● Das Geschäftsklima der Selbstständigen hat sich erneut merklich verbessert.
● Der Grund dafür sind ihre deutlich weniger pessimistischen Aussichten in die Zukunft: ihre Geschäftserwartungen steigen von minus 22,3 Punkten im Dezember auf minus 14,8 im Januar.
● Dennoch ist die wirtschaftliche Situation der Selbstständigen weiterhin erheblich angespannter als die der Gesamtwirtschaft.
● Ihre Existenzbedrohung ist dreimal höher und die Geschäftslage deutlich niedriger
Selbstständige blicken deutlich weniger pessimistisch auf die kommenden Monate als noch im Herbst letzten Jahres. „Der sogenannte Erwartungsindex ist das dritte Mal in Folge gestiegen. Im Januar sind die Erwartungen bei den Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen sogar besser als in der Gesamtwirtschaft”, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Entsprechend verbessert sich das Geschäftsklima der Kleinen von minus 11,4 im Dezember auf minus 7,3 Punkte, so dass sich dort der Abstand zur Gesamtwirtschaft verringern konnte.
September bis November waren absolute Tiefpunkte
Die aktuelle Stimmungsaufhellung bewegt sich zwar sowohl bei Selbstständigen als auch der Gesamtwirtschaft immer noch auf sehr niedrigem Niveau, der Trend zeigt jedoch deutlich nach oben.
Die Geschäftslage bleibt auf niedrigem Niveau
Anders als bei den Erwartungen verändert sich die Geschäftslage der Selbstständigen kaum und bleibt auf niedrigem Niveau. Besorgniserregend bleibt, dass sie mit einer Differenz von 13,9 Punkten auch im Januar deutlich hinter der Gesamtwirtschaft zurückbleibt.
Die Existenzbedrohung bei den Selbstständigen hat im Vergleich zum Vormonat zwar etwas abgenommen von 16,7 Prozent auf 14,3 Prozent, ist aber immer noch dreimal höher als in der Gesamtwirtschaft. Dort sehen sich im Januar lediglich 4,8 Prozent in ihrer Existenz bedroht. Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo, betont daher: „Wir müssen alles tun, um Selbstständige jetzt nicht auszubremsen. Die Geschäftslage und die Existenzbedrohung zeigen schwarz auf weiß, wie anhaltend die Krisen der letzten Jahre den Sektor gebeutelt haben. Von einer nachhaltigen Erholung kann bei den Solos noch lange nicht die Rede sein. Aber ihr Gestaltungswille ist groß und genau das brauchen wir in diesen unsicheren wirtschaftlichen Zeiten!”
Ähnlich sieht es Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VGSD e.V (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland) und hat konkrete Forderungen: „Wir freuen uns, dass sich die Stimmung etwas aufhellt. Diesen Schwung gilt es jetzt zu nutzen, denn die Lage für Selbstständige bleibt schwierig. Die Regierung muss deutlich machen, dass sie dies erkennt und verstärkende positive Impulse setzt. Die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Verbesserungen wie die Senkung der Mindestbeiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung muss bald umgesetzt, die Inflationsausgleichsprämie auch Selbstständigen zugänglich gemacht werden."
*Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Selbstständige befragt monatlich 1500 Solo-Selbstständige (ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) sowie Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen)
Mehr Infos zum ifo-Schnelldienst:
https://www.ifo.de/… r-soloselbstaendige-und
Folgenden Grafiken gibts zum Download: Geschäftklima, Geschäftserwartungen, Geschäftslage, Preiserwartungen, Sektoren.
Über das ifo Institut
Die Forschung am ifo Institut verbindet akademische Exzellenz mit wirtschaftspolitischer Relevanz. Fünf Handlungsfelder sind die Grundlage für diesen Brückenschlag: Forschung, Politikberatung, Information und Service, Beteiligung an öffentlichen Debatten, Nachwuchsförderung. In all diesen Bereichen möchte das Institut exzellente Leistungen erbringen. Die fünf Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt: Forschung ist die Grundlage der Politikberatung. Und auf Basis neu gewonnener Erkenntnisse kann das ifo Institut sich an öffentlichen Debatten beteiligen.
Über den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen
Der „Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex" wird seit Dezember 2021 monatlich veröffentlicht. Das Ziel: Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen mit einem eigenen Index mehr Sichtbarkeit in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu verschaffen. Das ifo Institut berechnet die Konjunkturindikatoren für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen (weniger als neun Mitarbeiter) auf Basis seiner Unternehmensbefragungen. Die teilnehmenden Betriebe decken alle Sektoren wie im Gesamtindex ab: Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Die Gewinnung der neuen Teilnehmer*innen erfolgt in Kooperation mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen in Deutschland (VGSD e.V.). Jimdo ruft weiterhin Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer*innen dazu auf, sich unter wir-im-ifo.de zu registrieren und Gehör zu verschaffen.
Jimdo Forschungswerkstatt Selbstständigkeit
3,5 Millionen Solo-Selbstständige, 6,3 Millionen Beschäftigte in Kleinstunternehmen, 500 Milliarden Euro Jahresumsatz – Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Doch welche Themen beschäftigen sie? Was erhoffen sie sich von der Zukunft? Antworten auf diese Fragen und mehr bietet die Jimdo Forschungswerkstatt für Selbstständige und Kleinstunternehmen.
Mehr zur Forschungswerkstatt Selbständigkeit unter https://forschungswerkstatt.jimdo.com
Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Mit dem Website-Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen über 250 Mitarbeiter*innen. CEO Matthias Henze ist Mitgründer und seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet. Statista und Capital kürten Jimdo 2022 zu einem der fünf innovativsten deutschen Internet-Unternehmen und vergaben volle Punktzahl.
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