Statt über vergessene Passwörter oder versehentlich gelöschte Dateien zu fluchen, kann es helfen, in die Rolle eines Hackers zu schlüpfen. Richtig eingesetzt leisten die Werkzeuge der Cyberkriminellen und Security-Experten gute Dienste und ermöglichen ganz legal wieder den Zugriff auf die eigenen Daten. Das schreibt Europas größtes IT- und Tech-Magazin c’t in der Ausgabe 23/21.

„Viele der Hacking-Tools starten direkt unter Windows und sind dank einer grafischen Bedienoberfläche verhältnismäßig leicht bedienbar“, erklärt c’t-Redakteur Ronald Eikenberg. Ist beispielsweise die Abgabe der Bachelorarbeit gefährdet, weil man das Passwort der Word-Datei vergessen hat, kann man den Passwortknacker John the Ripper darauf ansetzen. Das Tool versucht mit verschiedenen Methoden, das Passwort zu erraten.

Wer sich aus seinem Windows ausgesperrt hat, kann sein Passwort mit dem Windows Login Unlocker zurücksetzen. Dafür muss der Rechner vom Stick neu gestartet werden, der Unlocker übernimmt dann alle nötigen Schritte. Mit dem Tool kann man das Passwort nicht nur zurücksetzen oder gleich ganz entfernen, sondern auch Konten anlegen und löschen. Ein weiterer Problemlöser ist das Hacker-Werkzeug LaZange. Dieses hilft, wenn beim Umstieg auf einen neuen PC das vor Jahren eingerichtete WLAN-Passwort nicht mehr auffindbar ist. LaZagne kann das verloren geglaubte Passwort von alten Rechnern auslesen und exportiert dabei gleich noch viele andere Zugangsdaten, die sich dort im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Darüber hinaus gibt es noch sogenannte Spezialtools, die erstaunliche Fähigkeiten haben. „Mit dem vielseitigen Nmap Netzwerkscanner kann man nicht nur Sicherheitsprobleme am Gerät abklopfen, sondern sich auch schnell einen Überblick über die Situation des eigenen Netzwerks schaffen. Das ist beispielsweise nützlich, wenn der Nachbar seit der letzten Party im heimischen Netzwerk mitsurft“, erläutert Eikenberg.

Betreiber von WordPress-Websites profitieren vom Tool WPScan, indem sie damit etwaige Sicherheitslücken bei veralteten und verwundbaren Erweiterungen aufspüren. „Wer das gleiche Werkzeug wie die Angreifer nutzt, kann Gegenmaßnahmen ergreifen, bevor die eigenen Daten im Darknet gehandelt werden“, rät Eikenberg.

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