Beide wollen die Teilnehmenden in die grundlegenden Konzepte und Techniken des Process Mining einführen. Damit soll die Kommunikation zwischen Akteuren, die in Projekten zur Verbesserung von Geschäftsprozessen mitwirken, erleichtert werden.
Varianten von Geschäftsprozessen erkennen und bewerten
"Process Mining wird heute nicht nur für die Analyse von betriebswirtschaftlichen Prozessen verwendet, sondern auch immer mehr in der Logistik und im Bereich Healthcare", erläutert Informatikwissenschaftler Weske. Vielfach gehe es darum, Schwachstellen und unterschiedliche Varianten in Geschäftsprozessen zu erkennen und zu quantifizieren.
In Kurswoche 1 stellen Weske und sein Professoren-Kollege Leopold einen beispielhaften Geschäftsprozess vor und untersuchen Ereignisdaten, die bei dessen Ausführung erzeugt und in einem geeigneten Format in so genannte Event-Logs überführt werden. Aus diesen protokollierten Daten, so demonstrieren die Kursleiter, kann dann der tatsächliche Prozessablauf rekonstruiert und sichtbar gemacht werden.
Kurswoche 2 widmet sich vor allem der Frage, wie Process Mining-Software auf dieser Basis Abweichungen von den Soll-Prozessen und mögliche Probleme mit der Einhaltung von Regeln und Vorschriften entdecken kann. Die HPI-Wissenschaftler erläutern zudem, wie Process Mining herauszufinden hilft, warum in einem Geschäftsprozess welche Entscheidungen zu treffen waren und welche Faktoren die Gesamtdauer der realen Abläufe bestimmen.
Wer alle Lehr-Videos anschaut, die Selbsttests ausführt und die Hausaufgaben erledigt, benötigt rund drei Stunden pro Kurswoche, kalkulieren die Kursleiter. Sie hoffen auf intensive Diskussionen zwischen Lehrenden und Lernenden im Online-Kursforum. Teilnehmende, die mehr als die Hälfte der möglichen Punkte erzielen, erhalten ein Zertifikat des renommierten Instituts.
Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI mehr als 940.000 Kurseinschreibungen registriert. Gut 269.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst derzeit rasant. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher rund 104.00 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 80 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind openSAP und OpenWHO. Zudem kommt die HPI-Plattform beim KI-Campus zum Einsatz. Dieses vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt soll in der Bevölkerung die Kompetenzen zum Thema Künstliche Intelligenz stärken.
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