Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat am Wochenende eine Strompreisreform mit niedrigeren Gebühren für Regionen mit viel Windkraft angekündigt. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) mahnt hierzu eine differenzierte Debatte an, denn Netzentgelte und Preiszonen würden allzu oft vermischt. „Nach der populistischen und von Unwahrheiten geprägten Debatte um das Gebäudeenergiegesetz muss das Gebot der Stunde jetzt Sachlichkeit lauten”, so BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm. Eine Reform der Netzentgelte könne den Ausbau der Erneuerbaren Energien beflügeln und für mehr Akzeptanz sorgen. Die Einführung unterschiedlicher Preiszonen wirke sich jedoch hemmend auf den Ausbau aus.

Im Kontext der Netzentgelte wird derzeit über die faire Verteilung von Kosten für den Netzausbau diskutiert. Bisher werden die Kosten dort auf Verbraucher*innen umgelegt, wo sie entstehen. „Der Ausbau der Netze ist für das Gelingen der Energiewende unabdingbar. Allerdings haben ausgerechnet die Regionen, die beim Ausbau voranschreiten, finanzielle Nachteile. Das ist den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vermitteln”, so Wolfram Axthelm. Eine Netzentgeltreform sei ein wichtiger Schritt, um die Kosten der erforderlichen Investitionen zum Netzausbau gerechter als bisher zu verteilen. „Analog zur Verteilung der Kosten bei den Übertragungsnetzbetreibern, die gesetzlich einheitlich festgelegt ist, bietet es sich an, die Kosten über alle Netzbetreiber ebenfalls zu vereinheitlichen”, so Wolfram Axthelm.  

Negative Effekte hätte dagegen eine Abkehr von der einheitlichen deutsch-luxemburgischen Strompreiszone. „Strompreiszonen können bei sehr unterschiedlicher Einspeisung aus Erneuerbaren Energien zu erheblichen Preisdifferenzen führen”, so Wolfram Axthelm. „Preisunsicherheiten gefährden die betriebswirtschaftliche Grundlage der Erneuerbaren Energien. Eine Aufspaltung der Strompreiszone und die Einführung von verschiedenen Strompreiszonen in Deutschland würden daher die Energiewende ausbremsen und dem Standort Deutschland schaden.”

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