Im Werk Sevel in Atessa (Italien) – als Joint Venture zwischen Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der PSA Group eine der größten Fabriken von leichten Nutzfahrzeugen für den internationalen Markt – haben rund 6.000 Mitarbeiter die Produktion wieder aufgenommen. Dazu wurden strenge Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Zu ihnen zählen beispielsweise die Desinfektion von über 300.000 Quadratmetern Produktionsfläche, das Bereitstellen von rund 130 Spendern für Desinfektionsmittel, die Installation von 15 großen Werbetafeln und 25 Videomonitoren sowie die Verteilung von über 6.000 Broschüren und 18.000 Postern, jeweils mit Informationen zu Vorbeugemaßnahmen. Darüber hinaus wurde ein Dutzend Kameras in Betrieb genommen, mit deren Hilfe die Körpertemperatur von Mitarbeitern an Werkseingängen und über 600 Ausgabestellen für Reinigungsmaterialien kontrolliert wird.

Diese und weitere Maßnahmen sind Teil des am 9. April 2020 unterzeichneten Abkommens mit den italienischen Gewerkschaften FIM-CISL, UILM-UIL, FISMIC, UGLM, AQCFR und FIOM-CGIL. Diese Vereinbarung sieht eine Vielzahl von Maßnahmen für alle Standorte von FCA in Italien vor, mit denen ein maximaler Schutz der Arbeitnehmer nach der Wiederaufnahme der aufgrund der COVID-19/Corona-Krise eingestellten Produktion gesichert wird. Gleichzeitig startete FCA in den Werken in Cassino, Pomigliano, Termoli und Mirafiori (alle Italien), die unter anderem Komponenten für das Werk Sevel zuliefern, die Produktion wieder in begrenztem Umfang. Pietro Gorlier, Chief Operating Officer FCA EMEA Region, sagte: „Im Werk Sevel in Atessa haben wir gezeigt, dass der Schutz unserer Arbeitnehmer höchste Priorität genießt. Die Wiedereröffnung des Werks Sevel, außerdem die Wiederaufnahme von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie der Serienproduktion von Elektro- und Hybridmodellen in den Werken Turin und Melfi sind das Ergebnis gründlicher Analysen und Vorbereitungen, die FCA in Zusammenarbeit mit führenden Virologen und anderen Experten durchgeführt hat und die mit allen Gewerkschaften vereinbart wurden. Wir haben eng mit der italienischen Regierung und den lokalen Behörden zusammengearbeitet, um die Wiederaufnahme der Produktion in Italien vorzubereiten und gleichzeitig sicherzustellen, dass bei der Sicherheit von Menschen, die in unseren Produktionsstätten und Büros arbeiten, keine Kompromisse gemacht werden.“ Bevor die Angestellten an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, wurden die Reinigungs- und Desinfektionsprozesse wiederholt, die schon einmal zum Produktionsstopp am 17. März 2020 durchgeführt wurden. Diese Maßnahmen betrafen im Werk Sevel 18 Pausenflächen, 52 Toiletten, 29 Umkleidekabinen mit mehr als 7.400 Schließfächern, zwei Krankenzimmer und vier Betriebsrestaurants. Die maximale Belegung der Essbereiche wurde reduziert, ab sofort gelten außerdem verlängerte Öffnungszeiten, um die Einhaltung des Mindestabstands von einem Meter zwischen Personen zu gewährleisten. Diese Bereiche wurden auch mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln für die Mitarbeiter ausgestattet (z. B. Desinfektionsgel, antibakterielle Seife, Materialien zum Reinigen von Oberflächen usw.). Im gesamten Werk wurden außerdem entsprechende Sicherheitsschilder und -hinweise aufgehängt. Vor Wiederaufnahme der Produktion erhielten alle Mitarbeiter im Werk Sevel per WhatsApp und E-Mail einen Link zu einer Internetseite, auf der die für einzelne Produktionsbereiche zutreffenden Maßnahmen auch mit Hilfe von Lehrfilmen erläutert werden. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter, Hinweise zum optimalen Händewaschen mit Wasser und Seife oder Desinfektionsgel, zum Nachfüllen von Gefäßen aus öffentlichen Wasserspendern, verschärfte Regeln für Betriebsrestaurants sowie die sichere Durchführung von Besprechungen. Die Mitarbeiter erhielten auch Anweisungen zum Erkennen und Reagieren auf COVID-19-Symptome sowie zu vorbeugenden Maßnahmen im Notfall. Alle Produktionsbereiche und Büros wurden ebenfalls auf Grundlage spezifischer Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen neu konfiguriert. Ziel ist es, Angestellte besser in den vorhandenen Räumen zu verteilen, um auch den Abstand zwischen den Mitarbeitern zu vergrößern, die Seite an Seite zum Beispiel am Fließband tätig sind. In den Produktionsbereichen wurde die Bewegung des Personals zwischen einzelnen Bereichen auf ein unter Beachtung der spezifischen Anforderungen möglichst geringes Maß begrenzt. Ähnliche Maßnahmen wurden in öffentlichen Bereichen des Werks umgesetzt. Die 85 Büros auf dem Werksgelände wurden mit Schutzbarrieren zwischen den Arbeitsplätzen ausgestattet, auch wurden Arbeitsplätze verlegt. Die Arbeitspausen werden zukünftig nach Bereichen gestaffelt und im Verlauf der einzelnen Schicht zeitlich entzerrt. In den nächsten Tagen werden mit Unterstützung von medizinischem Fachpersonal Schulungen zu Sicherheitsstandards angeboten. Verbreitet werden sie über Online-Tutorials, bestehende interne Kommunikationskanäle sowie durch die Abteilungsleiter. Zum Neustart der Produktion im Werk Sevel erhielt jeder Mitarbeiter ein persönliches Set mit Gesichtsmasken und Handschuhen – die täglich erneuert werden müssen – sowie einer Schutzbrille, die bei der Reinigung des individuellen Arbeitsplatzes getragen werden muss. Die Anzahl der verfügbaren Masken gewährleistet auch, dass diejenigen Mitarbeiter, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, eine zusätzliche Maske für den Weg zur Arbeit und nach Hause zur Verfügung haben. 

Gemäß dem Abkommen mit den Gewerkschaften wurden gründliche Kontrollen an den Eingängen zum Werk Sevel eingeführt. Jeder, der die Fabrik zu Fuß oder mit einem Fahrzeug betritt, muss sich einem Check der Körpertemperatur unterziehen. Diese Kontrolle erfolgt mittels wärmeempfindlicher Kameras oder kontaktloser Messungen, die von medizinisch geschultem Personal in spezieller Schutzbekleidung vorgenommen werden.

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