KWKG, GEG und BEW – politische Rahmenbedingungen auf dem Prüfstand
Was sich bei den Rahmenbedingungen und Förderkonditionen derzeit ändert, davon berichtete unter anderem Andreas Jung aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Er erklärte Details zum neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das mehrere bestehende gesetzliche Regelungen zusammenfasst und am 1. November 2020 in Kraft tritt. Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer des ifeu Instituts für Energie- und Umweltforschung aus Heidelberg, erläuterte das Bundesförderprogramm Effiziente Wärmenetze, das er gemeinsam mit anderen Instituten in der Entstehung begleitet hat. AGFW-Vorstandsmitglied Dr. Maik Piehler von den Stadtwerken Leipzig appellierte an die Teilnehmer, technologieoffen die besten Lösungen für den jeweiligen Standort zu finden. Ob man auf Geothermie, Photovoltaik, Abwärme, Gas oder Wasserstoff setze: Klar sei in jedem Fall, dass die Wärmewende von den Versorgungsunternehmen nicht allein gestemmt werden könne. Unterstützt wurde er bei diesem Appell von seinem AGFW-Vorstandskollegen Dr. Rutger Kretschmer von der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH. Die Transformation des Wärmesektors könne nicht Aufgabe einzelner Unternehmen sein. Nur im Schulterschluss mit der Politik und anderen Segmenten wie der Immobilienwirtschaft könne es gelingen, die Fernwärmeversorgung im Gebäudebestand zu erhöhen, Kraftwerke umzubauen, bestehende Wärmenetze zu erweitern und in der Speicherung erneuerbarer Energien weitere Fortschritte zu machen.
Praxis-Berichte zeigen Herausforderungen der Wärmewende
Anhand praktischer Beispiele, insbesondere dem Blick auf Quartiere in der Stadtentwicklung, wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen beim Umbau der Wärmeversorgung in Deutschland sind. Der Weg zur „grünen Fernwärme“ und die damit verbundene Einspeisung erneuerbarer Energien, stellt die Branche vor große Anstrengungen. Der dadurch notwendige Umbau der Systeme – Stichwort Reduktion der Netztemperaturen – und der Blick auf die Digitalisierung waren einige der intensiv diskutierten Themen des 25. Dresdner Fernwärme-Kolloquiums. Die Sonderveranstaltung „Wärmewende durch Geothermie“ brachte den Teilnehmenden aus ganz Deutschland einen aktuellen Überblick über die großen Chancen, die die Tiefengeothermie für die Fernwärme bietet. Der AGFW ist Teil der gleichnamigen Initiative, der Geothermie-Unternehmen aus ganz Deutschland, Forschungsinstitute und mehrere Verbände angehören. Weitere Informationen zur Initiative gibt es unter www.agfw.de sowie unter www.waermewende-durch-geothermie.de.
Der AGFW fördert als unabhängiger, neutraler und leistungsstarker Energieeffizienzverband seit über 45 Jahren die Entwicklung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), der Wärmebereitstellung aus Erneuerbaren Energien, der Fernwärme-, Kälteversorgung sowie Speicherung aller Größenordnungen auf nationaler und internationaler Ebene.
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