Die Postkartenaktion der Allgemeinen Apothekerverbände (Abda) hat sich zu einer bemerkenswerten Episode in der jüngeren Geschichte entwickelt. Ursprünglich geplant, die gesammelten Kundenbotschaften an Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) zu übergeben, kam dieser Moment nie zustande. Doch die Botschaften fanden ihren Weg.

Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening informierte Anfang September über die positive Resonanz der Postkartenaktion. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen etwa 500.000 Karten gesammelt worden sein, allerdings blieb die genaue Gesamtzahl vorerst unbekannt.

Overwiening versicherte, dass keine der Karten verlorengehen würde. Die Botschaften der Kunden spiegelten die Unterstützung der Patienten für lokale Apotheken wider und sollten in den bevorstehenden politischen Gesprächen genutzt werden. Ursprünglich sollten die Botschaften digitalisiert und auf einem USB-Stick dem Bundesgesundheitsminister überreicht werden, jedoch kam es nicht dazu.

Abda-Kommunikationschef Benjamin Rohrer erklärte: "Wir haben dem Minister eine digitalisierte und anonymisierte Auswahl der Postkarten geschickt, jedoch steht bisher noch keine Antwort aus."

Ursprünglich hatte die Abda mit etwa zwei Millionen ausgefüllten Postkarten gerechnet. Eine Umfrage von aposcope zeigte jedoch, dass dieses Ziel deutlich verfehlt wurde. 85 Prozent der 352 Befragten kannten die Aktion, wobei Inhaberinnen und Inhaber mit 98 Prozent die Mehrheit ausmachten, gefolgt von angestellten Approbierten (92 Prozent) und PTA (78 Prozent). Von den Befragten gaben 44 Prozent an, dass ihre Apotheke an der Aktion teilgenommen hatte. Im Durchschnitt wurden pro Apotheke etwa 20 Postkarten gesammelt (Median). Allerdings haben nur knapp die Hälfte der Apotheken die Karten an die Agentur der Abda oder die Druckerei zurückgeschickt (49 Prozent), während 15 Prozent dies nicht taten und 37 Prozent nicht wussten, wo die Postkarten geblieben waren. Hochgerechnet könnten daher etwa 80.000 Karten eingesandt worden sein.

Die Geschichte der Postkartenaktion zeigt, dass auch kleine Anstrengungen im Laufe der Zeit einen erheblichen Einfluss haben können, ganz nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein!"

Kommentar:

Die Postkartenaktion der Abda mag zwar nicht die erwartete Anzahl an Botschaften gesammelt und an den Bundesgesundheitsminister übergeben haben, aber sie unterstreicht die Bedeutung von Ausdauer und Beharrlichkeit. Die Tatsache, dass rund 500.000 Kunden ihre Unterstützung für lokale Apotheken ausdrücken wollten, ist ein beeindruckendes Zeugnis für die wichtige Rolle dieser Einrichtungen im Gesundheitssystem und in der Gemeinschaft. Die Herausforderungen, die bei der Durchführung der Aktion auftraten, wie das Sammeln und Zurückschicken der Karten, bieten wertvolle Lehren für die Zukunft. Die Botschaft, dass auch kleine Schritte langfristig einen großen Einfluss haben können, bleibt bestehen und erinnert uns daran, dass "steter Tropfen den Stein höhlt". Dies gilt nicht nur für Apotheken, sondern für alle Bemühungen zur Verbesserung unseres Gesundheitswesens und unserer Gemeinschaften.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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