Die Corona-Krise führt aktuell zu gleich zwei Engpässen auf dem Ausbildungsmarkt. Auf freie Ausbildungsplätze bewerben sich zu wenige Absolventinnen und Absolventen – auch, weil diese von der schwierigen Lage verunsichert sind. Gleichzeitig tun sich manche Betriebe schwer damit, Ausbildungsplätze anzubieten. Zu unklar wirkt die wirtschaftliche Situation auf sie. Mitglieder des Regionalen Bildungsbeirates, in dem Ausbildungs- und Arbeitsmarktakteure zusammengeschlossen sind, starten deswegen zwei Ausbildungskampagnen. Die Kampagne „Digga muss los! Ausbildung wartet.“ richtet sich auch an Ausbildungsinteressierte, während mit dem Claim „Klar bilden wir aus!“ die Ausbildungsbetriebe angesprochen werden sollen. Das übergeordnete Ziel: beide Parteien zusammenbringen.

Aktuell gibt es in der Region 6211 gemeldete Berufsausbildungsstellen und 6121 potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. In vielen Branchen ist das Verhältnis zwischen Stellen und Bewerber trotz der aktuellen Corona-Krise nicht schlechter als im Vorjahr. Kontaktbeschränkungen und ausfallende Veranstaltungen haben es allerdings sowohl den Betrieben, als auch den Ausbildungsinteressierten schwerer als sonst gemacht, in Kontakt zueinander zu treten.

Um auf die Situation am Ausbildungsmarkt aufmerksam zu machen, starten Mitglieder des Regionalen Bildungsbeirates nun die Kampagne, die sowohl Ausbildungsinteressierte, als auch Betriebe anspricht. Auf Straßenbahnen, Plakaten und über die sozialen Medien werden künftig Botschaften zu lesen sein, die eine klare Sprache sprechen: Auf geht’s, eine Ausbildung anpacken – trotz Krise. Beide Kampagnen haben jeweils eine eigene Adresse: www.digga-muss-los.de für die Ausbildungsinteressierten und www.ausbilden-lohnt-sich.de für Betriebe. Dort finden Ausbildungssuchende Informationen und Unterstützungsangebote der beteiligten Partnerinstitutionen. Die Hannover Marketing und Tourismus GmbH unterstützt die Kampagne, indem sie Werbeflächen zur Verfügung stellt.

Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern des Regionalen Bildungsbeirates hat sich auch in Corona-Zeiten bewährt. Das sieht auch Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover so: „Gerade jetzt ist es wichtig, sich nicht nur auf Corona zu fokussieren, sondern die Zukunft in den Blick zu nehmen. Nur wenn wir jetzt mutig ausbilden, können wir wieder wirtschaftlich erfolgreich sein. Die Kampagnen sollen Betriebe und potenzielle Auszubildende gleichermaßen ansprechen.“

„In den nächsten Jahren werden in der Region Hannover Tausende gut ausgebildete Fachkräfte händeringend gesucht. Die Generation der Babyboomer drängt in den Ruhestand und muss in den Betrieben nachbesetzt werden. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung sind die Chancen künftig besser denn je", unterstreicht Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hannover die guten Berufsperspektiven in der betrieblichen Ausbildung. "Der Ausbildungsmarkt für Jugendliche ist dieses Jahr im Sommer noch weit offen, denn viele Betriebe werden Corona-bedingt erst im Herbst mit der Ausbildung starten. Bewerben lohnt sich!"

Dr. Carl-Michael Vogt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer weist auf die Angebotslage im Handwerk hin: „Aktuell bieten unsere Mitgliedsbetriebe in unserer Lehrstellenbörse rund 820 Ausbildungsplätze und damit 10 Prozent mehr offene Lehrstellen an als im Vorjahr. Die coronabedingte Herausforderung ist, Angebot und Nachfrage zueinander zu bringen und Jugendliche für die Aufnahme einer Ausbildung zu motivieren. Das Handwerk bietet sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Wir begrüßen die gemeinsame Kampagne, die die Aktivitäten der Handwerkskammer zielführend ergänzt.“

Susanne Langenkamp, Bereichsleiterin Berufsberatung der Agentur für Arbeit Hannover kennt sich auf dem Ausbildungsmarkt aus: „Die Auswahl der Betriebe, sowie die Entscheidung Jugendlicher für eine Ausbildungsstelle hat sich dieses Jahr in die Sommermonate verlagert. Jugendliche, die sich jetzt bei uns melden, haben gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Im Bereich Verkauf stehen über 500 Ausbildungsstellen nur 200 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. In den Bereichen Gesundheit und Pflege, im Bereich Hochbau und im Elektrobereich sowie in vielen Steuerbüros werden Nachwuchskräfte gesucht.“

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer Arbeitgeberverbände Hannover betont, wie wichtig die Nachwuchsförderung für Unternehmen ist: „Unsere Unternehmen arbeiten in der gegenwärtigen Situation mit allen Kräften daran, zukunftsfähig zu sein, um ihre Existenz zu sichern. Das bedeutet: Zahlungsfähigkeit und Liquidität sicherstellen. Um eine nachhaltige Zukunft zu haben, bedeutet das aber auch, dass sie auch weiterhin Nachwuchskräfte ausbilden und in die Fachkräfte von morgen investieren. Denn die Sicherung des Fachkräftenachwuchses wird zur eigentlichen Zukunftsaufgabe. Weil unsere Unternehmen auf das Know-How ihrer Mitarbeiter angewiesen sind, um innovationsfähig zu bleiben. Unseren Schulabsolventen möchte ich daher nicht nur herzlich zum erfolgreichen Abschluss gratulieren, ich möchte Euch auch zurufen: Schaut euch die vielen spannenden Ausbildungsberufe unserer hannoverschen Unternehmen an!“

Das sieht auch Torsten Hannig, DGB-Regionsgeschäftsführer beim Deutschen Gewerkschaftsbund so: „Wir möchten alle jungen Menschen ermutigen, sich trotz schwieriger Zeiten für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Wer heute gut ausgebildet wird, sichert sich einen Arbeitsplatz für die Zukunft!“

Stefan Bode, Mitglied der Geschäftsführung Jobcenter Region Hannover ergänzt: „Ein fehlender Berufsabschluss ist ein häufiger Grund dafür, dass das Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht. Deshalb ist es für das Jobcenter Region Hannover ein wichtiges Anliegen, dass alle Jugendliche erfolgreich eine Ausbildung absolvieren. Der Ausbildungsmarkt bietet viele Chancen. Und das Jobcenter bietet den jungen Menschen vielfältige Unterstützung, um diese Chancen zu ergreifen.“

Hintergrund:
Der Regionale Bildungsbeirat, ein Zusammenschluss wichtiger Akteure im Übergang von Schule in den Beruf in der Region Hannover, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen weiterzuentwickeln und zu bündeln. Er setzt sich aus über 20 Institutionen aus der Region Hannover zusammen, neben der Region Hannover u.a. die Handwerkskammer (HWK) Hannover, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover, die Agentur für Arbeit Hannover, das Jobcenter Region Hannover, die Allgemeine Arbeitgebervereinigung (AGV) Hannover und Umgebung e.V. und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Niedersachsen-Mitte.

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