Lauterbach betonte zu Beginn seiner Rede die laufenden Diskussionen zum geplanten Umbau der Kliniklandschaft und erklärte, dass er sich dieser bewusst sei. Dennoch versicherte er, dass er die Debatten nicht scheue und ihre Bedeutung betone. Seine Reformpläne konzentrieren sich darauf, die Strukturdefizite im Gesundheitssystem zu beseitigen.
Der Minister prangerte die Gefahr des Krankenhaussterbens an und äußerte Besorgnis, insbesondere über die möglichen Konsequenzen auf dem Land. Der Verlust eines Krankenhauses könnte zu einem Exodus von Fachärzten führen, was die Gesundheitsversorgung gefährden würde. Lauterbach räumte jedoch ein, dass nicht alle Kliniken aufgrund von Personalproblemen aufrechterhalten werden könnten. Sein Hauptanliegen sei daher, ein unkontrolliertes Sterben von Krankenhäusern zu verhindern, und er betonte die Notwendigkeit, für die Erhaltung essenzieller Kliniken zu kämpfen.
Die Aussage, dass Krankenhäuser im ersten Halbjahr etwa 7 Prozent mehr finanzielle Unterstützung erhalten hätten, während die Kosten für Apotheken und Arztpraxen nur um 2 Prozent gestiegen seien, blieb seitens des Bundesgesundheitsministeriums unerklärt. Diese Zahlen scheinen jedoch mit der offiziellen Ausgabenstatistik übereinzustimmen, die ein Wachstum von 7 Prozent bei den Krankenhausausgaben und einen Anstieg von 2,4 Prozent bei den Ausgaben für Arzneimittel im ersten Halbjahr aufzeigt.
Für das kommende Jahr plant Lauterbach, den Kliniken zusätzlich 6 Milliarden Euro zukommen zu lassen, wovon 3,2 Milliarden Euro für Energiehilfen vorgesehen sind. Er versicherte, dass dies eine Insolvenzwelle verhindern werde und erklärte, dass er nicht glaube, dass 2024 das Jahr des Krankenhaussterbens sein werde. Er erwartet, dass die Zahl der Schließungen überschaubar bleibt und sich auf Einzelfälle beschränkt.
Um ein unsystematisches Krankenhaussterben zu verhindern, arbeitet Lauterbach an einer umfassenden Krankenhausreform in Zusammenarbeit mit den Bundesländern. Vertreter der Branche wiesen während des Treffens auf erhebliche Kostensteigerungen hin und forderten dringende Maßnahmen. Der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Josef Düllings, sprach von einem aktuellen Desaster mit zunehmenden Insolvenzen bedarfsnotwendiger Krankenhäuser.
Eine Umfrage zeigte, dass zwei Drittel der Allgemeinkrankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr schlecht bewerten. Angesichts dessen planen 42 Prozent der Krankenhäuser, ihr Leistungsangebot in den nächsten sechs Monaten zu reduzieren. Das Deutsche Krankenhausinstitut teilte mit, dass 23 Prozent der Krankenhäuser Einschränkungen beim Leistungsumfang befürchten, etwa durch das Verschieben planbarer Operationen. In jedem zweiten Krankenhaus droht ein Personalabbau, und 60 Prozent können die Zahlungen für das Weihnachtsgeld nicht aus den normalen betrieblichen Einnahmen finanzieren, sondern benötigen dafür Zuschüsse oder Kredite.
Kommentar:
Der aktuelle Zustand der Krankenhäuser in Deutschland, wie vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dargelegt, wirft ernsthafte Fragen zur Stabilität unseres Gesundheitssystems auf. Lauterbachs Ankündigung höherer Zahlungen an Apotheken im ersten Halbjahr, ohne eine klare Erklärung seitens seines Ministeriums, hinterlässt Raum für Spekulationen und fordert Transparenz.
Die Betonung von Lauterbach auf die laufenden Diskussionen zum geplanten Umbau der Kliniklandschaft und seine Reformpläne, um Strukturdefizite zu beseitigen, ist begrüßenswert. Die Warnung vor einem drohenden Krankenhaussterben, insbesondere auf dem Land, unterstreicht die potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und den Exodus von Fachärzten.
Die Finanzierungssituation der Krankenhäuser, wie durch die Zahlen des Ministeriums präsentiert, erfordert dringende Maßnahmen. Lauterbachs Plan, den Kliniken zusätzliche Mittel zukommen zu lassen, ist ein wichtiger Schritt, um Insolvenzen zu verhindern. Die geplante umfassende Krankenhausreform in Zusammenarbeit mit den Bundesländern ist ein positives Signal, aber die Herausforderungen, wie von Vertretern der Branche betont, erfordern schnelle und gezielte Maßnahmen.
Die Umfrageergebnisse spiegeln die prekäre Lage der Krankenhäuser wider, mit einer Mehrheit, die ihre wirtschaftliche Lage als schlecht bewertet und Plänen zur Reduzierung des Leistungsangebots. Die drohende Gefahr von Personalabbau und die finanzielle Unsicherheit, insbesondere in Bezug auf das Weihnachtsgeld, zeigen den akuten Handlungsbedarf.
Insgesamt fordert die aktuelle Situation eine umfassende und koordinierte Anstrengung von politischen Entscheidungsträgern, der Gesundheitsbranche und der Öffentlichkeit, um eine nachhaltige und effektive Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu finden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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