Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert die gemeinsame „Transferplattform BW Industrie 4.0 / Künstliche Intelligenz“ (TPBW I4.0 / KI) der Hochschulen Aalen, Esslingen und Reutlingen in Kooperation mit der Steinbeis-Stiftung mit insgesamt zwei Millionen Euro weiter. Damit kann die Transferplattform bis Ende des Jahres 2021 weitergeführt und ausgebaut werden. Das Projekt wird mittelständischen Unternehmen in der Region helfen, die Chancen im Bereich der digitalen Vernetzung und der Künstlichen Intelligenz besser zu nutzen.

Der Einstieg und die Bewältigung der digitalen Transformation führt viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu existenziellen Herausforderungen, die durch die aktuellen Entwicklungen der Corona-Krise und die angespannte wirtschaftliche Lage gewachsen sind. Die Transferplattform Baden-Württemberg (BW) orientiert sich am konkreten Bedarf des baden-württembergischen Mittelstands und bietet den Unternehmen einen einfachen und niederschwelligen Einstieg in Zukunftstechnologien der Industrie 4.0 sowie verschiedene Unterstützungsangebote zur Bewältigung des digitalen Wandels.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Künstlichen Intelligenz zu – bietet sich doch die Chance, Produktion und Arbeitswelt nachhaltig zu wandeln. Daher wird sich die Transferplattform in der zweiten Förderphase verstärkt diesen Themenbereich widmen. Systemanwendungen wie Condition Monitoring, Predictive Maintenance, Digitaler Zwilling, Augmented- und Mixed Reality können zudem für KMU konkrete digitale Lösungen bieten, die einen Ausweg aus der aktuellen Krise aufzeigen und auch die wirtschaftliche Position des Mittelstandes sichern und verbessern.

Einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des technologischen Anschlusses von KMU sollen die Industrie 4.0-Labore der Hochschulen, der die Transferplattform angeschlossen ist, mit Wissens- und Know-how-Transfer leisten. Geplant sind in der zweiten Förderphase des Projekts dafür anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Aus- und Weiterbildungen zur Künstlichen Intelligenz. Die TPBW I4.0 soll für den Mittelstand damit auch einen attraktiven Rahmen zur Erprobung neuer Technologien bieten.

Als einer der wesentlichen Initiatoren der TPBW I4.0 freut sich Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider sehr über die Weiterförderung: „Die Transferplattform kann einen großen Erfolg in den vergangenen Jahren verzeichnen. Durch zahlreiche praxisnahe Veranstaltungen – wie den Industriedialog Industrie 4.0 an der Hochschule Aalen oder die Industrietagung in Stuttgart – ist es uns gelungen, einen intensiven Dialog mit den kleinen und mittelständigen Unternehmen in der Region zu initiieren und digitale Transformationsprozesse zu begleiten. Die Fortführung der Transferplattform mit dem Fokus Künstliche Intelligenz ist aber auch ein wichtiges, weiteres Puzzleteil für die strategische Ausrichtung der Hochschule.“ 

Wechsel bei der Projektleitung

Mit der inhaltlichen Erweiterung der Themenschwerpunkte der Transferplattform kommt es auch an der Hochschule Aalen zu einer Änderung im Projektleitungsteam. Prof. Dr. Ing. Axel Zimmermann, Studiendekan Wirtschaftsingenieurwesen, übergibt die fachliche Leitung der Transferplattform an seine Kollegin Prof. Dr. Ing. Alice Kirchheim. Prof. Dr. Ing. Markus Kley, der den Fachbereich Maschinenbau an der Hochschule Aalen vertritt, wird sein Engagement im Leitungsteam der TPBW I4.0 auch in den nächsten Jahren fortführen. Zudem erhält das Leitungsteam weitere fachliche Unterstützung durch die Expertise von Prof. Dr. Ing. Steffen Schwarzer, der ebenfalls die Wirtschaftsingenieure vertritt. „Ich freue mich auf diese spannende Tätigkeit an der Schnittstelle von Wirtschaft und Forschung. Wichtig ist mir das Team, denn das Thema Künstliche Intelligenz ist ein breites Themenfeld mit vielen Facetten. Die nächsten Wochen werden wir intensiv im Leitungsteam nutzen, um eine neue strategische Ausrichtung für das Zentrum Industrie 4.0 der Hochschule Aalen auszuarbeiten“, sagt die designierte Nachfolgerin Alice Kirchheim.

Info:

Die TPBW I4.0 startete 2017 an den drei Hochschulen Aalen, Esslingen und Reutlingen als ein vom Wirtschaftsministerium gefördertes Pilotprojekt in Kooperation mit der Steinbeis-Stiftung. Die Zielsetzung sah vor, eine Transferorganisation zu schaffen, die die jeweiligen Fachkompetenzen der drei Hochschulen bündelt und mit ihrer Expertise und Forschung insbesondere KMU hilft, die anspruchsvollen Aufgaben im Bereich digitale Vernetzung und Realisierung einer intelligenten Produktion (ganzheitliches Industrie 4.0-System) zu bewältigen. Die weitere Förderung des Projekts durch das Wirtschaftsministeriums zeigt, dass sich die TPBW I4.0 erfolgreich positionieren konnte und das zukunftsgerichtete Angebot vom Mittelstand in Baden-Württemberg angenommen wird.

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