- Windkraftanlage in Brandenburg im Beisein von Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller angeschlossen
- Zahl der anzuschließenden Anlagen könnte bis 2030 auf 900.000 Stück pro Jahr steigen
- Nach den Zielen des Osterpakets müssten bis 2030 jede Stunde 85 Anlagen und dezentrale Verbraucher an das E.ON-Netz angeschlossen werden
- Netzausbau muss synchron zum Hochlauf der Erneuerbaren Energien erfolgen – nur so lassen sich hohe zusätzliche Kosten vermeiden
Deutschlands größter Verteilnetzbetreiber E.ON feiert Energiewende-Jubiläum und schließt die millionste Erneuerbare-Energien-Anlage an sein Verteilnetz an. Die in Betrieb genommene Windkraftanlage steht in der Gemeinde Biesenthal in Brandenburg und speist zukünftig mit einer installierten Leistung von 6,8 Megawatt (MW) in das Netz der E.ON-Tochter E.DIS ein. E.ON-Netzvorstand Thomas König hat das Windrad zusammen mit Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller, Anlagenbetreiber Jan Teut und weiteren Teilnehmern aus Wirtschaft und Politik symbolisch an das Netz angeschlossen.
König dazu: „Eine Million Erneuerbare-Energien-Anlagen − was für ein Meilenstein für die Energiewende! Die Jubiläumsanlage in Brandenburg ist aber erst der Anfang. Damit die Energiewende gelingt, müssen wir bis 2030 Millionen weitere dezentrale Erzeuger in das Energiesystem integrieren. Für diese Mammutaufgabe braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure.“
Anschlussbegehren steigen erheblich an
Die angeschlossene Windkraftanlage steht symbolisch für die Energiewende: Versorgten früher wenige, große Kraftwerke Haushalte und Unternehmen, erzeugen zukünftig Millionen dezentraler PV- und Windkraftanlagen Energie. Diese dezentralen Anlagen werden zu mindestens 90 Prozent an das Verteilnetz angeschlossen.
Für Verteilnetzbetreiber wie E.ON bedeutet das Wachstumschancen und Herausforderungen zugleich: Bereits im Jahr 2022 haben sich die Anschlussanfragen an das deutsche E.ON-Netz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Bis 2030 könnte sich dieser Trend auf bis zu 900.000 anzuschließende Anlagen pro Jahr ungefähr vervierfachen. Gemäß den klimapolitischen Zielen der Bundesregierung müssten dadurch bis 2030 weitere sechs Millionen neue Erneuerbare-Energien-Anlagen und dezentrale Verbraucher angeschlossen werden, davon mindestens 2,9 Millionen PV-Anlagen, 1,9 Millionen neue Ladepunkte für E-Mobilität, eine Million Wärmepumpen und 2.000 neue Windparks. In Summe entspräche dies 85 neuen Anlagen pro Stunde.
Der Ausbau der Verteilnetze ist alternativlos
Die Verteilnetze sind das Rückgrat des deutschen Energiesystems und die zentrale Infrastruktur der Energiewende. Um die politischen Energiewende-Ziele zu erreichen, muss der Ausbau der Verteilnetze – also beispielsweise der Bau neuer Leitungen, Trafos und Umspannwerke – synchron zum Hochlauf der Erneuerbaren erfolgen. Nur so lässt sich verhindern, dass nachhaltige Energieerzeugung an sonnigen und windreichen Tagen abgeregelt wird und hohe, sogenannte „Redispatch“ Kosten entstehen. „Redispatch“ beschreibt einen Eingriff durch den Netzbetreiber in die geplante Energieerzeugung von Anlagen, um einen Netzengpass zu verhindern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ein solcher Eingriff kann nötig sein, wenn beispielsweise Windkraftanlagen aufgrund guter Wetterbedingungen mehr Energie produzieren als die Netze in diesem Zeitpunkt aufnehmen können. Diese Kosten belasten die Gesellschaft jährlich mit einer Milliardensumme.
Energiewende-Kraftwerk Brandenburg
Energieerzeugung durch Windkraftanlagen spielt für den Erfolg der Energiewende eine große Rolle – so auch in Brandenburg. Dort liegt das Netzgebiet der E.ON-Tochter E.DIS. Die installierte Nennleistung der Windenergieanlagen betrug im Jahr 2022 im gesamten Bundesland mehr als 8000 MW, nach Niedersachsen der zweithöchste Wert in Deutschland. Das entspricht in etwa der Leistung von acht konventionellen Großkraftwerken. Bis 2032 soll die Leistung aus Windkraftanlagen in Brandenburg noch einmal um ein Drittel steigen und sich bis 2040 verdoppeln. Das Betreiberunternehmen der millionsten angeschlossenen Anlage gehört zur Unternehmensgruppe Teut, die seit 1996 in der Region Windenergieanlagen plant und betreibt. Das neu eingeweihte Windrad steht auf einer Fläche der Berliner Stadtgüter GmbH, die Eigentümerin und Verpächterin von rund 16.700 Hektar in Brandenburg ist und damit wichtige Beiträge zur Entwicklung des Berliner Umlands leistet.
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