovationspark oder dem GovTech Campus. Jetzt muss auch die Politik ihren Beitrag leisten, damit Heilbronn-Franken eine führende Innovationsregion bleibt.“

Info: In der Rubrik Gründung und Förderung auf www.ihk.de/heilbronn-franken gibt es die Übersicht über alle Angebote und Veranstaltungen der IHK für Gründerinnen und Gründer. Das nächste Webinar „Wie mache ich mich selbstständig?“ findet am 10. September statt.

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