Die Unternehmen in der Region halten sich bei den Investitionen zurück. Für die Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, Elke Döring, „eine bedenkliche Entwicklung“.  In der Region schwächeln die Investitionen im Inland. Bei den Auslandsinvestitionen erreichen die Industrieunternehmen bundesweit den niedrigsten Stand seit 14 Jahren.

„Energiepreise, Fachkräftemangel, Überregulierung, Handelshemmnisse – die Bedingungen am Standort Deutschland sind für viele Unternehmen eine Belastung. Unsere Umfragen zeigen, dass die Investitionsbereitschaft der Betriebe im In- wie im Ausland nicht wirklich in Schwung kommt. Das muss uns beunruhigen“, bewertet Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, regionale sowie bundesweite Industrieumfragen von IHK Heilbronn-Franken und DIHK.

Die Zahl der Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken, die im Inland höhere Investitionen tätigen will, liegt mit 30 Prozent immer noch weit unter dem Niveau zu Jahresbeginn 2022. Dagegen plant ein Fünftel der Industriebetriebe weniger zu investieren. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken für das erste Quartal 2023 hervor. Die geplanten Auslandsinvestitionen erreichen laut einer Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) vom Jahresanfang den tiefsten Stand seit 2009. Nur 41 Prozent der Industrieunternehmen sehen demnach Investitionen im Ausland vor. „Besonders alarmierend ist aber, dass nach der DIHK-Umfrage ein wachsender Anteil der Firmen mit ihren Auslandsinvestitionen vor allem Kosten sparen will“, hebt Elke Döring hervor: „In der Summe sind das Hinweise auf die Verunsicherung der Unternehmen und Anzeichen für eine schleichende Produktionsverlagerung. Erst recht, bezieht man die Zurückhaltung bei den Neueinstellungen mit ein.“

Bei kleineren Unternehmen unter 500 Beschäftigten geben der DIHK-Auswertung zufolge 33 Prozent, nach 27 Prozent im Vorjahr, Kostenersparnis als Investitionsgrund an. Auch bei großen Unternehmen wird das Kostenmotiv immer wichtiger (30 statt 26 Prozent im Vorjahr).

Die Energiekosten stechen dabei besonders heraus. Während insgesamt 18 Prozent der Industriebetriebe ihre Auslandsinvestitionen beschneiden wollen, sind es unter den Unternehmen, die besonders unter den hohen Energiepreisen zu leiden haben, 43 Prozent. „Die Geschäftslage vieler Unternehmen hat sich stabilisiert, aber um aus der Investitionsflaute zu kommen, brauchen wir dringend Verbesserungen bei der Kostenstruktur in Deutschland. Die Politik muss ihren Anteil leisten und die strukturellen Kostentreiber in den Griff bekommen, damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und ihr Geld in Innovationen stecken können.“ Dazu benötigten sie neben einer wettbewerbsfähigen Energiepolitik vor allem auch Infrastrukturmaßnahmen und wirksame Schritte gegen den Fachkräftemangel, so Elke Döring. Würden die Standortbedingungen nicht verbessert, bestehe durchaus die Gefahr einer Deindustrialisierung.

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