„Mit der XAMK in Kotka verbindet uns eine langjährige Kooperation, die schon unter der Leitung von Prof. Dr. Luschtinetz bestand und sich in jährlichen gegenseitigen Besuchen und Gastvorlesungen erneuert“, berichtet Romy Sommer. Auf Einladung von Merja Mäkelä vom Department of Construction and Energy Engineering konnte das IRES das Lehrangebot der XAMK um Vorlesungen zu den Themen Wasserstoff, Photovoltaik, Solarthermie und Solar Cooling bereichern, aktuelle Forschungsprojekte vorstellen und über die Entwicklung des ThaiGer-H2-Prototypen-Rennwagens berichten.
„Solche Kooperationen sind wichtig für uns und die HOST, weil sie den direkten Kontakt zu Studierenden vor Ort ermöglichen, wir die Hochschule präsentieren, potenziellen Austauschstudierenden unsere Studiengänge vorstellen können und mehr über die Studienmöglichkeiten im Ausland erfahren, die wir bei unseren Studierenden bekannt machen wollen“, so Prof. Dr. Johannes Gulden, Leiter des IRES. Ein Highlight: Die Kolleg*innen vom IRES haben mit den Studierenden in Kotka ein Energy Transition Game erprobt, in dem in einer fiktiven Welt Energie-Unternehmen aus sechs Ländern die Aufgabe haben, über den Kauf und Betrieb von Kraftwerken Gewinne zu erwirtschaften. Sieger*in ist, wer den höchsten relativen Unternehmenswert erreicht hat. Gemeinsam darf jedoch eine bestimmte Grenze an Treibhausgasemissionen nicht überschritten werden. „Die Studierenden übernehmen in Gruppen die Aufgabe der Energieversorger eines jeden Landes und haben verschiedene Rollen in ihren Unternehmen. Dabei gibt es unterschiedliche Ausgangspositionen – beginnend von Unternehmen mit einem großen Kraftwerksbestand aus Industrie-Nationen mit einem hohen Energiebedarf bis hin zu Versorgern mit wenigen Kraftwerken aus Entwicklungsländern mit einem niedrigeren Bedarf. Außerdem gehören zu den Kraftwerkparks anfangs noch sehr viele fossile Kraftwerke.“, erklärt Romy Sommer. In Fünf-Jahres-Rhythmen wird gespielt, anschließend bilanziert und im Klima-Rat diskutiert, verhandelt und entschieden. „Die Notwendigkeit, fossile Kraftwerke stilllegen zu müssen, damit gemeinsam die Emissionsgrenze nicht überschritten wird, hat bei den finnischen Studierenden zu sehr interessanten Diskussionen und Abwägungen geführt. Am Ende haben sie es tatsächlich geschafft, die Welt zu retten, aber es war knapp“, sagt Romy Sommer. Gewonnen hat das Planspiel übrigens ein Unternehmen eines Entwicklungslandes. „Die Diskussion ist wichtig und die Erkenntnis, dass wir gemeinsam handeln müssen, dass es eigentlich 5 nach 12 ist“, fügt sie hinzu. Das Simulationsspiel Krafla stammt von Umweltberater Tilman Langner. Es soll auch in der Spring School Einsatz finden, dem internationalen Intensivprogramm zu Erneuerbaren Energien, das dieses Jahr nach einem Online-Warmup am 29. und 30. März vom 11. bis 22. April an der Hochschule Stralsund in Präsenz stattfindet. Auch in diesem Jahr werden wieder Teilnehmende der XAMK dabei sein. „Für uns war es auch spannend zu sehen, wie die Lehre dort organisiert ist“, sagt Prof. Gulden. An der XAMK wird für die Studierenden beispielsweise Online-Lehre aus einem Pool an Kursen unterschiedlicher Hochschulen angeboten, die sie dazubuchen und sich anrechnen lassen können. „Auch der Ansatz des Blended Learning wird in Kotka stärker verfolgt, die Kombination von Präsenz und E-Learning. Der ganze Studienaufbau ist viel modularer“, so Johannes Gulden. Außerdem gab es Gelegenheit, sich mit einem Forschungsteam im Bereich Energietechnik auszutauschen, laufende Projekte vorzustellen, neue Ideen und Schnittmengen zu diskutieren, wie z.B. zu den Themen Wärmenetze und Wasserstoff. „Wir haben angestrebt, den Grundstein für eventuelle künftige Forschungskooperationsprojekte zu legen“, erläutert Johannes Gulden. „Gerade beim Thema erneuerbare Energien gibt es international so unterschiedliche Strategien, Entwicklungsstände und Perspektiven, die es sich lohnt anzuschauen, um Inspirationen mitzunehmen.“, ergänzt Romy Sommer.
Nicht zuletzt ist der Besuch in Finnland ebenso wie der Austausch kürzlich mit Groningen ein Baustein, um Kooperationspartner für die Förderoptionen des Blended Intensive Programmes (BIP) zu finden, um gemeinsam Mittel zum Nutzen der studentischen Teilnehmenden der Spring School generieren zu können.
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