Die vier gewerblichen Wirtschaftskammern in Sachsen-Anhalt begrüßen den Verkaufsstart des neuen Azubi-Tickets: Ab 1. Januar 2021 können Auszubildende den öffentlichen Nahverkehr in weiten Teilen des Landes für 50 Euro monatlich nutzen. Ein entsprechendes Abo ist ab 1. Dezember 2020 bei sieben regionalen Verkehrsunternehmen erhältlich. Die beiden Handwerkskammern des Landes sowie die Industrie- und Handelskammern (IHKn) Halle-Dessau und Magdeburg hatten sich in den vergangenen Jahren nachdrücklich für ein solches Ticket stark gemacht. Dessen Einführung, so die vier gewerblichen Kammern, sei ein richtiger Schritt. Erfolgsentscheidend freilich sei, dass das Ticket auch bereits zur Einführung landesweit gültig sein müsse; es dürfe keine weißen Flecken geben. Auch der Weg nach der Einführung sollte beobachtet werden, um bei möglichen Schwachstellen zügig nachsteuern zu können, beispielsweise wenn Lehrlinge beim Besuch der Berufsschule die Landesgrenze überschreiten. 

„Dieses Signal war überfällig“, erklärt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerks­kammer Halle (Saale). Endlich bekämen die mehr als 23.000 Auszubildenden in Sachsen-Anhalt die gleiche Unterstützung wie bisher schon die Studierenden. „Das macht eine Lehre in der gewerblichen Wirtschaft attraktiver – und wir brauchen dringend mehr Nachwuchs“, so Neumann. Wolfgang März, Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg, hebt hervor: „Mit dem Azubi-Ticket, für das wir vehement gekämpft haben, wird eine langjährige Forderung der Wirtschaft umgesetzt.“ Diese Entscheidung sei eine gute Nachricht für den Ausbildungsstandort Sachsen-Anhalt und stärke die duale Berufsausbildung. Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg ergänzt: „Unsere Auszubildenden sparen damit Geld und Zeit. Das Azubi-Ticket wird deshalb dazu beitragen, dass junge Menschen hier in Sachsen-Anhalt eine Ausbildung machen und wir sie nicht an benachbarte Länder verlieren.“ Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau, betont: „Der Ausbildungsmarkt ist in den letzten Jahren deutlich unter Druck geraten. Unternehmen spüren das: Es braucht erheblich mehr Anstrengungen, um für Azubis attraktiver zu werden.“ Die Mobilität von Auszubildenden zu fördern, könne eine gute Möglichkeit dazu sein. „Das Azubi-Ticket ist ein wichtiger Baustein, um angehende Fachkräfte zu binden.“

Betriebe können den Eigenanteil des Azubi-Tickets übernehmen und so ihre Attraktivität für Ausbildungssuchende erhöhen. Laut Brockmeier hat die jüngste Umfrage der IHK Halle-Dessau unter den Auszubildenden im Süden Sachsen-Anhalts erbracht, dass dort bereits jetzt 40 Prozent der Ausbildungsbetriebe ihre Azubis bei den Fahrtkosten finanziell unterstützten.

Einzelheiten zum neuen Azubi-Ticket:

  • Das Azubi-Ticket kostet monatlich 50 Euro und ist in einem Abonnement erhältlich.
  • Berechtigt sind alle Azubis, die eine duale oder schulische Ausbildung in Sachsen-Anhalt absolvieren oder in Sachsen-Anhalt wohnen und ihre duale oder schulische Ausbildung in einem anderen Bundesland absolvieren.
  • Das Ticket wird bei sieben Verkehrsunternehmen erhältlich sein (Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, DB Regio AG, Hallesche Verkehrs-AG, Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG, Omnibusbetrieb Saalekreis GmbH, Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis mbH, Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt mbH).
  • Das Azubi-Ticket Sachsen-Anhalt gilt grundsätzlich auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt in den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs und Verkehrsmitteln der teilnehmenden Verkehrsunternehmen. Die teilnehmenden Verkehrsunternehmen und Verbünde werden auf mein-takt.de unter „Azubi-Ticket Sachsen-Anhalt“ veröffentlicht.
  • Das Azubi-Ticket darf uneingeschränkt in der Ausbildungszeit und in der Freizeit genutzt werden.
Über Industrie- und Handelskammer Magdeburg

Die Handwerkskammern Halle (Saale) und Magdeburg sowie die Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg stehen für insgesamt rund 130.000 Unternehmen mit etwa 650.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und mehr als 23.000 Auszubildenden.

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