Die größten Potenziale sehen die Unternehmen im Bereich von Forschung und Entwicklung. Neuen Technologien im Markt treten viele der befragten Unternehmen sehr aufgeschlossen gegenüber: 44 Prozent geben an, in experimentelle Konzepte zu investieren, selbst wenn die Gefahr einer Fehlinvestition gegeben sei.
Kauf von Produkten und Dienstleistungen häufigste Kooperationsform
Die häufigste Kooperationsform unter den befragten Unternehmen, die mit Start-ups kooperieren, ist der Kauf von Produkten oder Dienstleistungen von Start-ups: 70 Prozent geben an, auf diese Weise mit Start-ups zu kooperieren. Auf einen ähnlichen Wert kommen Kooperationen in Projekten oder bei der Erstellung von Prototypen: Diese Kooperationsform liegt mit einem Anteil von 68 Prozent der Unternehmen nahezu gleichauf mit dem Kauf von Produkten und Dienstleistungen. Auch eine Beteiligung an Start-ups ist mit 51 Prozent häufig. Diese – vor allem von größeren Unternehmen gepflegte – Kooperationsform ist für die Unternehmen der Automobilbranche offenbar attraktiver, als sich mit Start-ups zu einem Joint Venture zusammenzuschließen (38 Prozent).
Unternehmen mit 500 Mitarbeitenden und mehr sowie Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz beteiligen sich eher direkt an Start-ups und kaufen Unternehmensanteile als Unternehmen mit weniger Umsatz.
Start-up-Kooperation oft bereichernd für Unternehmenskultur
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die befragten Unternehmen aus der Automobilbranche viele unterschiedliche Kooperationsziele verfolgen. Es zeigt sich zudem, dass die meisten Ziele, die von den Unternehmen verfolgt werden, weitestgehend oder zumindest teilweise erreicht werden.
So geben 74 Prozent der befragten Unternehmen an, dass das Ziel, das Produktportfolio zu erweitern, zumindest teilweise, wenn nicht sogar weitestgehend bis vollständig erreicht wird. Bei keinem anderen Ziel ist der Wert höher. Auf Platz 2 folgt das Ziel des Zugangs zu neuen Technologien, es wird von 70 Prozent der befragten Automobilunternehmen zumindest teilweise erreicht. Allein 34 Prozent geben hier sogar an, dieses Ziel weitestgehend bis vollständig zu erreichen – der höchste Wert unter allen Zielen.
Die Umfrage zeigt: 66 Prozent der befragten Unternehmen können durch Kooperationen mit Start-ups ihre Innovationsfähigkeit stärken. Nur 6 Prozent der Unternehmen erreichen dieses Ziel eher nicht oder nicht. Allerdings geben auch 19 Prozent der Automobilunternehmen an, ihre Innovationsfähigkeit nicht durch solche Kooperationen steigern zu wollen.
Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten Automobilunternehmen können durch Start-up-Kooperationen ihre Unternehmenskultur bereichern. Und 53 Prozent der Unternehmen können ihr Geschäftsmodell durch die Kooperation mit Start-ups weiterentwickeln.
In Zeiten des Fachkräftemangels könnte die Kooperation mit Start-ups eine Möglichkeit sein, Zugang zu Fachkräften zu erhalten. Immerhin 32 Prozent der Kooperierenden erhalten über die Kooperation tatsächlich Zugang zu Fachkräften.
Hemmnisse, die eine Kooperation aus Sicht des Mittelstands erschweren oder verhindern können, sind vor allem mangelnde Ressourcen, ein unklarer Kooperationsnutzen und Unterschiede zwischen den (potenziellen) Kooperationspartnern.
67 Prozent der Unternehmen sehen ein Hemmnis in der Unsicherheit bezüglich der Reife, Zuverlässigkeit oder Überlebenswahrscheinlichkeit des Start-ups. Gerade Unternehmen der Automobilbranche sind seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt und haben sich ein langjähriges, festes Kooperationsnetzwerk aufgebaut. Dagegen sind Start-ups von ihrer Natur her oft volatil und schnelllebig. Da scheint es nachvollziehbar, dass viele Unternehmen Probleme haben, sich auf die Unsicherheit einzulassen, die mit der Kooperation mit Start-ups einhergehen kann.
Daran ansetzen können Förderinstrumente. Eine Unterstützungsmaßnahme zum Aufbau von Kooperationen mit Start-ups könnten staatliche finanzierte Voucher speziell für kleine und mittlere Unternehmen sein, die diese für Investitionen in Start-ups einsetzen könnten. 35 Prozent der befragten Unternehmen gaben eine mangelnde staatliche finanzielle Förderung als Hemmnis an.
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