Die EU-Kommission erarbeitet derzeit eine Reform des europäischen Gasmarktes, um die CO2-Emissionen im Gassektor künftig zu senken und so zum Erreichen der EU-Klimaziele beizutragen. Im Konsultationsprozess hat auch die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy heute bei der Kommission eine Stellungnahme mit Verbesserungsvorschlägen eingereicht, um Fehlentwicklungen möglichst zu verhindern. Den aktuellen Reformvorschlag kommentiert Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation von Green Planet Energy:

„Die EU will den Klimaschutz beim Thema Gas stärken und vergisst dabei die wichtigste Maßnahme: den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Gase. Die Förderung und der Transport von Erdgas verursachen einen solch enormen CO2-Ausstoß, dass bloßes Herumdoktern an Symptomen nicht ausreicht. Wir brauchen den kompletten, europaweiten Ausstieg aus der Erdgasnutzung in allen Wirtschaftssektoren bis spätestens 2035. Das ist nicht nur für den Klimaschutz nötig, sondern auch für unsere Versorgungssicherheit. Danach sollten nur noch erneuerbare Gase in Anwendungen verwendet werden, in denen eine Elektrifizierung nicht möglich oder sinnvoll ist.

Schädlich ist in dem Zusammenhang auch die neue Gaskennzeichnung, welche Brüssel einführen möchte. Darin sollen Verbraucher:innen regelmäßig informiert werden, ob das von ihnen zum Heizen genutzte Gas einen erneuerbaren Anteil enthält – und wie hoch dieser ist. Dabei weist die Gaskennzeichnung für erneuerbares Gas einen CO2-Ausstoß von Null aus. Für Verbraucher:innen entsteht so der falsche Eindruck, dass eine Gasheizung mit hohen Erneuerbaren-Anteilen ökologisch optimal wäre. Tatsächlich ist es aber eine der klimapolitisch wichtigsten Aufgaben überhaupt, dass wir Gas beim Heizen so schnell wie möglich durch elektrische Wärmepumpen ersetzen müssen. Die Gaskennzeichnung muss dringend so abgeändert werden, dass eine Irreführung von Verbraucher:innen ausgeschlossen ist.“

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