Siemens Energy hat mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall eine Zukunftsvereinbarung geschlossen. Die Übereinkunft regelt Grundsätze für die anstehende Transformation des Energietechnologie-Unternehmens und für etwaige Restrukturierungen und Strukturänderungen. Gleichzeitig beschreibt die „Zukunftsvereinbarung 2030“, wie die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland im internationalen Umfeld des Unternehmens abgesichert werden soll.

Siemens Energy und die Arbeitnehmervertreter sind sich einig, dass die Energiemärkte einen fundamentalen Wandel durchlaufen. Anspruch von Siemens Energy ist es, den Veränderungsprozess aktiv zu gestalten und eine führende Rolle in der weltweiten Energiewende zu spielen. Grundlage hierfür ist die Transformation des Unternehmens mit dem Ziel, noch schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren und in Wachstumsfelder investieren zu können. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die aktuelle operative Leistungsfähigkeit in den traditionellen Geschäften hierfür nicht ausreicht und daher grundsätzliche Veränderungen notwendig sind.

„Der Energiemarkt durchläuft einen fundamentalen Wandel. Viele Zukunftstechnologien befinden sich aber noch in einer frühen Phase. Deshalb müssen wir jetzt unsere Kosten senken, profitabler werden und dann unser Portfolio aktiv auf die Wachstumsfelder ausrichten,“ sagte Tim Holt, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor von Siemens Energy. Und weiter: „Die erfolgreiche Transformation des Unternehmens gestalten wir nur im Schulterschluss mit den Arbeitnehmern.
Ich bin überzeugt, dass wir eine gute und vor allem zukunftsorientierte Lösung gefunden haben.“

Um die Energiewende aktiv gestalten zu können, wird sich Siemens Energy in der Zukunft entlang von drei Säulen aufstellen: Nachhaltige Stromerzeugung (geringer oder kein CO2-Ausstoß), Stromübertragung und -speicherung und Optimierung und Elektrifizierung von Industrieprozessen. Ein besonderer Fokus gilt dabei der Stärkung des Servicegeschäftes. Die Zukunftsvereinbarung 2030 beschreibt unter anderem, welche Kompetenzen an den deutschen Standorten ausgebaut oder angesiedelt werden sollen.

Die Zukunftsvereinbarung 2030 sieht vor, bestehende Standorte in Deutschland grundsätzlich zu erhalten und möglichst keine Standorte schließen zu müssen. Die Parteien gehen davon aus, dass im Rahmen der Transformation möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Das gemeinsame Ziel ist es, notwendige Personalanpassungen über sogenannte „freiwillige Maßnahmen“ zu ermöglichen. Diese haben Vorrang vor betriebsbedingten Kündigungen.

„Diese Vereinbarung ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit der Unternehmensleitung sind wir uns einig, dass auch bei inhaltlichen Konflikten das Finden einer einvernehmlichen internen Lösung immer Vorrang haben sollte“, sagte Robert Kensbock, Vorsitzender des Siemens Energy Gesamtbetriebsrats.

Siemens Energy und die Arbeitnehmervertreter stimmen darüber ein, dass die Ausbildung junger Menschen eine soziale Verantwortung darstellt und bei Siemens Energy eine wichtige Rolle spielt. Künftig wird eine Ausbildungsquote von 4,5% über alle Ausbildungsjahrgänge angestrebt. Alle Lernenden sollen so qualifiziert werden, dass eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung grundsätzlich möglich ist.

Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall: „Die von uns allen gewollte Umstellung der Energieversorgung stellt Siemens Energy vor große Herausforderungen mit massiven Auswirkungen nicht nur auf Produkte und Tätigkeiten, sondern auch auf Standorte und Beschäftigung. Diese Zukunftsvereinbarung definiert den Rahmen dafür, diesen Wandel gemeinsam zu gestalten und den Beschäftigten faire Perspektiven zu geben. Der klare Wille zu einem Weg ohne betriebsbedingte Kündigungen und das Bekenntnis zur Mitbestimmung zeigen, dass bei der Neuausrichtung des Unternehmens die soziale Verantwortung nicht auf der Strecke bleiben muss – der Mensch wird nicht bedingungslos der Marge untergeordnet.“

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Über die Siemens Energy Global GmbH & Co. KG

Siemens Energy gehört zu den weltweit führenden Unternehmen der Energietechnologie. Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern an den Energiesystemen der Zukunft und unterstützt so den Übergang zu einer nachhaltigeren Welt. Mit seinem Portfolio an Produkten, Lösungen und Services deckt Siemens Energy nahezu die gesamte Energiewertschöpfungskette ab – von der Energieerzeugung über die Energieübertragung bis hin zur Speicherung. Zum Portfolio zählen konventionelle und erneuerbare Energietechnik, zum Beispiel Gas- und Dampfturbinen, mit Wasserstoff betriebene Hybridkraftwerke, Generatoren und Transformatoren. Mehr als 50 Prozent des Portfolios sind bereits dekarbonisiert. Durch die Mehrheitsbeteiligung an der börsennotierten Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) gehört Siemens Energy zu den Weltmarktführern bei Erneuerbaren Energien. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert auf Technologien von Siemens Energy. Siemens Energy beschäftigt weltweit mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von ca. 27,5 Milliarden Euro. www.siemens-energy.com.

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