• Die neue Strecke wurde unter Berücksichtigung der Anforderungen sowohl traditioneller Automobilhersteller als auch neuer E-Fahrzeug-Anbieter konzipiert. Dadurch ist eine der innovativsten und fortschrittlichsten Reifentestanlagen in der EU entstanden.
  • Die virtuelle Entwicklung im Vorfeld ermöglichte es, verschiedenste Szenarien und Konfigurationen im Detail zu bewerten, um ein optimales Layout der Strecke zu entwerfen. Auf diese Weise wurde zugleich der Einsatz von physischen Ressourcen reduziert im Einklang mit dem Anspruch des Unternehmens, die Mobilität der Zukunft in allen Bereichen möglichst nachhaltig auszurichten.

Bridgestone, ein weltweit führender Anbieter von Reifen und Gummiprodukten sowie für sicherere und nachhaltige Mobilitätslösungen, hat auf seinem europäischen Testgelände (EUPG) in der Nähe von Rom, Italien, einen neuen Nasshandling-Kurs in Betrieb genommen. Rund drei Millionen Euro hat der Premiumreifenhersteller in das Projekt investiert. Der neue Kurs wurde vorab in einer virtuellen Umgebung entworfen und bietet ideale Möglichkeiten, Premiumreifen unter verschiedenen Wetterbedingungen zu testen, um ein optimales Fahrverhalten bei Nässe zu gewährleisten.

Um die Anforderungen für maximale Testmöglichkeiten auf dem Wet Handling Track weiter zu verfeinern, arbeitete Bridgestone mit Partnern zusammen, zu denen sowohl traditionelle Fahrzeughersteller als auch EV-Anbieter gehören. Die Analyse des Feedbacks und der Daten, die von Fahrzeugherstellern und professionellen Testfahrern gesammelt wurden, halfen Bridgestone bei der Schaffung der hochmodernen Anlage. Dazu trugen auch die Erstellung virtueller Simulationen und ein modularer Ansatz mit separaten Design- und Entwicklungsbereichen – wie einer neuen Oberfläche, ein verbessertes Layout und ein effizienteres Wassermanagement – bei.

Mit virtueller Entwicklung und enger Zusammenarbeit zum Erfolg

Die Asphaltoberfläche der Teststrecke wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Pisa entworfen; der Belag enthält sorgfältig ausgewählte und besonders verschleißfeste Anteile. Dies bietet insbesondere hinsichtlich der langfristigen Beständigkeit Vorteile und trägt darüber hinaus dazu bei, eine konstante Reibung sowie ein sehr gleichmäßiges Gripniveau zu erreichen. Diese Eigenschaften unterstützen die Ingenieure und Techniker bei der Bewertung der Gesamtleistung der Reifen.

Das hochmoderne Layout der Strecke bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, darunter:

  • Dynamische, instationäre Bedingungen mit fließenden Übergängen, welche die ideale Analyse und Beurteilung beispielsweise von Über- oder Untersteuern unterstützen
  • Die Möglichkeit, Spurwechseltests in der schnellen Schikane durchzuführen sowie in beide Richtungen zu fahren
  • Deutlich mehr kombinierte Streckenvariationen und entsprechende Datenerfassung als im ursprünglichen Layout möglich
  • Signifikante Steigerung der Längsbeschleunigung im Vergleich zum ursprünglichen Layout (Beschleunigung und Bremsen)

Die Möglichkeiten dieser Kombination unterstützen die Entwicklung von leistungsstarken Premiumreifen, die ideal den Anforderungen und Wünschen der Kunden entsprechen.

Durch die virtuelle Entwicklung, die bei der Streckensimulation verwendet wurde, um das Design vor Baubeginn zu testen und fein abzustimmen, konnten verschiedene Szenarien im Voraus bewertet und in der Folge die bestmögliche Konfiguration ausgewählt werden. Die virtuelle Entwicklung bot auch erhebliche Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit, da das Verfahren eine effizientere Nutzung von Ressourcen ermöglicht. Darüber hinaus kann ein neues Wassersystem mit 6 km Rohrleitungen das Wasser in einen 4-Millionen-Liter-Behälter zurückleiten, was dazu beiträgt, bis zu 90 Prozent des Wassers wiederzuverwerten und die Umweltauswirkungen der neuen Anlage weiter zu verringern.

Sicherheit und neue Funktionen von grundlegender Bedeutung

Die Sicherheit auf dem Nasshandling-Kurs wird durch den Einsatz von Argex, einem Tonmaterial, in den Auslaufbereichen weiter gesteigert. Dadurch werden die Bremswege verkürzt, wo es am nötigsten ist. Die Verwirklichung des Projektes wurde genutzt, um das gesamte Sicherheitsmanagement des EUPG mit der Einführung eines neuen Systems zu verbessern.

Dieses ermöglicht eine vollständig digitale und automatisierte Kontrolle der Strecken in der Anlage: Die Testfahrer können in Echtzeit über Sicherheitswarnungen informiert werden, die auch auf einem Bildschirm angezeigt und durch automatische Sprachnachrichten verstärkt werden, um sicherzustellen, dass sie sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren können, während sie dennoch wichtige Sicherheitsinformationen erhalten. Zu den weiteren neuen Funktionen gehören der digitale Zugang zu allen Strecken der Anlage durch registrierte Berechtigungen sowie virtuelle Tore, die die Verwaltung bestimmter Bereiche erleichtern.

Das Bridgestone Gesamtkonzept

Das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum und Testgelände von Bridgestone bildet den Mittelpunkt der Produkt- und Lösungsentwicklung in der Region EMIA. Als eines der fortschrittlichsten Testgelände in der Reifenwelt ist es speziell für Reifentests konzipiert und mit modernster Ausrüstung ausgestattet. Verschiedene spezifische Materialien und Kombinationen bieten eine breite Palette von Oberflächen, die für die meisten Straßenbedingungen in Europa repräsentativ sind – auch die unternehmenseigene Technologie der virtuellen Reifenentwicklung wurde hier konzipiert.

„Bridgestone ist einer der führenden Investoren im Bereich Forschung und Entwicklung in der Branche und unsere hochmodernen Testeinrichtungen sind ein wesentlicher Bestandteil des kontinuierlichen Engagements des Unternehmens für Innovationen“, sagt Emilio Tiberio, COO & CTO von Bridgestone EMIA. „Indem wir unseren Kunden und Partnern verschiedene Testumgebungen zur Verfügung stellen, einschließlich neuer Straßenbeläge und -bedingungen, können wir die saisonalen Auswirkungen auf das Gripniveau der Reifen besser berücksichtigen, was letztlich die Sicherheit der Fahrer erhöht. Und während Sicherheit für uns als Unternehmen von größter Bedeutung ist, gilt dies auch für das Thema Nachhaltigkeit – deshalb entwickeln wir unsere Prozesse kontinuierlich weiter, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und so einen Mehrwert für Mensch und Umwelt zu schaffen.“

Über Bridgestone Europe NV/SA – Niederlassung Deutschland

Bridgestone Central European Region (BSCER) vertreibt Bridgestone Premiumreifen und bietet Mobilitätslösungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. BSCER stellt nach Umsätzen den wichtigsten europäischen Markt für das Unternehmen in der Region EMIA dar. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in der Region Zentraleuropa über 450 Mitarbeiter, davon rund 300 in Deutschland. Der Hauptsitz der Region BSCER befindet sich in Bad Homburg v. d. Höhe. Seit 90 Jahren liefert Bridgestone kontinuierlich Premiumprodukte, auf die sich die Menschen verlassen können, um sicherer und komfortabel an ihr Ziel zu gelangen. Heute wie damals bedeutet das, dass Bridgestone an der Stelle Vertrauen schafft, wo es am meisten darauf ankommt: Dort, wo das Fahrzeug die Straße berührt. Für das Unternehmen stehen echte Lösungen für die tatsächlichen Probleme, mit denen Fahrer auf der Straße tagtäglich konfrontiert sind, im Mittelpunkt. Der Reifenhersteller erfüllt diese Verpflichtung mit einigen der fortschrittlichsten Fabriken der Branche, weltweit führenden Technologien und hervorragenden Partnerschaften – unter anderen mit vielen der angesehensten Automobilherstellern. Bridgestone ist stolz darauf, der größte F&E-Investor der Branche zu sein und hat im vergangenen Jahr global rund 780 Millionen Euro eingesetzt.

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