Wolfgang Heyl, Vorsitzender des Gruppenausschusses der VKA für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen und Verhandlungsführer der VKA: „Finanziell hoch problematische Rahmenbedingungen in den kommunalen Krankenhäusern und eine angekündigte große Gesundheitsreform – das ist das Spannungsfeld, in dem wir uns in der diesjährigen Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte bewegen. Viele kommunale Krankenhäuser schreiben bereits rote Zahlen. Eine weitere Belastung durch zusätzlich steigende Personalkosten ist für unsere Einrichtungen nicht verkraftbar. Es besteht die Gefahr, dass gerade kleine Kliniken geschlossen werden müssen.“
Im heutigen ersten Verhandlungstermin haben die kommunalen Arbeitgeber deutlich auf die schwierige finanzielle Lage der kommunalen Krankenhäuser verwiesen: Neben immer weiter steigenden Kosten in allen Krankenhausbereichen fehlt es an den notwendigen Mitteln für notwendige Investitionen.
Bereits im Mai 2022 wurde für die Ärztinnen und Ärzte ein Tarifabschluss mit einer Entgeltsteigerung um 3,35 Prozent vereinbart. „Die Forderung eines Inflationsausgleichs ist nicht darstellbar. Der Marburger Bund hat heute fast 12 Prozent als Forderung benannt. Diese Forderung berücksichtigt auch nicht, dass sich die Entgelte der Ärztinnen und Ärzte trotz der Inflation in den vergangenen zehn Jahren real um rund 14 Prozent erhöht haben“, macht Wolfgang Heyl deutlich. „Trotz der Inflation haben die Ärztinnen und Ärzte auch heute noch mehr Geld im Portemonnaie.“
Die kommunalen Arbeitgeber appellierten im Auftaktgespräch an den Marburger Bund, die Problemlagen der kommunalen Krankenhäuser nicht außer Acht zu lassen. Wolfgang Heyl: „Die Gesundheitsversorgung muss sichergestellt sein – alles andere wäre unverantwortlich. Wir benötigen daher einen Tarifabschluss, der die kommunalen Krankenhäuser nicht noch weiter ins Abseits bringt, sondern beiden Seiten gerecht wird.“
Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 13./14. Februar 2023 in Berlin angesetzt.
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