Es ist die Anerkennung für sein herausragendes Engagement für die Hochschule Aalen und die Studierenden: Prof. Dr. Ulrich Schiefer ist mit dem Lehrpreis 2021 ausgezeichnet worden. Der renommierte Augenarzt lehrt seit 2012 im Studiengang Augenoptik und Optometrie und hat die Corona-Pandemie als Chance genutzt, seine Lehre digital weiterzuentwickeln und gleichzeitig den persönlichen Kontakt und Austausch mit den Studierenden zu intensivieren.

Den Studierenden zeigen, was man durch eigenes Zutun und Forschung bewegen kann, eine konstruktive und interaktive Lernatmosphäre schaffen und Voneinanderlernen – das sind wichtige Bestandteile der Lehre von Prof. Dr. Ulrich Schiefer im Studiengang Augenoptik und Optometrie der Hochschule Aalen: „Gute Lehre geht weit darüber hinaus, Fachinhalte korrekt wiederzugeben. Sie entwickelt sich wie eine Sprache ständig weiter.“

Dies bedeutet für den 63-jährigen auch, die Corona-Situation als Chance zu begreifen. Er habe die Digitalisierung der Lehre dazu genutzt, seine Lehrinhalte neu zu ordnen und aufzubereiten. Über verschiedene semester- und studiengangsübergreifende Projekte oder den direkten digitalen Austausch stand er den Studierenden jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem hat Schiefer Online-Programme weiterentwickelt, die es den Augenoptik-Studierenden beispielsweise ermöglichen, auch Zuhause Gesichtsfelduntersuchungen für Krankheitsbefunde zu machen und dabei von ihrem Professor begleitet und trainiert zu werden.

Dafür wurde Schiefer nun mit dem Lehrpreis der Hochschule Aalen ausgezeichnet, bei dem auch Studierende ihre Vorschläge miteinbringen können. Wer den Lehrpreis bekommt, entscheidet eine Kommission, bestehend aus einem Rektoratsmitglied, dem Didaktik-Beauftragten der Hochschule sowie studentischen Vertretern. Gute Lehre ist laut Schiefer aber auch immer auf ein gutes Team und vor allem auf das wertvolle Feedback der Studierenden angewiesen, nur so könne sie sich weiterentwickeln. „Die Auszeichnung ist ein Lob, aber ich verstehe sie auch als eine Verpflichtung, mich noch mehr einzusetzen und nachzuhaken“, sagt Schiefer.

Schiefer studierte Humanmedizin an den Universitäten Düsseldorf und Denver. Nach seiner Promotion und Tätigkeit als Stabsarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm wechselte der gebürtige Dortmunder an die Universitäts-Augenklinik Tübingen, wo er sich habilitierte und heute noch zusätzlich zu seiner Hochschulprofessur in Aalen eine Oberarzt-Teilzeitstelle für Forschungszwecke innehat. Denn die Forschung ist neben der Lehre ein wichtiges Steckenpferd für ihn. So hat er beispielsweise mit großem Engagement das Speziallabor „AMPEL“ (Aalen Mobility Perception and Exploration Lab) aufgebaut, um das nächtliche Fahrverhalten – auch unter Blendung – in einem Fahrsimulator mit seinem Forschungsteam zu untersuchen.

„Die Fazination für das Sehsystem möchte ich an meine Studierenden weitergeben: Mehr als 80 Prozent unserer Umweltinformationen nehmen wir über das Auge auf und knapp die Hälfte unserer Gehirnzellen ist zumindest mittelbar mit der Verarbeitung von Sehinformationen beschäftigt“, sagt Schiefer. Er hat dabei stets das Zitat der amerikanischen Lehrerin und Astronautin Christa McAuliffe im Hinterkopf: „I touch the future. I teach.“ Für seine Studierenden möchte er eine „Booster-Rakete“ sein, um sie durch eine gute Lehre in die Erdumlaufbahn zu bringen, „zum Mars oder zum Mond fliegen sie dann selber.“

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