110 angemeldete Unternehmensvertreterinnen und Unternehmens-vertreter waren gestern der Einladung von Landrat und WFG-Aufsichtsratsvorsitzendem Mario Löhr und WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday zum Energiedialog Kreis Unna in die Stadthalle Kamen gefolgt. Die Botschaft, die die Entscheider aus Industrie und Handwerk mitnahmen, stimmte durchaus optimistisch. Denn, da waren sich sowohl die Referenten als auch die Vertreter des hochkarätig besetzten Expertengespräches einig: Auch wenn die Energiekrise noch lange nicht vorbei ist, so seien doch die Risiken beherrschbar geworden.

Landrat Mario Löhr, auf dessen Initiative die Veranstaltung zurückging, informierte in seiner Eröffnungsansprache über die Aktivitäten des von ihm ins Leben gerufene Runden Tisches Energie. Ziel sei es, ein Netzwerk aufzubauen, zu informieren und konkrete Hilfsangebote für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen, so Löhr. „Vielleicht können wir für Ihre Probleme nicht immer gleich Lösungen präsentieren, aber wir arbeiten daran und das ist mir wichtig“, so der Landrat. „Melden Sie sich, wenn Sie Hilfe brauchen“, appellierte er an die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer.

In einem „Bericht aus Berlin“ informierte der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek über die bereits von der Ampelkoalition auf den Weg gebrachten Entlastungspakete, wie unter anderem die Gaspreisbremse für die Industrie und für kleine und mittlere Unternehmen sowie auf die noch zu beschließende Strompreisbremse. „Die Herausforderung ist riesig, die Richtung ist klar. Ich bin überzeugt, dass wir das hier im Kreis Unna und im ganzen Land schaffen werden“, machte der Parlamentarier Mut. „Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen! Wo sind noch Lücken, wo fehlt Ihnen noch was?“, forderte der SPD-Politiker das Auditorium zum Dialog auf.

Mit Urs Neuhöffer, Geschäftsführer der succedo Unternehmensberatung GmbH referierte im Anschluss ein ausgewiesener Experte aus der Energiewirtschaft, der seit vielen Jahren bundesweit energieintensive Letztverbraucher aus Industrie, Handel und Gewerbe, Energieanbieter, Hersteller sowie die öffentliche Hand berät.

Im Rahmen seines Vortrages zum Thema „Energiekosten und Versorgungssicherheit“ thematisierte er die Bereiche Energiepreise, Hintergründe und Ursachen, Versorgungssicherheit und ging natürlich auch auf Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten ein. „Die Strom- und Gaspreise haben ihren Höhepunkt überschritten. Unternehmen sollten sich neu orientieren, was die Beschaffung und das damit einhergehende Vorgehen angeht. Die Energiepreisbremsen sind in Sicht“, so das Fazit des Experten zum Thema Energiepreise. Auch für den Bereich Energieversorgung stimmte sein Vortrag optimistisch: „Die Gasversorgung für die nächsten 120 Tage sieht relativ sicher aus. Bei Strom kann es unter Umständen zu stundenweisen, beabsichtigten Ausfällen, so genannten Brownouts, kommen. Unternehmen müssen Energie als erfolgskritisch bewerten. Ein Riskmanagement ist zu empfehlen“, gab Neuhöfer dem Auditorium mit auf den Weg.

Es folgte ein moderiertes Expertengespräch, an dem neben Oliver Kaczmarek und Urs Neuhöffer auch Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH, Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm, Henrik Himpe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dortmund sowie Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, teilnahmen.

WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday, der als Moderator durch die Veranstaltung führte, diskutierte mit den Podiumsteilnehmern die aktuelle Situation der Unternehmen in Industrie und Handwerk. Unterstützungsangebote der Kammern, das Problem fehlender Anschlussverträge für Gas, kreative Lösungen zur Nutzung überschüssiger Energie in Gewerbegebieten sowie die Möglichkeit Kurzarbeitergeld auch während der Energiekrise zu nutzen, waren weitere Themen.

„Wir stehen vor großen Herausforderungen. Aber was ich heute aus dieser Runde mitnehme stimmt mich zuversichtlich“, schloss der WFG-Chef die Veranstaltung. Bei Getränken und Snacks hatten die Besucher die Gelegenheit mit den Experten ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen, wovon sie rege Gebrauch machten.

Über Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG)

Die zentrale Aufgabe der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) besteht seit mehr als 60 Jahren in der Entwicklung und Bereitstellung von Gewerbeflächen in den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna. Dabei deckt die WFG den kompletten Entwicklungsprozess von der Planung über den Grunderwerb bis hin zur Erschließung und Vermarktung der Grundstücke ab. Die WFG versteht sich darüber hinaus als moderner Dienstleister. Ob Hilfestellung bei der Erweiterung oder Verlagerung eines Betriebs über die Mediation von behördlichen Genehmigungsprozessen bis hin zu Gründungs-, Innovations- und Fördermittelberatung: Die Mitarbeiter stehen den Unternehmen bei sämtlichen Fragen beratend zur Seite.

Eine weitere Aufgabe der WFG besteht darin, Fachkräfte für die Region zu gewinnen bzw. im Kreis Unna zu halten und sich gezielt für deren Weiterbildung einzusetzen.

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