Über 100 Unternehmensvertreter und nahezu das komplette Lehrerkollegium kamen am vergangenen Freitag in die neue Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr, um das Gebäude und vor allem die Innenausstattung in Augenschein zu nehmen. Unterrichtet werden an der Berufsschule angehende Speditionskaufleute, Schifffahrtskaufleute und Auszubildende im Groß- und Außenhandel. Der Unterricht soll in der neuen Schule nach den Sommerferien aufgenommen werden.

Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, freut sich über die Eröffnung: „Hier sieht man, wie Lernen in einer zukunftsorientierten berufsbildenden Schule stattfinden wird. Hier gibt es für neue Lernkonzepte auch die entsprechenden baulichen Rahmenbedingungen. Wir konnten mit wesentlicher Unterstützung der Dualpartner einen Ort schaffen, an dem „das neue Lernen“ sichtbar wird. Diese Berufsschule ist ein Leuchtturm in der Bremer Ausbildungslandschaft und ein Vorbild für alle kaufmännischen Berufsschulen in Deutschland.“

Das neue Gebäude steht gut sichtbar in der Nordstraße 360 in Walle in 100  Metern Entfernung zum Kopf des Holz- und Fabrikenhafens. Es zeichnet sich durch drei Besonderheiten aus. Erstens: Es wurde in einer öffentlich-privaten-Partnerschaft errichtet. Ein privater Investor hat das Gebäude für die Stadt errichtet und garantiert 25 Jahre den guten Zustand des Gebäudes.

Die zweite Besonderheit ist der ungewöhnliche Raumzuschnitt. Jeweils drei Klassenräume sind zu sogenannten „Compartments“ zusammengefasst und teilen sich äußerst großzügig gehaltene Gemeinschaftsflächen. Diese Gemeinschaftsflächen werden für Gruppen- und Einzelarbeiten genutzt werden. Nach den pädagogischen Erkenntnissen werden wesentlich bessere Lernerfolge erzielt werden, wenn die Schülerinnen und Schüler sich den Lernstoff in Gruppen oder alleine unter Anleitung der Lehrkräfte selbst erarbeiten.

Die Gemeinschaftsflächen mussten mit passenden Sitzmöbeln ausgestattet werden. Hier ist die dritte Besonderheit des Neubaus: 80 Firmen und Intuitionen haben annähernd 800.000 Euro zusammengetragen. Diese Mittel werden für die Möblierung der Gemeinschaftsflächen und für eine überdurchschnittliche Ausstattung der neuen Schule genutzt.

Entsprechend waren es die Vertreter der Firmen und Stiftungen, die zu dem Empfang eingeladen waren. Eingeladen hatte der Förderverein der Berufsschule und der Verein Bremer Spediteure, der sich seit Jahren für einen Neubau eingesetzt hatte und auch die Sponsorengelder eingeworben hatte. Der Vorsitzende Oliver Oestreich betonte: „Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital, das die Unternehmen haben.“ Eine solide Berufsausbildung bilde das Fundament sowohl für die Unternehmen als auch für die jungen Leute. „Kaufleute mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung haben beste Karrierechancen in den Unternehmen, sowohl im Inland als auch im Ausland.“

Der Präses der Handelskammer Bremen, Eduard Dubbers-Albrecht stellt heraus: „Die duale Berufsausbildung ist der Schlüssel für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen im deutschen Mittelstand.“ Ohne die in Mode gekommenen Bachelorabschlüsse gering zu schätzen, sei es „gerade die fachspezifische Berufsausbildung, die unsere Unternehmen in die Lage versetzt, ihre Produkte und Dienstleistungen in hoher Qualität zu erbringen und erfolgreich im Markt zu verkaufen.“ Der Mittelstand in Bremen unternehme ungeheure Anstrengungen, junge Leute auszubilden. Vor diesem Hintergrund sei der in Bremen geplante Ausbildungsfonds kontraproduktiv. „Im Zweifel ermuntert der Fonds nicht, sondern bremst die Unternehmen in ihren Ausbildungsanstrengungen“.

Über Verein Bremer Spediteure e.V

Der Verein Bremer Spediteure e.V. wurde im Jahre 1901 gegründet und ist ein Zusammenschluss aller bedeutenden Speditions- und Logistikfirmen in Bremen und Bremerhaven. In den rund 200 Firmen der Branche sind circa 5000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von 2,5 bis 3 Mrd. Euro erzielen. Weitere Informationen erhalten Sie vom Geschäftsführer Robert Völkl, Tel. 0421 321169, service@vbsp.de

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