Die BORG Automotive Group erzielte 2023 ein Umsatzwachstum von drei Prozent. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 153 Millionen DKK (20,51 Millionen Euro) und fiel damit geringer aus als im Vorjahr.
BORG Automotive Reman bleibt die wichtigste Säule des Geschäfts: Der größte europäische Remanufacturer mit der internationalen Marke Lucas und den Eigenmarken Elstock, DRI und TMI brachte rund 470 neue Referenzen auf den Markt und verzeichnete in der zweiten Jahreshälfte ein starkes Nachfragewachstum nach seinen wiederaufbereiteten Produkten. Allein im 4. Quartal verkaufte das Unternehmen 29 Prozent mehr solche Ersatzteile als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
SBS Automotive mit seinen Marken NK Autoparts und Eurobrake hatte dagegen weiterhin mit dem Rückzug aus dem Russlandgeschäft zu kämpfen. Unter dem Dach der Gruppe ergänzt das Unternehmen das Sortiment von BORG Automotive um zahlreiche Produkte, darunter insbesondere nicht für die Wiederaufbereitung geeignete Ersatzteile für Bremsen und das Fahrwerk. Dank verstärkter vertrieblicher Anstrengungen in anderen europäischen Märkten befindet sich das Unternehmen jedoch auf dem besten Weg, den Ausstieg aus dem russischen Markt vollständig zu kompensieren. Infolgedessen erwartet die BORG Automotive Group für das Jahr 2024 einen Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Milliarden DKK und einen Gewinn vor Steuern zwischen 170 und 200 Millionen DKK (22,79 und 26,81 Millionen Euro).
Umwelt, Soziales, Governance: ehrgeizige Ziele
Parallel zum Jahresbericht der Muttergesellschaft Schouw & Co. hat die BORG Automotive Group außerdem ihren fünften ESG-Bericht veröffentlicht. Er führt alle Maßnahmen auf, die das Unternehmen im vergangenen Jahr in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ergriffen hat.
Im Bereich Umwelt hat es sich klare Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen aus der eigenen Produktion um 30 Prozent sinken. Für das vergangene Jahr ergibt sich das folgende Bild: Die relativen Emissionen pro wiederaufbereitetem Produkt sind im Vergleich zum Referenzjahr 2020 um zehn Prozent zurückgegangen. Die Gesamtemissionen stiegen infolge deutlich höherer Produktionsmengen hingegen um 19 Prozent.
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2023 lag in der Durchführung vergleichender Ökobilanzen. Diese dokumentieren erstmals überhaupt die Auswirkungen der wiederaufgearbeiteten Produkte des Unternehmens auf das Klima und die natürlichen Ressourcen und stellen sie denen neu hergestellter Produkte gegenüber.
Darüber hinaus hat BORG Automotive im vergangenen Jahr an seinem Produktionsstandort in Lublin eine leistungsstarke Solarstromanlage installiert. Damit sind nun beide Niederlassungen in Polen mit Photovoltaik ausgestattet, was die Klimabilanz weiter verbessern dürfte. Nicht zuletzt hat BORG Automotive in Dänemark einen deutlich energieeffizienteren neuen Hauptsitz gebaut.
Soziales: deutlicher Rückgang der Arbeitsunfälle
Mit Hilfe von Präventionsmaßnahmen, Schulungen, Prozessverbesserungen und Automatisierung ist es der BORG Automotive Gruppe außerdem gelungen, die so genannte „Lost Time Injury Frequency Rate“ (LTIFR) um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr zu senken. Die LTIFR definiert sich als Unfälle pro Million Arbeitsstunden. Im Jahr 2023 lag sie bei 11,2 gegenüber 12,1 im Jahr 2022. Bei der überwiegenden Mehrheit handelte es sich um kleinere Unfälle, die nicht zu längeren Arbeitsausfällen führten. Darüber hinaus hat die BORG Automotive Group die polnischen Standorte auf die Zertifizierung nach ISO 45001 vorbereitet. Damit sollen die Systeme und Prozesse, die für gute Arbeitsbedingungen sorgen und Risiken für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz so weit wie möglich ausschließen, extern validiert werden.
Unternehmensführung: Verhaltenskodex weiterentwickelt
Auch im Bereich der Corporate Governance hat BORG Automotive konsequent daran gearbeitet, seine Position weiter zu verbessern. Nach dem starken Wachstum der Gruppe in den zurückliegenden Jahren konzentrierte sich das Unternehmen insbesondere auf die Erarbeitung eines gemeinsamen Verhaltenskodexes für die Mitarbeiter aller Unternehmen. Außerdem hat es einen Nachhaltigkeitsausschuss eingerichtet, um das Thema Nachhaltigkeit noch stärker im gesamten Konzern zu verankern. Und schließlich wurde am Aufbau des Berichtswesens gemäß der EU-Taxonomie für ökologisch nachhaltige Geschäftsaktivitäten gearbeitet und das E-Learning für die Mitarbeiterschulung zu Themen wie IT-Sicherheit, GDPR und Korruptionsbekämpfung systematisch weiterentwickelt.
„Wir sind sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf unsere ESG-Ziele auf einem guten Weg und haben im Jahr 2023 viel erreicht", erklärt Kim Kruse Andersen, CEO der BORG Automotive Group. „Wir werden 2024 nicht von unserem strategischen Kurs abweichen und weiter daran arbeiten, ein noch verantwortungsvollerer und besserer Produzent und Arbeitgeber zu werden. Wir wissen, dass diese Veränderungen nicht von heute auf morgen erreicht werden können und dass es ein langer Weg ist. Aber es ist wichtig, dass wir ihn gehen.”
BORG Automotive ist ein dänischer Wiederaufarbeiter von Anlassern, Lichtmaschinen, Lenkgetrieben, Lenkungspumpen, AGR-Ventilen, Klimakompressoren, Bremssätteln und Turboladern für Kraftfahrzeuge. Das Unternehmen arbeitet ausschließlich mit Originalteilen, die in seinen europäischen Produktionsstätten wiederaufgearbeitet werden. Der Produktionsprozess ist streng nach der Qualitätsnorm ISO 9001: 2015 und der Umweltnorm ISO 14001: 2015 zertifiziert. Ein hoher Servicestandard und ein zuverlässiges Liefernetzwerk sorgen dafür, dass die Produkte der Marken Elstock, DRI, TMI und Lucas schnell in der Werkstatt ankommen. Zur BORG Automotive Gruppe zählen neben diversen Produktionsstandorten zwei Vertriebsgesellschaften für wiederaufgearbeitete Produkte: BORG Automotive Reman für den Aftermarket und CPI für Autohersteller und Industrie. Darüber hinaus gehört das dänische Handelsunternehmen SBS Automotive zur Gruppe. Es führt ein breites Sortiment an Verschleißprodukten mit dem Schwerpunkt Bremsen- und Fahrwerk.
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