Von der Herstellung der Rohstoffe über die Produktion und den Fahrbetrieb bis zum Recycling am Ende des Autolebens: Alle umweltrelevanten Aspekte eines Fahrzeugmodells untersucht Mercedes‑Benz mit einer Ökobilanz. Unabhängige Gutachter prüfen diese umfangreiche Dokumentation.

Als erstes Modell, das auf der elektrischen Architektur für große Fahrzeuge basiert, hat jetzt der EQS 450+ (WLTP Stromverbrauch kombiniert: 19,8-15,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen: 0 g/km)[1] das Validierungsaudit bestanden. Der sogenannte 360° Umweltcheck bietet ausführliche Informationen zu den Themen Verbrauch, Emissionen und Ökobilanz sowie zum Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Rezyklate. Hier lässt er sich als pdf-Datei herunterladen.

Die Produktion der Hochvoltbatterie und die externen Ladevorgänge im Fahrbetrieb sind wichtige Faktoren, wenn es um die Ökobilanz eines Elektroautos geht. Bei seinen Modellrechnungen geht Mercedes-Benz dabei von zwei unterschiedlichen Voraussetzungen aus: Im Szenario EU Strom-Mix ist der europäische Strom-Mix für das Laden der Hochvoltbatterie berücksichtigt. Im regenerativen Szenario hingegen kommt bei der Fertigung der Batteriezellen und für die Ladevorgänge in der Nutzungsphase erneuerbar erzeugte Energie zum Einsatz. Beiden Szenarien liegt beim EQS eine Laufleistung von 300.000 Kilometern zugrunde.

Interessante Zahlen, Daten, Fakten: Die Nachhaltigkeit des EQS auf einen Blick

Der Kobaltanteil an den Kathoden der Batteriezellen des EQS liegt bei zehn Prozent.

Über 80 Kilogramm wiegen die Bauteile des EQS, die anteilig aus ressourcenschonenden Materialien (Rezyklate und nachwachsende Rohstoffe) hergestellt sind.

Mit seinem cw-Wert[2] ab 0,20 ist der EQS aktuell das aerodynamischste Serienautomobil der Welt. Gegenüber einem aerodynamisch guten Elektroauto (cW-Wert 0,23) bringt das einen Vorteil bei der Reichweite von vier (WLTP-Zyklus) bis fünf Prozent (Mercedes Messung Langstrecke).

Das Dach der Factory 56, Produktionsstätte des EQS, ist mit 12.000 Photovoltaik-Modulen bestückt. Diese haben eine maximale Leistung von rund 5.000 kWp und können damit im Jahresdurchschnitt rund 30 Prozent des Energiebedarfs der Fabrik decken. Insgesamt wird in der Factory 56 der benötigte Energiebedarf im Vergleich zu anderen Montagehallen von Mercedes-Benz um 25 Prozent verringert.

Etwa 40 Prozent der Dachfläche der Factory 56 sind begrünt, im Kopfbau kam erstmals Recycling-Beton zum Einsatz.

Im Jahr 2022 werden insgesamt bereits acht Mercedes-EQ Elektrofahrzeug-Baureihen an sieben Standorten auf drei Kontinenten produziert.

Bei den Bodenbelägen wird ein neues Garn aus regeneriertem Nylon verwendet. Eine Tonne dieses Garns (Markenname ECONYL) spart über 6,5 Tonnen CO2 im Vergleich zu Neuware.

Nach der Nutzung im Auto ist für Batterien ein zweites Leben möglich: Zum Beispiel in einem Energiespeicher der Mercedes-Benz Energy. Gemeinsam mit seinen Partnern hat das Unternehmen schon drei Großspeicher mit insgesamt rund 50 MWh Energie aus automobilen Batteriesystemen an das deutsche Stromnetz gebracht. Der erste 2nd-Life-Batteriespeicher ging bereits im Oktober 2016 im westfälischen Lünen ans Netz.

Ein Großteil der Lieferanten, die für rund 90 Prozent des jährlichen Einkaufsvolumens stehen, wollen künftig nur noch CO2-neutral produzierte Teile liefern. Die Bereitschaft dazu haben sie in einem Ambition Letter erklärt. Spätestens ab 2039 dürfen nur noch Produktionsmaterialien die Werkstore von Mercedes-Benz passieren, die in allen Wertschöpfungsstufen bilanziell CO2-neutral sind.

Bereits 2018 hat Mercedes-Benz damit begonnen, Transparenz in den komplexen Kobalt-Lieferketten für die Batteriezellen zu schaffen. Dafür wurden über 183 Betriebe identifiziert und mehr als 60 Audits nach den Leitlinien der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development/Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) durchgeführt.

Die Produktion der hochkomplexen Lithium-Ionen-Batterien im Werk Hedelfingen, Teil des Mercedes-Benz Standorts Stuttgart-Untertürkheim, erfolgt ab 2022 CO2-neutral. Im Rahmen strategischer Partnerschaften hat Mercedes-Benz außerdem den Bezug von CO2-neutral gefertigten Batteriezellen vereinbart, beginnend mit dem EQS.

Seit 2005 veröffentlicht Mercedes-Benz 360° Umweltchecks als Ergebnis der systematischen Integration von Umweltaspekten in die Produktentwicklung nach ISO-Richtlinie TR 14062.

[1] Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage der VO 2017/1151/EU nach WLTP ermittelt.

[2] cw-Wert 0,20: EQS 450+ mit 19“ AMG-Rad-/Reifenkombination und AMG Line Exterieur im Fahrprogramm SPORT.

Mercedes-Benz AG im Überblick

Die Mercedes-Benz AG verantwortet das globale Geschäft von Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans mit über 170.000 Mitarbeitern weltweit. Ola Källenius ist Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz AG. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Pkw und Vans sowie fahrzeugnahen Dienstleistungen. Darüber hinaus strebt das Unternehmen die führende Position bei Elektromobilität und Fahrzeug-Software an. Das Produktportfolio umfasst die Marke Mercedes-Benz mit den Marken Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, Mercedes-EQ, G-Klasse sowie die Marke smart. Die Marke Mercedes me bietet Zugang zu den digitalen Diensten von Mercedes-Benz. Die Mercedes-Benz AG gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxus-Pkw. Im Jahr 2020 wurden rund 2,1 Millionen Pkw und nahezu 375.000 Vans abgesetzt. In diesen beiden Geschäftsfeldern entwickelt die Mercedes-Benz AG das weltweite Produktionsnetzwerk mit rund 35 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten kontinuierlich weiter und richtet sich dabei auf die Anforderungen der Elektromobilität aus. Parallel dazu wird das globale Batterie-Produktionsnetzwerk auf drei Kontinenten auf- und ausgebaut. Nachhaltigkeit ist das Leitprinzip der Mercedes-Benz Strategie und bedeutet für das Unternehmen, dauerhaft Wert für alle Stakeholder zu schaffen: für Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Geschäftspartner und die Gesellschaft als Ganzes. Grundlage dafür ist die nachhaltige Unternehmensstrategie von Daimler. Damit übernimmt das Unternehmen Verantwortung für die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und hat die gesamte Wertschöpfungskette im Blick.

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