- Geprüfter Konzernumsatz steigt um 28,2 % auf EUR 225,7 Mio. bei einem EBITDA (adj.) von EUR 14,3 Mio. und einer EBITDA-Quote (adj.) von 6,4 %
- Damit werden die im April veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen bestätigt
- Stabile Dividendenpolitik wird mit Dividendenvorschlag von EUR 0,75 je Aktie fortgeführt
Die Blue Cap AG hat heute den Geschäftsbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht. Der geprüfte Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr von EUR 175,9 Mio. auf EUR 225,7 Mio. Das operative, adjustierte Ergebnis des Konzerns (EBITDA adj.) lag bei EUR 14,3 Mio. (Vorjahr: EUR 8,6 Mio.) und das EBIT (adj.) bei EUR 6,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.). Die EBITDA-Quote betrug 6,4 % (Vorjahr: 4,8 %). Der Konzernumsatz sowie das operative Ergebnis lagen damit über dem Vorjahreszeitraum und entsprechen den im April veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen.
Der Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere durch die erstmals ganzjährige Einbeziehung der Knauer-Uniplast Gruppe sowie den Erwerb der con-pearl im September 2019 getrieben. Darüber hinaus hat sich auch das verbleibende Beteiligungsportfolio organisch gut entwickelt. So konnte Neschen das internationale Filmolux-Vertriebsnetzwerk erweitern und Gämmerler im Rahmen der laufenden Reorganisation Abläufe sowie Strukturen verbessern und den Bereich der Gebrauchtmaschinen ausbauen. Planatol hat seine Vertriebsaktivitäten bei Verpackungsklebstoffen weiter verstärkt und mehrere Entwicklungsprojekte eingeleitet.
Zur Herstellung einer besseren Transparenz sowie Vergleichbarkeit der Abschlüsse am Kapitalmarkt wurden die Jahreszahlen 2019 des Blue Cap-Konzerns erstmals nach IFRS aufgestellt und die Vorjahreszahlen konvertiert. Damit einhergehend werden das EBITDA und EBIT aus der IFRS-Gesamtergebnisrechnung auf die oben dargestellten operativen Kennzahlen EBITDA (adj.) und EBIT (adj.) übergeleitet. Diese adjustierten Ergebniskennzahlen spiegeln die tatsächliche Ertragskraft des Portfolios wider und werden um außergewöhnliche, periodenfremde und sonstige Effekte aus Reorganisationen sowie Einmaleffekte bereinigt. Das Ergebnis aus diesen Adjustments betrug im Berichtsjahr EUR -2,5 Mio. und im Vorjahr EUR 10,7 Mio.
Das Gesamtergebnis des Konzerns lag zum Geschäftsjahresende 2019 insgesamt bei EUR 2,8 Mio. (Vorjahr: EUR 12,5 Mio.). Die Abweichung zum Vorjahr resultiert insbesondere aus in den Adjustments des Vorjahres enthaltenen Erträgen aus der Erstkonsolidierung der Knauer-Uniplast Gruppe. Das Konzerneigenkapital lag zum 31.12.2019 mit EUR 67,0 Mio. leicht über dem Vorjahr (EUR 66,9 Mio.). Bei einer Bilanzsumme von EUR 201,3 Mio. betrug die Eigenkapitalquote zum Geschäftsjahresende 2019 ca. 33,3 % (Vorjahr: 41,8 %). Der prozentuale Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Ausweitung der langfristigen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Finanzierung des Erwerbs con-pearl, der Refinanzierung und Erhöhung eines Darlehens bei Blue Cap sowie der Finanzierung des em-tec Neubaus in Finning.
Die Blue Cap-Gruppe ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2020 gestartet. Mit dem Verkauf der em-tec an die amerikanische Dover Corporation im März 2020 konnte für em-tec ein strategischer Partner für das weitere Wachstum gefunden werden. Der profitable Verkauf erfolgte deutlich über dem NAV von em-tec mit einem Zufluss von liquiden Mitteln von ca. EUR 25 Mio. Auch bei der im September 2019 erworbenen con-pearl Gruppe wurden im ersten Quartal wichtige Reorganisationsprojekte eingeleitet. Diese sehen die Straffung der Organisation, die Digitalisierung der Abläufe sowie Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche vor.
Die zunächst positive Entwicklung zu Beginn des ersten Quartals 2020 wurde mit dem Auftreten der Corona-Pandemie abrupt unterbrochen. Weltweit eingeleitete gesundheitspolitische Maßnahmen sowie Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität stellen die Gesellschaft und Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftsbereiche der Blue Cap sind dabei unterschiedlich. Der Verpackungsspezialist Knauer-Uniplast profitiert von der erhöhten Nachfrage im Lebensmittelbereich, die Goldscheideanstalt Carl Schaefer von der Goldpreisentwicklung und die Beteiligung Inheco als Hersteller von Produkten für Laborautomation und Medizintechnik. Demgegenüber werden die Umsätze bei con-pearl durch Produktionsunterbrechungen im Automotive-Bereich und bei Neschen sowie Planatol durch rückläufige Umsätze in der grafischen Industrie belastet. Die im Bereich Produktionstechnik tätigen Firmen Gämmerler, SMB-David und nokra sind ebenfalls von der aktuellen Krise betroffen, tragen jedoch nur im geringen Maße zum Konzernumsatz und -ergebnis bei.
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir aufgrund der breiten Diversifikation des Blue Cap-Portfolios und des geringen Anteils von Umsätzen im Anlagenbau eine insgesamt robuste Entwicklung bei den Tochtergesellschaften. Unter der Maßgabe einer schrittweisen Normalisierung der wirtschaftlichen Entwicklung bis Ende des dritten Quartals 2020, wird ein organischer Rückgang des Konzernumsatzes im unteren zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr erwartet. Demgegenüber wirkt sich die in 2020 erstmals ganzjährige Einbeziehung von con-pearl positiv auf den Konzernumsatz des Geschäftsjahres aus. Die Blue Cap reagiert auf die derzeit volatile Situation durch Aktualisierung der Unternehmensplanungen sowie straffes Kosten- und Liquiditätsmanagement.
Der Net Asset Value des Portfolios stieg zum 31.12.2019 gegenüber dem Vorjahr um 8,8 % auf EUR 128,6 Mio. Die NAV-Bewertung erfolgte anhand eines DCF-Modells basierend auf den finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 sowie den verabschiedeten Planungen der Portfoliounternehmen. Der NAV pro Aktie beträgt somit ca. EUR 32,3.
Auch im laufenden Geschäftsjahr werden wir weitere interessante Beteiligungsoptionen prüfen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise wird im M&A-Bereich aber erst ab dem zweiten Halbjahr 2020bzw. in 2021 mit zusätzlichen Opportunitäten gerechnet. Um die Aktionäre an der positiven Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr zu beteiligen, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 03. Juli 2020 eine Dividende in Höhe von EUR 0,75 je gewinnbezugsberechtige Aktie vor. Damit soll die bisherige Ausschüttungspolitik fortgesetzt werden.
Die Blue Cap AG ist eine im Jahr 2006 gegründete, kapitalmarktnotierte Unternehmensgruppe mit Sitz in München. Sie investiert als Beteiligungsgesellschaft speziell in mittelständische technologiegetriebene Nischenunternehmen mit Umsätzen zwischen 30 und 80 Mio. Euro. Die Blue Cap AG hält meist mehrheitliche Anteile an 10 Beteiligungsunternehmen aus produzierenden Branchen. Derzeit befinden sich im Portfolio der Blue Cap Gruppe Unternehmen aus den Bereichen Klebstoff- und Beschichtungstechnik, Kunststofftechnik, Metalltechnik, Produktionstechnik sowie Medizintechnik. Die Unternehmen der Blue Cap Gruppe entwickeln sich selbstständig und verfolgen jeweils eigene Wachstumsstrategien, unterstützt durch die breite Expertise in der Holding. Die Gruppe beschäftigt derzeit über 1.200 Mitarbeiter in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Die Blue Cap AG ist im Freiverkehr notiert (Scale, Frankfurt und m:access, München; ISIN: DE000A0JM2M1; Börsenkürzel: B7E).
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