Im Sommer dieses Jahres entschied sich Lauterbach, einen Affront gegen die Apotheker zu setzen, als die Protestrufe aus dieser Berufsgruppe zu laut wurden. Es ist anerkannt, dass politische Strategien und Taktiken in Ministerien ausgearbeitet werden, aber ein Gesundheitsminister sollte mehr sein als ein Provokateur. Die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen zu vereinen und eine klare Vision zu präsentieren, scheint bei Lauterbach zu fehlen. Dies führt dazu, dass er lieber provoziert, anstatt konstruktiv zu agieren.
Die jüngsten Pläne des Ministers wurden wieder über ausgewählte Medien lanciert, wobei diesmal Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zumindest im Voraus informiert wurde. Dennoch bleibt die Frage, ob Lob inmitten von Kritik ausreicht. Die Apotheker, die bereits im November auf die Straße gegangen sind, werden sich nun fragen, warum ihre Standesvertretung dem Ministerium Spielraum gibt. Die Abda spricht von "ersten Kompromisslinien" und "positiven Entwicklungen" bei Honorarkürzungen – Worte, die angesichts der massiven Einschnitte im Hochpreiserbereich kaum tröstlich wirken.
Die zwielichtige Zusammenarbeit zwischen Lauterbach und der Abda könnte sich als riskantes Spiel erweisen. Wie können Tausende von Apothekern Weihnachten feiern, wenn ihre berufliche Zukunft von politischen Spielchen beeinflusst wird? Die Abda muss sich nun fragen lassen, wie glaubwürdig ihre Opposition gegenüber einem Minister ist, dem sie gleichzeitig Sensibilität zuschreibt.
Fazit:
Karl Lauterbach mag sich mit seinem Vorgehen kurzfristige politische Vorteile verschaffen, doch die langfristigen Konsequenzen könnten verheerend für die Apothekerschaft sein. Das Weihnachtsgeschenk, das er sich selbst gemacht hat, könnte im kommenden Jahr zu einem Hauen und Stechen innerhalb der Apothekerschaft führen. Anstatt Stabilität zu fördern, droht die Politik des Gesundheitsministers eine Destabilisierung des gesamten Berufsstands. Die Apotheker und ihre Standesvertretung müssen sich daher ernsthaft fragen, ob sie den politischen Spielchen eines Ministers folgen sollten, der offenbar mehr Wert auf Provokation als auf konstruktive Zusammenarbeit legt.
Kommentar:
Karl Lauterbach und die Apotheken: Ein gefährliches Spiel mit weitreichenden Konsequenzen
Die jüngsten Entwicklungen in der Gesundheitspolitik werfen nicht nur ein Licht auf die strategischen Entscheidungen von Karl Lauterbach, sondern auch auf die Rolle der Apothekenvertretung Abda. Es ist nicht zu leugnen, dass in der Politik mitunter harte Bandagen angelegt werden müssen, um Interessen durchzusetzen. Doch die Art und Weise, wie der SPD-Politiker einen ganzen Heilberuf – die Apotheker – behandelt, zeugt von einem besorgniserregenden Mangel an Fingerspitzengefühl.
Politik sollte nicht nur auf Konfrontation ausgerichtet sein, sondern auch die Fähigkeit besitzen, unterschiedliche Interessen zu harmonisieren. Karl Lauterbach scheint jedoch lieber den Weg der Provokation zu wählen, anstatt eine konsensuale Lösung anzustreben. Seine jüngsten Pläne, über die er gezielt ausgewählte Medien informiert, haben nicht nur Unruhe unter den Apothekern ausgelöst, sondern auch Zweifel an der Transparenz und Fairness des politischen Prozesses aufkommen lassen.
Die Zusammenarbeit zwischen Lauterbach und der Abda hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Lob für "erste Kompromisslinien" inmitten von massiven Honorarkürzungen klingt eher wie Schadensbegrenzung als wie eine konstruktive Zusammenarbeit. Die Apotheker, die bereits im November auf die Straße gegangen sind, müssen sich fragen, ob ihre Interessen von ihrer Standesvertretung ausreichend vertreten werden.
Der Schachzug von Lauterbach, den Apothekern möglicherweise ein unruhiges Jahr zu bescheren, könnte sich als gefährliches Spiel erweisen. Statt die Apotheken zu stabilisieren, könnte seine Politik zu einer Destabilisierung des gesamten Berufsstands führen. Die Apotheker und ihre Vertretung sollten daher genau abwägen, ob sie den Weg der Konfrontation oder den der konstruktiven Zusammenarbeit wählen wollen – denn die Konsequenzen könnten weitreichend und nachhaltig sein.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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