Das brandenburgische Handwerk schätzt seine Geschäftslage in diesem Herbst wieder deutlich positiver ein als vor einem Jahr. Das zeigen die Konjunkturberichte der drei Handwerkskammern des Landes, die heute vorgestellt wurden.

Im zweiten Coronajahr erreichten die Gut- und Befriedigend-Bewertungen bei der Geschäftslage der Betriebe in allen Regionen des Landes noch nicht wieder das Rekordniveau von 2019 (96,7 Prozent im Landesschnitt). Insgesamt zeigt sich aber ein sichtbarer Aufwärtstrend: Aktuell bewerten 90,4 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend (Vorjahr 86,7 Prozent).

Herausfordernd bleibt die Fachkräftesituation. Im Vergleich zum Vorjahr gab es keinen Zuwachs bei den Beschäftigten. Die ungünstig verlaufende Entwicklung bei der Altersstruktur der Betriebsinhaber, eine nach wie vor hohe Studierneigung und fehlende wirksame Maßnahmen der Politik, beruflicher Bildung Gleichwertigkeit mit akademischen Bildungswegen zu verleihen, machen es den Betrieben immer schwerer, ihre Stellen zu besetzen.

Auch in der Pandemie blieb das Handwerk seinem Anspruch treu, verlässlicher Arbeitgeber und Ausbilder zu sein. Dennoch verlief die Beschäftigtensituation in den letzten Wochen leicht negativ. Während 74 Prozent der Betriebe ihre Belegschaften konstant halten konnten, beschäftigten 14 Prozent der Betriebe weniger und nur 12 Prozent der Betriebe mehr Personal. 

Mit Blick auf die sich entwickelnde Konjunktur geht das Handwerk landesweit zuversichtlich in die kommenden Monate. 89,4 Prozent der Betriebe (Vorjahr 84,8 Prozent) erwarten eine gleichbleibende oder bessere Geschäftslage. Die Auftragsvorläufe bleiben bei rund 11,4 Wochen auf dem hohen Niveau der letzten Jahre.

Robert Wüst, Präsident des Brandenburgischen Handwerkskammertages, blickt mit Respekt auf die Handwerksbetriebe „Volle Auftragsbücher, fehlendes Personal, Coronabeschränkungen und Energiepreissteigerungen – hier liegen Freud und Leid ganz nah beieinander. Erfreulicherweise zeigt sich die Handwerkskonjunktur weiter robust. Wir gehen davon aus, dass sich – auch durch die steigende Impfquote – die Pandemie nicht wieder so weit verstärkt, dass mit Einschnitten in den betrieblichen Abläufen zu rechnen ist. Die deutlichen Probleme, die sich durch die enormen Preisanstiege und Lieferengpässe abzeichnen, betrachten wir natürlich ganz genau. Ebenso blicken wir mit Spannung auf die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen und die dort beschlossenen Maßnahmen, vor allem in den Fragen der Energie- und Klimawende. Wir hoffen auf eine weiterhin stabile wirtschaftliche Entwicklung in allen Landesteilen. Hauptaufgabe wird sein, Fachkräfte und Auszubildende von den hervorragenden Perspektiven des Handwerks zu überzeugen. Gelingt uns dies nicht, kann sich das zu einer echten Konjunkturbremse auswirken.“

Über den Handwerkskammertag Brandenburg

Der Handwerkskammertag Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 39.000 Handwerksbetrieben und ihren rund 157.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro erwirtschaften.

Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.

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www.hwk-potsdam.de

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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