Klimawende, Verkehrswende, energetische Sanierung – die aktuellen Herausforderungen für unsere Gesellschaft sind groß. Das Handwerk ist dabei Schlüsselbranche für nahezu alle dieser Ziele, so Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg. „Bei all diesen Vorhaben sind unsere Betriebe und unsere Beschäftigten gefragt. Wir sind diejenigen, die Klimaschutz, Verkehrswende und Energiewende voranbringen.“ Das Handwerk packt an – das zeigen die Handwerksorganisationen und Betriebe auch am 17. September wieder eindrucksvoll: Der „Tag des Handwerks 2022“ wird mit Aktionen in ganz Südbaden begangen. „Wir zeigen, was wir können“, resümiert Ullrich. „Und wir zeigen auch, dass im Handwerk ganz klar die Zukunft liegt.“

Das Handwerk sorgt dafür, dass Energie-, Verkehrs- und Klimawende gelingen. Mit ihren von Grund auf nachhaltigen Konzepten sind die Handwerksbetriebe dafür die perfekten Ansprechpartner. Allerdings sind die ambitionierten Vorgaben der Politik auch für die besten Experten nicht unbedingt leicht umsetzbar. „Es gibt viel zu tun – und wir geben unser Bestes“, versichert Ullrich. „Aber manche Vorgabe wird sich unter den gegebenen Umständen nicht verwirklichen lassen.“ Nicht nur Materialengpässe und Preisanstiege machen den Handwerksbetrieben zu schaffen. „Wir brauchen auch die passenden Fachleute, um die Klimawende mit der gewohnten und nötigen Qualität anzugehen.“

Das Handwerk ist wichtiger denn je – das scheint aber immer noch nicht in allen Köpfen angekommen zu sein. „Laut einer aktuellen Studie sind sich die Deutschen im internationalen Vergleich sogar sehr wenig über die Karrierechancen im Handwerk bewusst“, sagt Ullrich. Nicht einmal die Hälfte glaube, dass man mit einer Ausbildung im Handwerk am Ende ähnlich gut verdienen könnte wie mit einem Beruf, der ein vierjähriges Universitätsstudium erfordert. „Aber genau das ist bei uns möglich.“ Die Karrierechancen seien gerade jetzt optimal.

Rund um den Tag des Handwerks macht das Handwerk mit provokanten Sprüchen auf sich und seine Möglichkeiten aufmerksam. „Fürs Klima auf die Straße, aber nicht ins Handwerk?“ lautet einer der Sprüche, mit denen das Handwerk zum Nachdenken anregen möchte. „Und anscheinend ist das dringend nötig“, so Ullrich. In der Studie hätten fast drei Viertel der deutschen Befragten angegeben, dass sie nicht im Handwerk tätig seien und das Handwerk auch nicht als Karriereoption betrachten. „Das ist im internationalen Vergleich ein wirklich hoher Wert.“ In Frankreich etwa waren es 56 Prozent. „Wir müssen also noch deutlicher machen, dass nicht nur ein Studium Karrierechancen mit sich bringt.“ Das werde auch beim „Tag des Handwerks“ eine Rolle spielen. „Wir zeigen den Menschen vor Ort, was wir können und was wir bieten“, so Ullrich.

Offenburg

Die Kreishandwerkerschaft Ortenau und ihre Innungen sorgen auf dem Marktplatz in Offenburg für Werkstattatmosphäre. Von 10 bis 14 Uhr sorgen zahlreiche Stände in der zentralen Offenburger Innenstadt für Einblicke in das Handwerk, seine Berufe und seine tägliche Arbeit. Vor Ort dabei sind die Bauinnung Achern-Kehl-Offenburg, die Friseur-Innung Ortenau, die Glaser- und Fensterbauer-Innung Ortenau, die Kraftfahrzeug-Innung Ortenau, die Maler- und Lackierer-Innung Ortenau, die Metall-Innung Ortenau, die Modellbauer-Innung Baden-Württemberg, die Sanitär- und Heizungstechnik-Innung Achern/Offenburg/Wolfach, die Gipser- und Stuckateur-Innung Ortenau sowie die Zimmerer-Innung Offenburg.

Kenzingen

Die Kreishandwerkerschaft Emmendingen rückt das lokale Handwerk in Kenzingen in den Mittelpunkt. Bei einem Rundgang für geladene Gäste wird Kreishandwerksmeister Martin Schubnell gemeinsam mit weiteren Vertretern des regionalen Handwerks, der regionalen Politik und der Wirtschaft mehrere Handwerksbetriebe in der Stadt besuchen und über Erfolg, aber auch Herausforderungen und Nöte des Handwerks in der Region sprechen.

Freiburg

Viel zu entdecken gibt es auf den Freiburg Fashion Days vom 14. bis zum 17. September 2022. Das vielfältige Kleingewerbe mit Existenzgründern ebenso wie mit alteingesessenen Fachhändlern oder Handwerkern präsentiert Außergewöhnliches und lädt zum Mitmachen oder Probieren ein. Das regionale Handwerk mit seinen Innungen macht mit und zeigt am Tag des Handwerks seine vielfältigen Bezüge zu Mode und Kunst mit zahlreichen Ständen und Berufen auf dem Freiburger Kartoffelmarkt. Von 10 bis 15 Uhr können sich die Besucher an den diversen Ständen bei den Handwerksprofis über deren Arbeit, das Berufsbild und das umfangreiche Dienstleistungsangebot informieren. Mit dabei sind unter anderem die Friseurinnung Freiburg, die Innung für Creative Mode nach Maß, die Buchbinderinnung, das Steinmetz- und Steinbildhauer- sowie das Holzbildhauer-Handwerk, die Raumausstatter, die Stuckateurinnung Freiburg-Emmendingen-Neustadt, die Elektroinnung Freiburg, Maurer und Betonbauer, Dachdecker, Zimmerer, Schreiner, Kachelofenbauer sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.

Lörrach

In Lörrach gibt der „Tag des Handwerks“ den Startschuss für die zweitägige Ausbildungsbörse „DieHandwerk22“, die erstmals stattfindet. Am 17. und 18. September stellen die Kreishandwerkerschaft Lörrach und ihre Innungen in der Gewerbeschule Lörrach die Karrieremöglichkeiten des Handwerks auf einen Blick vor. Am 17.9. von 10 bis 13 Uhr und am 18.9. von 11 bis 15 Uhr stehen Ausbildungsmeister, Betriebsinhaber, Beschäftigte und Auszubildende Frage und Antwort rund um die mehr als 130 Ausbildungsberufe des Handwerks. Zudem werden unter anderem eine Gesellenstückausstellung des Schreiner-Handwerks, Informationen über Auslandspraktika im Handwerk und die Zusatzqualifikation Management im Handwerk (MiH), Berichte von der Walz durch einen Wandergesellen, Airbrush-Tattoos von der Maler-Innung und eine Verpflegung durch die Fleischer-Innung das Messe-Angebot abrunden.

Weitere Informationen rund um den „Tag des Handwerks“ und die Karrierechancen im Handwerk gibt es unter www.hwk-freiburg.de/tag-des-handwerks.

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