Deutschlands Privatanlegende bleiben überraschend gelassen angesichts der gefallenen Kurse im ersten Halbjahr. Obwohl der deutsche Leitindex DAX deutlich zweistellig nachgelassen hat, sich die Inflation auf Rekordhoch befindet, der Krieg in der Ukraine tobt und die Pandemie nicht beendet ist, gehen knapp 29 Prozent davon aus, dass ihr ausgewogenes Depot mindestens die Verluste bis zum Jahresende ausgleichen wird. Ein gutes Viertel der 1.804 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Befragung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) rechnet sogar trotz aller Widrigkeiten mit einem positiven Ertrag. Darüber hinaus gestehen sich auch knapp 27 Prozent ein, dass Renditen und Dividenden alleine nicht ausreichen werden, um die Verluste entsprechend zu egalisieren. Und immerhin knapp ein Fünftel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der monatlichen Trend-Umfrage sind sich bereits jetzt sicher, dass sie in diesem Jahr erhebliche Verluste hinnehmen müssen.
„Bei jeder Kapitalmarktanlage sollte das Risikomanagement im Fokus stehen. Eine gesunde Streuung nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen ist einfach unerlässlich. Mindestens ebenso wichtig erscheint die disziplinierte Ausstiegsstrategie, um größere Verluste zu vermeiden. Wer 50 Prozent verliert, muss 100 Prozent zulegen, um sein Kapital zurückzuerhalten. Bei 70 Prozent Verlust sind bereits 233 Prozent Kursanstieg erforderlich. Ein gutes Anlagekonzept beginnt beim Risikomanagement“, sagt Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.
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