– Auftragseingang gegenüber zweitem Quartal deutlich gesteigert
– Robuste EBIT-Entwicklung, operative Marge bei 4,9 %
– Service-Geschäft auf Erholungskurs
– Positiver Cashflow-Trend hält an
– Gesamtliquidität erreicht Rekordwert
Der Dürr-Konzern hat im dritten Quartal von der Aufhellung des Geschäftsklimas profitiert und ist auf gutem Weg, seine im Juli ausgegebenen Jahresziele zu erreichen. Gegenüber dem Coronabedingt schwachen zweiten Quartal verbesserte sich der Auftragseingang um 28,2 %, da die Nachfrage sowohl im Automotive-Geschäft als auch in der holzbearbeitenden Industrie anzog. Der Umsatz stieg gegenüber dem zweiten Quartal um 5,5 %. Die operative EBIT-Marge erreichte im dritten Quartal mit 4,9 % den höchsten Wert des Jahres. Dazu trugen Kostensenkungen, das anziehende Service-Geschäft und die gute Abwicklung von Projekten bei. Der operative Cashflow setzte seine positive Entwicklung mit 81,8 Mio. € im dritten Quartal fort. „Wir liegen im Plan und werden unsere Jahresprognose erreichen, sofern die Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft nicht wieder übermäßig zunehmen“, sagte Ralf W. Dieter, Vorsitzender des Vorstands der Dürr AG. Im vierten Quartal erwartet der Konzern aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Auftragstrends. Allerdings wird das operative Ergebnis voraussichtlich etwas geringer ausfallen als im dritten Quartal, da Auslastung und Margenqualität infolge des niedrigen Auftragseingangs des zweiten Quartals abnehmen dürften.
Mit 826,3 Mio. € erreichte der Auftragseingang im dritten Quartal wieder knapp das Niveau des ersten Quartals (838,3 Mio. €). Allerdings war die Nachfrage während der ersten Corona-Welle vielerorts eingebrochen, sodass der Auftragseingang in den ersten neun Monaten um 19,2 % auf 2.309,4 Mio. € zurück ging. Eine positive Ausnahme bildete China mit einem Bestellplus von 29,4 % in den ersten neun Monaten. Dafür sorgte nicht zuletzt der hohe Bedarf an Produktionstechnik für Elektroautos. Ralf W. Dieter: „Die chinesische Wirtschaft hat sich zügig erholt. Unsere Kunden vertrauen in das anhaltende Wachstumspotenzial Chinas und investieren dementsprechend.“
Im dritten Quartal nahm die Kundenaktivität auch in anderen Märkten wieder zu. In Deutschland ging ein Großauftrag aus der Automobilindustrie ein. Dadurch konnte die Anlagenbau-Division Paint and Final Assembly Systems den Auftragseingang gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 9,1 % steigern. Auch das Geschäft von HOMAG mit der Möbelindustrie zog zuletzt wieder spürbar an. Eine relativ robuste Geschäftsentwicklung verzeichnete die Umwelttechnik, deren Auftragseingang in den ersten neun Monaten trotz der Corona-Krise nur sehr moderat sank.
Im dritten Quartal konnten alle fünf Divisions ihren Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal steigern. Daher erreichte der Konzernumsatz 815,3 Mio. € nach 772,6 Mio. € im Vorquartal. Im margenstarken Service-Geschäft setzte die erwartete Trendwende ein. Dort hatte es im Frühjahr deutliche Einbußen gegeben, da viele Werke von Kunden stillstanden. In den ersten neun Monaten sank der Konzernumsatz um 15,4 % auf 2.430,5 Mio. €
Mit 31,6 Mio. € war das EBIT in den ersten neun Monaten 2020 trotz des deutlichen Umsatzrückgangs klar positiv. Den höchsten Ergebnisbeitrag erzielte der Konzern im dritten Quartal mit 25,0 Mio. €. Dazu trugen das wiedererstarkende Service-Geschäft, eine gute Projektabwicklung und die Anpassung der Kosten an den niedrigeren Umsatz bei. Unter anderem reduzierte der Dürr-Konzern die Overhead-Kosten im dritten Quartal um 14,3 %. Die EBIT-Marge für die ersten neun Monate betrug 1,3 %.
Vor Sondereffekten betrug das EBIT in den ersten neun Monaten 63,6 Mio. €, was einer operativen EBIT-Marge von 2,6 % entspricht. Im dritten Quartal betrug die operative Marge 4,9 %. Die Sondereffekte von -32,0 Mio. € in den ersten neun Monaten entfielen vor allem auf Kaufpreisallokationseffekte und Kapazitätsanpassungen. Nach Steuern ergab sich ein Gewinn von 15,8 Mio. € im dritten Quartal und 12,8 Mio. € im Zeitraum Januar bis September.
Dank einer anhaltend geringen operativen Mittelbindung verbesserte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in den ersten neun Monaten auf 187,7 Mio. € (9M 2019: -61,3 Mio. €). Auch der Free Cashflow erreichte mit 105,3 Mio. € einen guten Wert. Infolgedessen verringerte sich die Nettofinanzverschuldung per Ende September auf -64,3 Mio. € (31.12.2019: -99,3 Mio. €). Die Gesamtliquidität erreichte mit 959,9 Mio. € einen neuen Höchststand.
Finanzvorstand Dietmar Heinrich: „Durch ein effektives Cash-Management haben wir unser Liquiditätspolster weiter ausgebaut und können sicher durch die Krise navigieren. Mit der Begebung einer Wandelanleihe haben wir uns weitere finanzielle Spielräume geschaffen, um unser Portfolio auch in der Krise durch attraktive Zukäufe zu stärken.“ Durch die Wandelanleihe flossen dem Konzern im Oktober 150 Mio. € zu, die mit 0,75 % verzinst werden. Ebenfalls im Oktober wurde der dänische Maschinenbauer System TM erworben, mit dem die HOMAG Group ihre Position im Wachstumsfeld Massivholzbearbeitung für Bauelemente ausbaut.
Seit Ende 2019 hat der Dürr-Konzern die Mitarbeiterzahl um rund 300 auf 16.181 Mitarbeiter reduziert. Die Verringerung entfiel hauptsächlich auf Europa sowie Nord- und Südamerika.
Ausblick
Der Vorstand bestätigt die im Juli veröffentlichte Prognose für 2020 unter der Voraussetzung, dass die Corona-Pandemie die Wirtschaft in den kommenden Wochen nicht stärker als zuletzt beeinträchtigt. Der Auftragseingang dürfte den Zielkorridor von 3,1 bis 3,4 Mrd. € erreichen, sofern der zuletzt positive Trend anhält. Auch mit Blick auf die zukünftige Kapazitätsauslastung ist ein guter Auftragseingang im Schlussquartal erforderlich. Der Umsatz wird voraussichtlich 3,2 bis 3,4 Mrd. € erreichen.
Das Ziel einer operativen EBIT-Marge von 2,5 bis 2,8 % erscheint aus derzeitiger Perspektive gut erreichbar. Für das Gesamtjahr wird mit Sonderaufwendungen von 75 bis 85 Mio. € geplant. Der Großteil davon – zwischen 43 und 53 Mio. € – wird im vierten Quartal gebucht. Darunter fallen überwiegend Rückstellungen in Zusammenhang mit dem im Juli angekündigten Kapazitätsabbau im europäischen Automotive-Geschäft. Auch nach Sonderaufwendungen wird das EBIT im Jahr 2020 voraussichtlich leicht positiv ausfallen, konkret rechnet der Konzern mit einer EBIT-Marge von 0 bis 0,5 %. Im vierten Quartal ist ein etwas geringeres operatives Ergebnis zu erwarten als im dritten Quartal, da Auslastung und Margenqualität infolge des niedrigen Auftragseingangs des zweiten Quartals abnehmen dürften.
Durch die Anpassungen im europäischen Automotive-Geschäft und weitere, zum Teil bereits abgeschlossene Restrukturierungsmaßnahmen erwartet der Dürr-Konzern ab 2021 Einsparungen von rund 60 Mio. €.
Diese Veröffentlichung wurde von der Dürr AG/dem Dürr-Konzern selbstständig erstellt und kann Aussagen zu wichtigen Themen wie Strategie, zukünftigen finanziellen Ergebnissen, Ereignissen, Marktpositionen und Produktentwicklungen enthalten. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind – wie jedes unternehmerische Handeln in einem globalen Umfeld – stets mit Unsicherheit verbunden. Sie unterliegen einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die in Veröffentlichungen der Dürr AG, insbesondere im Abschnitt „Risiken“ des Geschäftsberichts, beschrieben werden, sich aber nicht auf diese beschränken. Sollten sich eine(s) oder mehrere dieser Risiken, Ungewissheiten oder andere Faktoren realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrundeliegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen des Dürr-Konzerns wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die als zukunftsgerichtete Aussagen formuliert wurden. Zukunftsgerichtete Aussagen sind erkennbar an Formulierungen wie „erwarten“, „wollen“, „ausgehen“, „rechnen mit“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ und „vorhersagen“ oder an ähnlichen Begriffen. Die Dürr AG übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt nicht, zukunftsgerichtete Aussagen ständig zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Aussagen zu Marktpositionen basieren auf den Einschätzungen des Managements und werden durch externe, spezialisierte Agenturen unterstützt.
Unsere Finanzberichte, Präsentationen, Presse- und Ad-hoc-Meldungen können alternative Leistungskennzahlen enthalten. Diese Kennzahlen sind nach den IFRS (International Financial Reporting Standards) nicht definiert. Bitte bewerten Sie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Dürr-Konzerns nicht ausschließlich auf Basis dieser ergänzenden Finanzkennzahlen. Sie ersetzen keinesfalls die im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit den IFRS ermittelten Finanzkennzahlen. Die Ermittlung der alternativen Leistungskennzahlen kann auch bei gleicher oder ähnlicher Bezeichnung von Unternehmen zu Unternehmen abweichen. Weitere Informationen zu den von der Dürr AG verwendeten alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im Finanzglossar auf der Webseite (https://www.durr-group.com/…).
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer mit ausgeprägter Kompetenz in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung /Industrie 4.0. Seine Produkte, Systeme und Services ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Dürr-Konzern beliefert Branchen wie die Automobilindustrie, den Maschinenbau sowie die Chemie-, Pharmaund holzbearbeitende Industrie. Im Jahr 2019 erzielte er einen Umsatz von 3,92 Mrd. €. Das Unternehmen beschäftigt rund 16.200 Mitarbeiter und verfügt über 112 Standorte in 33 Ländern. Der Konzern agiert mit den drei Marken Dürr, Schenck und HOMAG sowie mit fünf Divisions am Markt:
– Paint and Final Assembly Systems: Lackierereien sowie Endmontage-, Prüf- und Befülltechnik für die Automobilindustrie
– Application Technology: Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen
– Clean Technology Systems: Abluftreinigungsanlagen, Schallschutzsysteme und Beschichtungsanlagen für Batterieelektroden
– Measuring and Process Systems: Auswuchtanlagen und Diagnosetechnik
– Woodworking Machinery and Systems: Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie
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