- Umsatzwachstum in den Segmenten Erneuerbare Energien und ITK
- SHK-Segment gewinnt Marktanteile trotz Umsatzrückgang
- Vorstand erwartet Nachholeffekte im SHK-Markt und bekräftigt Prognose für 2023
Der Konzernumsatz der 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902) aus fortgeführten Aktivitäten lag mit EUR 25,09 Mio. im ersten Halbjahr 2023 (H1 2023) auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2022 (H1 2022: EUR 25,36 Mio.). Die Erlöse in den beiden renditestarken Segmenten ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik) und Erneuerbare Energien konnten im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Auch der Umsatz im Segment SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) entwickelte sich erneut stärker als der der deutschen Onlinehandelsbranche insgesamt, musste aber vor dem Hintergrund des Einbruchs der Baukonjunktur insbesondere im zweiten Quartal einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. Diese Entwicklung des umsatzstärksten Segments im 3U Konzern konnte durch das erfreuliche Wachstum der übrigen Geschäftsbereiche nicht vollständig kompensiert werden. Demzufolge haben sich auch die Umsatzanteile der Segmente im Konzern leicht verschoben. Im Segment ITK wurden 25,2% (H1 2022: 24,0 %) der Gesamterlöse im ersten Halbjahr erzielt, im Segment Erneuerbare Energien waren es 17,3 % (H1 2022: 16,4 %) und im Segment SHK 58,7 % (H1 2022: 60,7 %).
Im Zwischenabschluss zum 30. Juni 2023 nicht mehr enthalten sind Angaben zu dem im Geschäftsjahr 2022 entkonsolidierten Geschäftsbereich Cloud Computing der weclapp SE. Demzufolge werden für den Vorjahresvergleich die Werte der fortgeführten Geschäftsaktivitäten aus dem ersten Halbjahr 2022 beziehungsweise dem zweiten Quartal 2022 herangezogen.
EBITDA
Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die 3U Holding im Saldo noch sonstige betriebliche Erträge im Umfang von EUR 9,01 Mio., im Wesentlichen aus dem Bauträgerprojekt InnoHubs. Im aktuellen Berichtszeitraum waren es mit EUR 0,84 Mio. deutlich weniger. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand in Prozent vom Umsatz) lag mit 62,8 % leicht unter der des ersten Halbjahres 2022, während die Personalaufwandsquote mit 16,7 % leicht höher ausfiel. Trotz der erhöhten Wartungsaufwendungen aufgrund der Reparatur einer Windturbine in Roge im ersten Quartal 2023 lag der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen am Umsatz nun mit 14,3 % deutlich unter dem Vorjahresniveau (H1 2022: 33,2 %), was maßgeblich auf die seinerzeit entstandenen Kosten in Verbindung mit dem Verkauf von InnoHubs-Flächen im Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückzuführen ist.
Vor diesem Hintergrund verminderte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Konzern (EBITDA) im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 auf EUR 2,59 Mio. (H1 2022: EUR 5,99 Mio.). Die EBITDA-Marge auf Konzernebene erreichte infolgedessen 10,3 % nach 23,6 % in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Konzernergebnis
Die Abschreibungen im ersten Halbjahr 2023 lagen mit EUR 1,69 Mio. auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (H1 2022: EUR 1,67 Mio.). Erwartungsgemäß verzeichnete 3U in den ersten sechs Monaten 2023 ein positives Finanzergebnis in Höhe von EUR 1,44 Mio. (H1 2022: EUR –0,14 Mio.).
Das auf die Aktionäre der Muttergesellschaft entfallende Konzernergebnis betrug im ersten Halbjahr 2023 EUR 1,60 Mio. (H1 2022: EUR 2,47 Mio.). Das Konzernergebnis pro Aktie lag im Berichtszeitraum bei EUR 0,04 (unverwässert und verwässert).
Entwicklung in den Segmenten
Das Segment ITK verzeichnete in der Berichtsperiode Umsatzwachstum um 4,2 %. In den ersten sechs Monaten 2023 wurde ein Segmentumsatz von EUR 6,33 Mio. erzielt (H1 2022: EUR 6,08 Mio.). Das Geschäftsfeld Data Center & Managed Services konnte dabei seinen Umsatz um mehr als 46 % deutlich steigern. Aufgrund interner Effizienzverbesserungen und dank zunehmender Dienstleistungserlöse konnte das EBITDA des Segments um 13,9 % gesteigert werden. Es erreichte EUR 1,80 Mio. nach EUR 1,58 Mio. im ersten Halbjahr 2022. Die EBITDA-Marge des Segments ITK lag damit bei 28,5 % (H1 2022: 26,1 %).
Windertrag und Sonneneinstrahlung fielen im ersten Halbjahr 2023 um rund 15 % niedriger aus als im wind- und sonnenstarken Vorjahreszeitraum, zudem machte sich der zeitweise Ausfall einer Windenergieanlage im Windpark Roge im ersten Quartal 2023 umsatzmindernd bemerkbar. Die verbesserten Lieferkonditionen aus den für 2023 vereinbarten Stromlieferverträgen der Windparks Klostermoor und Roge hingegen trugen maßgeblich zum Umsatzwachstum des Segments Erneuerbare Energien bei. Die Erlöse stiegen insgesamt um 4,6 % auf EUR 4,34 Mio. (H1 2022: EUR 4,15 Mio.). Vor dem Hintergrund der Reparaturkosten für die Anlage in Roge erreichte das Segment-EBITDA einen Wert von EUR 3,21 Mio., was einem leichten Rückgang um 1,8 % entspricht (H1 2022: EUR 3,27 Mio.).
Die Aussichten des Segments SHK mit seiner Ausrichtung auf die Megatrends Onlinehandel und klimafreundliche beziehungsweise CO2-neutrale Heizsysteme sind nach Auffassung des Managements mittel- bis langfristig weiter hervorragend. Im Berichtszeitraum konnte sich das aktuelle Geschäft jedoch nicht vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld abkoppeln: So schrumpfte der Umsatz der deutschen Onlinehandelsbranche nach Angaben des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BEVH) im zweiten Quartal 2023 um 12 %, während die Zahl der bundesweit erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude um 36 % einbrach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. So entwickelte sich das Geschäft im Segment SHK zwar erneut besser als das Branchenumfeld, verzeichnete aber dennoch einen Rückgang bei Umsatz und Ertrag. Der Segmentumsatz lag im ersten Halbjahr 2023 mit EUR 14,72 Mio. um 4,4 % niedriger als im Vorjahreszeitraum (H1 2022: EUR 15,40 Mio.). Das EBITDA ging aufgrund der niedrigeren Deckungsbeiträge von EUR –0,06 Mio. im Vorjahreszeitraum auf EUR –0,44 Mio. im ersten Halbjahr 2023 zurück.
Cashflow und Finanzkennzahlen
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit belief sich in den ersten sechs Monaten auf EUR 0,03 Mio. (H1 2022: EUR 2,18 Mio.), was neben einem geringeren Ergebnis hauptsächlich auf eine deutlich geringere Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Aus der Investitionstätigkeit im Berichtszeitraum entstand ein Mittelabfluss in Höhe von EUR 3,74 Mio. (H1 2022: Mittelabfluss EUR 3,52 Mio.). Die Investitionen in Anlageimmobilien betreffen den Erwerb der ursprünglich von der Konzerngesellschaft weclapp genutzten Büroflächen im InnoHubs-Gebäude in Würzburg, die nun zur Fremdvermietung bestimmt sind. Die Investitionen in Sachanlagen umfassen im Wesentlichen den Erwerb eines Grundstücks zur Errichtung eines neuen Firmengebäudes am Hauptsitz in Marburg.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 117,97 Mio. (H1 2022: EUR 0,57 Mio.) und ist vor allem auf die Ausschüttung der Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 3,20 Euro je Anteilsschein zurückzuführen. In Summe reduzierte sich der Bestand an liquiden Mitteln erwartungsgemäß um EUR 121,68 Mio. (H1 2022: Rückgang um EUR 1,91 Mio.). Die liquiden Mittel betrugen am 30. Juni 2023 EUR 68,03 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 189,70 Mio. und 30. Juni 2022: EUR 10,80 Mio.).
Die fast vollständige Ausschüttung des Bilanzgewinns der 3U HOLDING AG an die Aktionäre schlägt sich auch im Eigenkapital des Konzerns nieder. Zum 31. Dezember 2022 war das Konzernergebnis im Wesentlichen durch die Veräußerung der weclapp SE erhöht und belief sich auf EUR 159,0 Mio. Der Ergebnisvortrag lag zum 30 Juni 2023 bei EUR 45,74 Mio. Das Konzerneigenkapital betrug daher zum 30. Juni 2023 EUR 96,42 Mio. (31. Dezember 2022: EUR 211,17 Mio.). Da zum 30. Juni 2023 auch die Schulden um EUR 3,40 Mio. niedriger ausfielen als zum 31. Dezember 2022, weist die Konzernbilanz eine weiterhin sehr solide Eigenkapitalquote von 76,9 % auf (31. Dezember 2022: 86,7 %).
„Zum Halbjahr 2023 sind wir mit der Entwicklung unserer Segmente ITK und Erneuerbare Energien sehr zufrieden“, bekräftigt Uwe Knoke, Vorstand Strategie und Geschäftsentwicklung der 3U HOLDING AG. „Dass sich allerdings viele Heimwerker und Eigenheimbesitzer durch die politischen Debatten um das sogenannte Heizungsgesetz irritieren ließen, das hat uns im Segment SHK im zweiten Quartal eher gebremst und Spuren im Halbjahresabschluss hinterlassen. Der starke Rückgang in der Branche lässt uns allerdings Nachholeffekte für die kommenden Monate erwarten. Mit der unmittelbar bevorstehenden Einführung unseres innovativen ThermCube, der ‚Wärmepumpen-Heizzentrale im Schrank‘, sind wir dafür bestens positioniert.“
Der Vorstand bestätigt die im März kommunizierte Prognose und erwartet für das Geschäftsjahr 2023 nach wie vor ein starkes organisches Wachstum. 2023 sollen Umsatzerlöse im Bereich zwischen EUR 55,0 Mio. und EUR 60,0 Mio. erzielt werden. Beim EBITDA rechnet der Vorstand angesichts der erwartungsgemäß niedrigeren anderen Erträge und dem deutlich höheren Anteil des margenschwächeren Handelsgeschäfts im SHK-Segment mit einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von zwischen EUR 6,0 Mio. und EUR 8,0 Mio. Das führt zu einer Ergebniserwartung für den 3U Konzern von voraussichtlich zwischen EUR 2,5 Mio. und EUR 3,5 Mio.
Die tatsächlichen Geschäftsergebnisse können aufgrund von Akquisitionen von Unternehmen oder durch Veräußerung von operativen Einheiten des Konzerns höher oder niedriger ausfallen als hier prognostiziert. Sich hieraus ergebende Effekte sind jedoch nur begrenzt planbar. Der 3U Konzern bleibt seinem Unternehmenszweck der Wertsteigerung im Interesse des Aktionariats und aller Stakeholder sowie seiner Strategie treu, erfolgreiche Geschäftsteile langfristig auszubauen, und sie bei entsprechender Nachfrage zu attraktiven Konditionen zu veräußern.
Im Einklang mit der Konzernstrategie arbeitet der Vorstand an einer Reihe von Investitionsvorhaben. Neben dem Zukauf von Unternehmen oder Kundenstämmen betrifft dies im Geschäftsjahr 2023 insbesondere das Repowering im Windpark Langendorf. Möglichkeiten weiterer viel versprechender Investitionen werden laufend mit aller gebotenen Sorgfalt geprüft.
Und Uwe Knoke erläutert: „Die mittel- und langfristigen Aussichten der 3U, wie wir sie in unserer MISSION 2026 vorgestellt haben, sind unverändert gut, und wir arbeiten weiter konsequent an der Umsetzung unserer strategischen Maßnahmen. Temporäre Eintrübungen im Branchenumfeld können wir als diversifizierte Management- und Beteiligungsholding auswettern. Sie bestärken uns in unseren operativen Aktivitäten in den intakten Megatrends Digitalisierung, Onlinehandel und Erneuerbare Energien und in unserem Streben nach Wertsteigerungen im Interesse aller Stakeholder.“
Halbjahresfinanzbericht
Der Halbjahresfinanzbericht über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 erscheint heute. Er wird auf der Internetseite der Gesellschaft www.3U.net unter „Investor-Relations/Berichte“ zum Herunterladen bereitgestellt.
Die 3U HOLDING AG (www.3u.net) mit Sitz in Marburg wurde 1997 gegründet. Sie steht als operative Management- und Beteiligungsholding an der Spitze des 3U Konzerns. Zum Zweck der Wertsteigerung für das Aktionariat, die Beschäftigten, Kunden, Lieferanten und alle Stakeholder erwirbt, betreibt und veräußert sie Unternehmen in den drei Segmenten ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik), Erneuerbare Energien und SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik). In allen drei Segmenten ist der 3U Konzern mit Geschäftsmodellen in Megatrends erfolgreich und profitabel und strebt insbesondere mit seinem Geschäftsmodell im E-Commerce marktführende Positionen an.
Die Aktien der 3U HOLDING AG werden auf XETRA, Tradegate und an den deutschen Regionalbörsen gehandelt (ISIN: DE0005167902; Kürzel: UUU).
3U HOLDING AG
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