Es ist nicht lange her, dass Anleger Sorgen vor einem schwachen US-Dollar und dem möglichen Statusverlust als Weltreservewährung hatten. Der Dollar könnte hingegen in diesem Jahr tendenziell zulegen. „Was europäische Anleger zunächst einmal im Blick auf ihre Investments in den USA freut, sorgt gleichzeitig für Sorgenfalten bezüglich der Gewinnentwicklung multinationaler Unternehmen“, meint Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments. „Und so nutzen auch Unternehmen häufig selbst bei Gewinnsenkungen die Währung als Sündenbock.“ Doch ist ein starker oder schwacher Dollar per Definition nun schlecht oder gut? Und sind die Ängste gerechtfertigt?

Theorie und Praxis

Die gängige Meinung besage, dass ein starker Dollar schlecht für große Exporteure sei, weil er die Einnahmen in anderen Währungen schmälern könne. Wenn ein Unternehmen bei einem starken Dollar für ein bestimmtes Produkt, das es im Ausland verkauft, den gleichen Betrag in Dollar verlangen wollen würde, müsste es die Preise in der Währung des Empfängerlandes erhöhen. Das könne die Nachfrage einschränken. „Um die Nachfrage aufrechtzuerhalten, kann das Unternehmen aber auch die Preise in der Währung des Endmarktes konstant halten und so den Betrag, den es in Dollar erhält, verringern“, so Grüner. „Die Absatzmengen halten sich vielleicht besser, aber die Einnahmen gehen zurück, und die Gewinnspannen sinken."

Theoretisch sei das richtig, doch werde ein Faktor vergessen: Nur wenige Unternehmen beziehen alle Komponenten und fertigen die Endprodukte in ihrem Heimatland. Die große Mehrheit der Unternehmen importiere Teile, Rohstoffe und sogar Arbeitskräfte. Ein starker Dollar mache alle diese importierten Kosten billiger. Das sei zwar kein perfekter Ausgleich für die Einbußen, die die Einnahmen unter diesen Bedingungen erleiden können, aber es gleiche einen großen Teil der Auswirkungen aus und helfe, die Gewinnspannen zu halten. „Für einige Unternehmen kann dies sogar vorteilhafter sein, als dass der starke Dollar den Umsatz beeinträchtigt“, meint Grüner. „Darüber hinaus sichern sich die meisten Unternehmen auch gegen Währungsschwankungen ab und begrenzen so die Auswirkungen von starken Schwankungen." So sei zu erklären, dass bei starkem Dollar und hoher Inflation die Bruttomargen im S&P 500 im ersten Quartal weniger als 0,25 Prozent zurückgingen. 

Auswirkungen auf Aktienmärkte begrenzt

Die Zahlen würden dies belegen: Bei der letzten relativen Stärke des US-Dollar im Jahr 2018 hätten die Gewinne im S&P 500 zunächst zweistellig zugenommen, um sich dann im Folgejahr weiter moderat zu steigern – langsameres Wachstum aufgrund von Basiseffekten. „Anders ausgedrückt: Die Erträge stiegen in den letzten drei Quartalen des Jahres 2019 von einem hohen Niveau aus an, selbst als der Dollar hoch blieb“, so Grüner. „Auch die Aktien hatten ein tolles Jahr. Als der Dollar 2016 stark war, sahen die Erträge schlechter aus, aber das war auf den Tiefstand der Ölpreise zurückzuführen, der die Erträge des Energiesektors beeinträchtigte." Außerhalb des Energiesektors wuchsen die Erträge, und die Gesamterträge des S&P 500 zogen 2017 an. Auch die Aktien hätten sich in beiden Jahren recht gut entwickelt.

Fazit

Die Angst vor dem Dollar sei vor allem ein Stimmungsbarometer. „Wann immer die Anleger große Sorgen haben, wenden sie sich unweigerlich dem US-Dollar zu“, resümiert Grüner. „Ist er schwach, wird befürchtet, dass ein schwacher Dollar die Importkosten in die Höhe treibt, die Erträge beeinträchtigt und die Inflation anheizt. Ist er stark, entstehen Ängste wie die jetzigen.“ In Wirklichkeit sei die Währung nur eine Variable, die sich auf die Gewinne auswirke – und eine, mit der die Unternehmen sehr gut umgehen und für die sie planen können. 

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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