Es ist die Zukunftsfrage für viele Unternehmen: Wie begeistere ich die nachkommenden Mitarbeitergenerationen für mich? Denn die Menschen rund um die „Gen Z“ gelten in den Augen der „Etablierten“ als anders – oder genauer: sie sollen andere Werte für ihr Arbeitsleben haben. Doch stimmt das?

Immerhin: Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) unserer Studie ist überzeugt, dass ihr Unternehmen in der Lage ist, Young Professionals länger als drei Jahre zu binden. Dieses Selbstbewusstsein erstreckt sich auch auf die Führungskräfte. Von ihnen glauben knapp drei Viertel (72 %) an die langfristige Beschäftigung von Nachwuchskräften.

Es ist jedoch ratsam, dass Unternehmen ihre Wahrnehmung mit der Realität abgleichen. Denn die Wünsche von Young Professionals hängen stark von der richtigen Mischung aus Sicherheit und Flexibilität ab.

Überraschenderweise strebt die Mehrheit der jüngeren Angestellten (35 %) eine Verweildauer zwischen vier und sechs Jahren beim gleichen Arbeitgeber an. Noch überraschender: Rund 88 % der Young Professionals zwischen 18 und 34 Jahren sind mit ihrem aktuellen Job zufrieden. Dies steht im Kontrast zum oft verbreiteten Bild der ständig wechselbereiten und anspruchsvollen jungen Mitarbeitenden. Dennoch bedeutet dies nicht, dass es Entwarnung gibt. Die Verweildauer ist eng mit klaren Ansprüchen an das Arbeitsumfeld verbunden.

Neben einer angemessenen Bezahlung (55 %) und einem guten Teamspirit (44 %) sind für die junge Generation vor allem flexible Arbeitszeiten und -orte (52 %) sowie Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung (38 %) entscheidend. Die Ergebnisse zeigen, dass Nachwuchstalente einen sicheren und langfristigen Arbeitsplatz schätzen. Wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden, bleibt die junge Generation weiterhin wechselwillig. Konkrete Maßnahmen wie

  • Mentoring-Programme,
  • individuelle Entwicklungspläne und
  • flexible Arbeitsmodelle

können dazu beitragen, junge Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.

Überraschung? Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit wenig bedeutend

In einer Zeit, die von zunehmenden sozialen und Umweltbewegungen geprägt ist, könnte man erwarten, dass der Aspekt Purpose – also die Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Arbeit – für junge Arbeitskräfte von größter Bedeutung ist. Doch die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass dies überraschenderweise nicht der Fall ist. Anders als es suggeriert wird, spielen diese Themen eine sehr untergeordnete Rolle bei der Betrachtung potenzieller Arbeitgeber. Nachhaltigkeitsinitiativen des Arbeitgebers sind für unter 20 % der Young Professionals wichtig. Der Punkt, ob das Unternehmen einen sinnhaften Zweck verfolgt, ist für weniger als ein Viertel der jüngeren Arbeitnehmenden relevant. Den höchsten Zustimmungswert dafür erhielt in unserer Studie ausgerechnet die älteste Gruppe der über 55-Jährigen.

Für viele junge Arbeitskräfte stehen laut unserer Studie zunächst andere Aspekte im Vordergrund: finanzielle Stabilität, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Diese Prioritäten könnten sich aus der Notwendigkeit ergeben, sich zunächst auf grundlegende Bedürfnisse und kurzfristige Ziele zu konzentrieren, bevor sie sich mit langfristigen Fragen der Sinnhaftigkeit beschäftigen können.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass dies nicht bedeutet, dass junge Arbeitskräfte den Aspekt nach Sinn und Nachhaltigkeit grundsätzlich ignorieren. Vielmehr könnte es bedeuten, dass sie diese Punkte als selbstverständlich betrachten oder dass sie erwarten, dass sie bereits in ihren Arbeitsumfeldern eingebettet ist. Unternehmen, die langfristig junge Talente gewinnen und binden möchten, sollten daher sicherstellen, dass sie nicht nur finanzielle Anreize bieten, sondern auch eine Arbeitskultur fördern, die Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit integriert.

Was Young Professionals wollen

Die Studienergebnisse betonen, dass Young Professionals bei ihren Wünschen nach einem Arbeitgeber auf die altbekannten Faktoren schauen. Jedoch verschieben sich die Werte im Vergleich zu den früheren Generationen hin zu einer größeren Vielfalt verschiedener Arbeitsbedingungen. Damit bleiben Young Professionals für manche Unternehmen immer noch ein Enigma– auch wenn sie keine extravaganten Wünsche an ihren Arbeitgeber stellen.

Wir erleben es selbst und sehen auch bei unseren Kunden: Wer bei dieser Gruppe punkten möchte, muss das New Normal leben und aktiv vorantreiben. Denn viele Young Professionals sind während oder kurz vor der Pandemie in den Beruf gestartet und kennen nur die Flexibilität, die Unternehmen damals notgedrungen mitbringen mussten. Ein „Zurück zum Alten“ wäre fatal.

„Die Zukunft der Arbeit liegt in der erfolgreichen Integration und Förderung von Young Professionals. Lassen Sie uns gemeinsam diese Potenziale entfalten und die Arbeitswelt von morgen gestalten.“

Arne Engelbrecht, Geschäftsführer SALT AND PEPPER Consulting

(Ihren) Fachkräftemangel bekämpfen: Die Herausforderung ist da

Unsere Studie endet hier mit der letzten Future Story. Aber die Diskussion über den Umgang mit dem Fachkräftemangel ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse unserer Studie haben vielleicht einige überraschende Einblicke geliefert und den Blick auf die Bedürfnisse von Arbeitgebern und -nehmenden geschärft. Doch lassen Sie uns nicht stehen bleiben. Es ist an der Zeit, diese Erkenntnisse zu nutzen, um innovative Strategien zu entwickeln und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die für alle Generationen attraktiv ist.

Über die SALT AND PEPPER Gruppe

SALT AND PEPPER ist Fortschrittpartner der deutschen Industrie. Das Unternehmen bietet deutschlandweit Engineering- und IT-Dienstleistungen sowie wertschöpfende Transformationsberatung und Weiterbildungen mit Fokus auf agilem Arbeiten.
Mit über 500 Mitarbeitenden an zehn Standorten und zwei Centern of Competence – mit den Schwerpunktthemen Smart City und Agile Produktentwicklung – treibt das Unternehmen den technologischen Fortschritt seiner Kunden voran.

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