Für ihre besonderen Leistungen in ihren Abschlussarbeiten sind fünf Hochschul-Absolventen durch die Sparkassenstiftung für die Hochschule Kaiserslautern ausgezeichnet worden. Bei einer Feierstunde der 36. Preisverleihung im Kaiserslauterer Deutschordensaal der Sparkasse konnten sie nun jeweils 750 Euro als Geldpreis entgegennehmen. Das Preisgeld sei „schön und richtig, aber der eigentliche Wert ist die öffentliche Wertschätzung und Honorierung Ihrer Leistungen“, sagte Hartmut Rohden, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern, an die Absolventen gewandt. Eine solche Würdigung werde in jedem beruflichen Bewerbungsschreiben als vorteilhaft anerkannt, hob er hervor. „Die Auszeichnung bleibt Ihnen für Ihren gesamten beruflichen Werdegang erhalten“, versprach Rohden den Jungakademikern. Sollte dabei eine Selbstständigkeit angestrebt sein, so begleite und unterstütze die Sparkasse sehr gerne solche Vorhaben, unterstrich Rohden.

„Die Zukunft denken und diese dadurch gestalten – das haben Sie mit Ihren Ideen und Gedankengängen gezeigt“, lobte der Stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Kaiserslautern, Landstuhls Stadtbürgermeister Ralf Hersina die Hochschulabsolventen. Er zeigte sich beeindruckt von den Abschlussarbeiten der Geehrten und griff deren einzelnen Präsentationen auf und verband sie spontan mit einem Praxisbezug. In persönlichen Nachfragen zeigte Hersina zugleich sein reges Interesse und Bewunderung für die wissenschaftlichen Arbeiten. Er wünschte den Absolventen „weiterhin wissenschaftliche Neugier und ein Denken ohne Scheuklappen.“ Außerdem dankte er der Sparkasse für ihr Engagement in Sachen Wissenschaftsförderung.

In einer sich ständig ändernden Welt haben die Absolventen „gezeigt, dass sie komplexe Themen erarbeiten, sich Kenntnisse aneignen und so kreativ Neues erschaffen können“, sagte Professor Dr.- Ing. Michael Magin, Vizepräsident der Hochschule Kaiserslautern. Er erinnerte an die Einschränkungen des studentischen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie, die aber neue Formen der persönlichen Verbundenheit hervorbrachten. Die Hochschule Kaiserslautern versuche die Studierenden auf die Berufe vorzubereiten, sagte Magin und verwies auf die anbrechende „neue Phase einer vierten industriellen Revolution“, womit er die „immensen Fähigkeiten“ von Large Language Models der Künstlichen Intelligenz ansprach. Deren Verlauf und Wirkung könne man heute nur erahnen. Von den Hochschulabsolventen erwarte er, dass sie „mit kritischer Analyse, Kreativität und Offenheit für Neues eine für uns alle neue und noch unbekannte Welt gestalten“.

Die Westpfalz sei in ganz Rheinland-Pfalz für viele Kompetenzen bekannt, wozu ganz sicherlich auch die Ausbildungsqualität an der Hochschule Kaiserslautern beitrage, sagte Thomas Wansch, Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag. Musikalisch umrahmte Amelie Perumadura, Schülerin an der Kreismusikschule Kaiserslautern, den Abend.

Marius Sakas, Bachelor of Engineering, aus Köln, Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften (Betreuer Prof. Dr.-Ing. Matthias Hampel), entwickelte in seiner Bachelorarbeit eine Computeranwendung, mit deren Hilfe sich die wirtschaftlich optimale Größe von Photovoltaikanlagen auf Gewerbehallen berechnen lässt, wodurch drei Manntage eingespart werden können.

Selina Karst aus Kaiserslautern, Master of Science, Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften (Betreuer Prof. Dr. Eugen Staab), analysierte Kommunikationsprozesse zwischen Vertrieb und Kunden und identifizierte dabei Verbesserungspotenziale. Dekan Prof. Dr.-Ing. Ralph Wiegland hob dabei auf die Verzahnung der Hochschule mit der Wirtschaft hervor. Man bilde aus, ermögliche Studierenden Kontakt zur Realwirtschaft und sehe zufrieden auf die sich daraus ergebenden Spin-Offs.

Ferdinand Bopp, Bachelor of Engineering, aus Homburg, Fachbereich Bauen und Gestalten (Betreuerin Prof. Dr.-Ing. Carina Neff), löste mehrere Probleme beim Ersetzen von Zement im Betonbau. Zement gilt als ein enormer Verursacher von CO2-Emissionen; durch den Zusatz von Blau- Algen kann der Zementanteil deutlich verringert werden, mit der Folge, dass „Beton grüner“ werde.

Luca Zickwolf aus Blieskastel, Bachelor of Science, Fachbereich Betriebswirtschaft (Zweitbetreuer Prof. Dr.-Ing. Christian M. Thurnes), vereinfachte mit seinen Arbeitsergebnissen Transport- und Materialflüsse bei einem Automobilzulieferer und verschaffte ihm damit eine Kostenreduktion von etwa einem Drittel. Man müsse die Komplexität bei Industrieproduktionen beherrschen, wobei es auf „Human Intelligence HI“ als Gegenstück zur KI ankomme, verdeutlichte Thurnes.

Sara Isabell Dunkel, Bachelor of Science, aus Ludwigshafen, Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik (Betreuer Prof. Dr. Bernhard Schiefer), entwickelte und installierte ein Computerprogramm, mit dem die Feinmechanik-Werkstatt der Hochschule Standort Zweibrücken ihre Aufträge nun komplett digitalisiert planen, durchführen und verfolgen kann. Zugleich wurde das System in das Hochschulportal Campusboard integriert.

Seit der Gründung 1987 fördert und unterstützt die Sparkassenstiftung Hochschule Kaiserslautern die Lehr- und Forschungstätigkeiten der Hochschule Kaiserslautern, indem sie Geldpreise und Urkunden verleiht. Insbesondere werden Studien- und Abschlussarbeiten sowie Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von Studenten, Absolventen und Assistenten der Hochschule gefördert.

Besondere Berücksichtigung können dabei Förderungsmaßnahmen finden, die als Forschungs- und Entwicklungsprojekte der heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Das Stiftungskapital beträgt 250.000 Euro. Insgesamt wurden bisher rund 176.000 Euro Preisgelder ausgereicht.

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